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Strukturen der StickstoffhalogenidePyramidale Struktur der StickstofftrihalogenideStruktur der beiden moglichenStickstoff Wasserstoff Halogenide das zentrale N Atom jeweils in blau die Halogenatome X in rotStruktur der Distickstoff Tetrahalogenide die Halogenatome X sind jeweils rot man beachte die einsamen Elektronenpaare in blau Struktur der Distickstoff Dihalogenide hier treten cis trans Isomere aufStickstoffhalogenide sind binare Verbindungen des Stickstoff mit Halogenen Bei den meisten bisher bekannten Vertretern besitzen diese die Zusammensetzung NX3 mit X Halogen es sind aber auch Halogenamine bzw Halogenidhydride und Verbindungen mit zwei oder drei Stickstoffatomen pro Molekul bekannt 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Stickstofftrihalogenide NX3 2 Stickstoffwasserstoffhalogenide 2 1 Monohalogenamine NH2X 2 2 Dihalogenamine NHX2 3 Hohere Stickstoffhalogenide 3 1 Distickstofftetrahalogenide N2X4 3 2 Distickstoffdihalogenide N2X2 3 3 Halogenazide N3X 4 Ubersicht wichtiger Eigenschaften 5 EinzelnachweiseStickstofftrihalogenide NX3 BearbeitenDie Stickstofftrihalogenide besitzen analog zum Ammoniak NH3 eine pyramidale Struktur mit 3 gleichwertigen Halogenatomen Ausser dem Stickstofftrifluorid sind diese Stickstoffhalogenide endotherme Verbindungen die beim Erhitzen oder teils bei Beruhrung explodieren Folgende pyramidalen Stickstofftrihalogenide sind bekannt 3 Stickstofftrifluorid NF3 Stickstofftrichlorid NCl3 Stickstofftribromid NBr3 Iodstickstoff Stickstofftriiodid NI3 Aufsteigend mit dem beteiligten Halogen variieren auch die Stabilitat Farbe und Struktur der Stickstofftrihalogenide das farblose Fluorid und das gelbe Chlorid bilden relativ stabile Einzelmolekule die sich erst beim Erhitzen zersetzen das ausserst instabile rote Bromid kann sowohl monomere als auch polymere Modifikationen ausbilden das hochexplosive Iodid schliesslich liegt nur als schwarzes Polymer vor 4 Stickstoffwasserstoffhalogenide BearbeitenNeben binaren Halogeniden wurden auch ebenfalls pyramidal gebaute Stickstoffwasserstoffhalogenide oder Stickstoffhalogenidhydride der Typen NHX2 und NH2X gefunden die auch als Halogenamine bezeichnet werden 2 Diese sind keine binaren Verbindungen und im strengen Sinne keine Stickstoffhalogenide werden aber von den meisten Lehrbuchern dennoch zu dieser Gruppe gezahlt 1 Dazu gehoren Monohalogenamine NH2X Bearbeiten Monofluoramin NH2F Monochloramin NH2Cl Monobromamin NH2Br Monoiodamin NH2I Dihalogenamine NHX2 Bearbeiten Difluoramin NHF2 Dichloramin NHCl2 Dibromamin NHBr2 Diiodamin NHI2 Hohere Stickstoffhalogenide BearbeitenNeben den vom Ammoniak abgeleiteten einfach pyramidalen Stickstofftrihalogeniden und Halogenaminen existieren auch einige Verbindungen mit zwei oder drei Stickstoffatomen im Molekul Die Distickstofftetrahalogenide N2X4 sind bipyramidal aufgebaut ahnlich dem Ethan wobei jedoch ein Wasserstoffatom durch ein freies Elektronenpaar ersetzt ist bzw analog zu Hydrazin Die Distickstoffdihalogenide N2X2 besitzen eine N N Doppelbindung und es treten cis trans Isomere auf 2 Die Halogenazide N3X sind Derivate der Stickstoffwasserstoffsaure und besitzen deren Struktur Die einzig stabile nicht endotherme Verbindung ist das Distickstofftetrafluorid alle anderen Verbindungen sind nur bei tiefen Temperaturen darstellbar und empfindlich auf Schlag und Temperaturerhohung Distickstofftetrahalogenide N2X4 Bearbeiten Distickstofftetrafluorid N2F4 Distickstofftetrachlorid N2Cl4 Distickstoffdihalogenide N2X2 Bearbeiten Distickstoffdifluorid N2F2 Distickstoffdichlorid N2Cl2 Halogenazide N3X Bearbeiten Fluorazid N3F Chlorazid N3Cl Bromazid N3Br Iodazid N3I Ubersicht wichtiger Eigenschaften BearbeitenEigenschaften der Stickstoffhalogenide 1 StickstoffwasserstoffmonohalogenideName Monofluoramin Monochloramin Monobromamin MonoiodaminKurzbeschreibung farbloses Gas farbloses Gas rotviolette Substanz schwarze SubstanzEntdeckung Jahr Person 1988 Minkwitz 1923 Marckwand Wille 1962 JanderSmp Sdp C 100 C Zers 70 C gt 110 C Zers gt 90 C Zers DHf0 kJ Standardbildungsenthalpie 390 kJ StickstoffwasserstoffdihalogenideName Difluoramin Dichloramin Dibromamin DiiodaminKurzbeschreibung farbloses Gas gelbes Gas orangefarbene Substanz schwarze SubstanzEntdeckung Jahr Person 1931 Ruff 1929 Chapin 1958 Jander 1962 JanderSmp Sdp C 116 4 C 23 6 C Zersetzung gt 60 C Zers DHf0 kJ 67 kJ StickstofftrihalogenideName Stickstofftrifluorid Stickstofftrichlorid Stickstofftribromid StickstofftriiodidKurzbeschreibung farbloses Gas gelbes Ol tiefrote Kristalle tiefrote SubstanzEntdeckung Jahr Person 1928 Ruff 1811 Dulong 1975 Jander 1990 KlapotkeSmp Sdp C 206 8 C 129 0 C 40 C 71 C gt 100 C Explosion gt 78 C Zers DHf0 kJ 125 kJ 229 kJ 290 kJDistickstofftetrahalogenideName Distickstofftetrafluorid Distickstofftetrachlorid Distickstofftetrabromid 5 Distickstofftetraiodid 5 Kurzbeschreibung farbloses Gas Entdeckung Jahr Person 1957 Colburn Smp Sdp C 164 5 C 73 C DHf0 kJ DistickstoffdihalogenideName Distickstoffdifluorid Distickstoffdichlorid Distickstoffdibromid 5 Distickstoffdiiodid 5 Kurzbeschreibung farbloses Gas Entdeckung Jahr Person 1942 Haller Smp Sdp C trans 172 C 114 4 Ccis 195 C 105 7 C DHf0 kJ trans 82 1 kJcis 69 5 kJ Tristickstoffmonohalogenide HalogenazideName Fluorazid Chlorazid Bromazid IodazidKurzbeschreibung grungelbes Gas farbloses Gas orangerote Flussigkeit farblose SubstanzEntdeckung Jahr Person 1942 Haller 1908 Raschig 1925 Spencer 1900 HantzschSmp Sdp C 154 C 82 C 100 C 15 C 45 C Explosion 20 C ExplosionDHf0 kJ 390 kJ 385 kJ Wert nicht bekannt 5 Substanz nicht bekanntEinzelnachweise Bearbeiten a b c A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 678 688 a b c Nikolaus Korber Stickstoffhalogenide Anorganische Chemie Vorlesungsscript Universitat Regensburg H P Latscha H A Klein Anorganische Chemie Springer 2002 ISBN 3 540 42938 7 S 312ff J Jander Non Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds PDF 465 kB Pure Appl Chem Vol 49 Pergamon 1977 S 67 73 a b c d e Verbindung wurde bisher nicht nachgewiesen Stickstoffhalogenide Oxidationsstufe III Stickstofftrifluorid Stickstofftrichlorid Stickstofftribromid IodstickstoffAndere Oxidationsstufen Stickstoff II fluorid Distickstofftetrachlorid Stickstoff I fluorid DistickstoffdichloridHalogenamine Monofluoramin Difluoramin Monochloramin Dichloramin Monobromamin Dibromamin Monoiodamin DiiodaminHalogenazide Fluorazid Chlorazid Bromazid Iodazid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stickstoffhalogenide amp oldid 215839743