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In der Physik ist ein Strom der Transport einer mengenartigen Grosse Die physikalische Grosse die den Strom bemisst ist die Stromstarke Ein Strom ist ein spezieller Fluss der sich dadurch auszeichnet dass eine quantifizierbare Menge transportiert wird Eine ahnliche Analogie gilt fur Stromdichte und Flussdichte Die Spezialisierung in Strom und Fluss ist nicht in allen Sprachen ublich beispielsweise bezeichnet im Englischen heat flux den Warmestrom In der Quantenphysik bedeutet Strom auch den Transport einer mengenartigen Grosse zwischen Zustanden quasi durch deren Grenzflache im Zustandsraum beispielsweise geladene und neutrale Strome bei der schwachen Wechselwirkung Handelt es sich bei der mengenartigen Grosse um eine Erhaltungsgrosse so ist ein Strom die einzige Moglichkeit die Menge dieser Grosse in einem Volumenelement zu verandern weil keine Quellen und Senken existieren konnen die anderweitige Veranderungen herbeifuhren Inhaltsverzeichnis 1 Stromstarke 2 Stromdichte 3 Mathematische Formulierung 4 Anwendung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseStromstarke BearbeitenMit dem Wort Strom ist oft die Stromstarke I displaystyle I nbsp gemeint Sie ist definiert als der Grossenwert der Menge Q displaystyle Q nbsp der sich pro Zeitintervall t displaystyle t nbsp durch eine Ober Flache bewegt I Q t Q t I d t displaystyle I frac partial Q partial t Leftrightarrow Q int t I cdot mathrm d t nbsp Die Stromstarke ist eine gerichtete Grosse die immer auf ein einzelnes Volumen und seinen Rand d h seine Oberflache bezogen ist Die Oberflache des Volumens wird dabei als orientierte Flache aufgefasst Die Stromstarke ist das Mass fur den Strom aus diesem Volumen hinaus daher zeigt das Vorzeichen ihres Grossenwerts die Stromrichtung an Stromdichte BearbeitenDie Stromdichte j displaystyle vec j nbsp ist eine vektorielle Grosse Ihr Betrag j displaystyle j nbsp auch Intensitat genannt ist die Menge die pro Zeitintervall und Ober Flachenstuck A displaystyle partial A nbsp das Volumen verlasst und ihre Richtung ist diejenige der mittleren Driftgeschwindigkeit der Bewegung j I A 2 Q t A displaystyle vec j frac partial I partial vec A frac partial 2 Q partial t cdot partial vec A nbsp Umgekehrt ergibt sich die Stromstarke mathematisch als das Flachenintegral uber die Stromdichte anschaulich also durch das Aufsummieren aller Stromdichten senkrecht zur Oberflache I V V j d A displaystyle I partial mathcal V int partial mathcal V vec j cdot mathrm d vec A nbsp wobei V displaystyle partial mathcal V nbsp den gesamten Rand des Volumens V displaystyle mathcal V nbsp bezeichnet also die Oberflaches des Volumens Mathematische Formulierung BearbeitenEs gilt die Bilanzgleichung r t f j displaystyle frac partial rho partial t f vec nabla cdot vec j nbsp mit der Dichte r displaystyle rho nbsp der mengenartigen Grosse Q displaystyle Q nbsp in einem Volumen V displaystyle mathcal V nbsp der Dichte f displaystyle f nbsp der Erzeugungsrate F displaystyle F nbsp der mengenartigen Grosse im Volumen V displaystyle mathcal V nbsp dem Divergenzoperator displaystyle vec nabla cdot nbsp Aufgrund des Gauss schen Integralsatzes gilt dann Q V t F V I V displaystyle frac partial Q mathcal V partial t F mathcal V I partial mathcal V nbsp Dabei sind die mengenartige Grosse Q displaystyle Q nbsp und ihre Erzeugungsrate F displaystyle F nbsp das Volumenintegral uber die jeweilige Dichte Q V V r d V displaystyle Q mathcal V int mathcal V mathrm rho dV nbsp F V V f d V displaystyle F mathcal V int mathcal V f dV nbsp dd Anwendung BearbeitenStrome werden beispielsweise in der Mechanik der Warmelehre der Akustik der Optik der Elektrizitatslehre der Neutronenphysik und der Teilchenphysik betrachtet Fur die Bewegung von Materie sind die Begriffe Massenstrom und Volumenstrom gebrauchlich Fur inkompressible Fluide wie Wasser kann das Volumen als mengenartige Grosse betrachtet werden Wenn die mengenartigen Grossen thermische Energie oder elektrische Ladung von bewegter Materie mitgefuhrt werden spricht man von Konvektionsstrom Der Karlsruher Physikkurs baut solche Analogien stark aus und vertritt etwa auch die Vorstellung eines Entropie und eines Impulsstroms um die Newtonsche Vorstellung von Kraft und Gegenkraft zu vermeiden 1 Literatur BearbeitenHans Moor Physikalische Grundlagen Bau und Energie vdf Zurich 1993 Bd 1 S 12f ISBN 9783728118240 Norbert Pucker Physikalische Grundlagen der Energietechnik Springer Wien 1986 S 20f ISBN 978 3 211 81948 7Einzelnachweise Bearbeiten Heiner Schwarze et al Hg Alles fliesst Heft 1 in Praxis der Naturwissenschaften in der Schule 61 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strom Physik amp oldid 231535388