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Steuerwald ist ein Stadtteil im Norden von Hildesheim Zusammen mit dem Stadtteil Nordstadt bildet er eine von 14 Ortschaften der Stadt Der Stadtteil liegt unweit der Innerste in der Nahe der Mundung des Kupferstrangs Die Entfernung zur Innenstadt betragt knapp drei Kilometer zwei Kilometer westlich liegt der Stadtteil Himmelsthur Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ortsbild 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Steuerwald nbsp Amtshaus Burg und Ort vor 1653Der Hildesheimer Bischof Heinrich II von Woldenberg Amtszeit 1310 18 liess 1310 bis 1313 nordlich der Stadt die Burg Steuerwald als Schutz und Trutzburg gegen die Hildesheimer Burger erbauen Der Name Steuerwald hatte die Bedeutung Steuere die Gewald Die Burg diente bis 1763 als standige bischofliche Residenz 1716 fand hier die mit Abstand letzte Hinrichtung eines Zauberers statt Nach seiner Uberfuhrung von der Burg Wohldenberg auf die bischofliche Feste Steuerwald wurde er 1716 in Order des Erzbischofs von Koln und Bischofs von Hildesheim mit dem Schwert enthauptet und sodann auf dem Scheiterhaufen verbrannt 1 Auf dem Gebiet des heutigen Hafens lag im Mittelalter das Dorf Essem das nach der Grundung der Burg Steuerwald zur Wustung wurde 2 Unweit nordlich der Burg entstand das Dorf Steuerwald das 1895 bei der Volkszahlung 231 Einwohner zahlte 3 Es wurde 1912 nach Hildesheim eingemeindet 4 Bei der Sakularisation von 1803 wurde Burg Steuerwald in eine staatliche Domane umgewandelt die zusammen mit ihren Landereien von der Klosterkammer einer Institution des preussischen Staates verwaltet wurde Seit 1910 bestanden in Hildesheim Plane zur Anlage eines Binnenhafens an einem noch zu bauenden Stichkanal zum Mittellandkanal Die Stadt Hildesheim kaufte unter Oberburgermeister Ernst Ehrlicher die Burg und ihre 412 ha grossen Landereien am 1 September 1912 von der Klosterkammer um Grundstucke fur den Bau eines Hafens zu erhalten Die Bauarbeiten begannen im Mai 1919 5 Das Dorf Steuerwald wurde im Rahmen der umfangreichen Baumassnahmen teilweise abgerissen unter anderem wurde im Ort ein ganzer Berg der Kirschenberg mit einem Volumen von 42 000 Kubikmetern abgetragen Insgesamt wurde fur die Errichtung des Hafens und der 1 9 km langen Hafenbahn eine Flache von 242 5 ha bebaut 6 Die Einweihung des Hafens und des Stichkanals erfolgte nach einer uber achtjahrigen Bauzeit am 20 Juni 1928 7 Fast alle noch verbliebenen Gebaude des Dorfes Steuerwald wurden abgerissen als der 1927 gegrundete zivile Flugplatz Hildesheim nach 1933 erweitert und zu einem Fliegerhorst mit angeschlossener Aufklarer Fliegerschule ausgebaut wurde 8 Im Zweiten Weltkrieg detonierte am 9 Oktober 1943 eine Bombe an der Burg Steuerwald wodurch vier Menschen ums Leben kamen hierbei handelte es sich um den ersten Bombenabwurf auf Hildesheim 9 Ein in der Kapelle der Burg Steuerwald ausgehangtes Foto zeigt erhebliche Schaden an den Dachern von Palas Stallungen und grosser Scheune wahrend Kapelle und Bergfried unbeschadigt blieben Der Hildesheimer Hafen uberstand den Zweiten Weltkrieg fast unversehrt 10 Der Fliegerhorst und die angeschlossenen Kasernenbauten wurden nach 1993 aufgelost und in ein Gewerbegebiet umgewandelt Der Flugplatz Hildesheim wird heute ausschliesslich fur zivile Zwecke genutzt Ortsbild Bearbeiten nbsp Hafen HildesheimDer Stadtteil Steuerwald wird durch zahlreiche Gewerbebetriebe den Hafen und durch den weithin sichtbaren Bergfried der Burg Steuerwald gepragt Nur wenige Wohnhauser sind in Steuerwald vorhanden das von verkehrsreichen Strassen durchschnitten wird Die Steuerwalder Strasse 11 die den Stadtteil mit der Innenstadt Hildesheims verbindet und sich als Bundesstrasse 6 nach Norden fortsetzt erhielt ihren Namen 1878 12 wahrend die Mastbergstrasse seit 1913 unter ihrem heutigen Namen bekannt ist 13 Der 1951 nach einem Flurnamen benannte Lerchenkamp 14 die wichtigste Zufahrt zu dem nach 1993 entwickelten Gewerbegebiet ist stark befahren Von der Mastbergstrasse fuhrt ein Radwanderweg am Kupferstrang entlang zu den Stadtteilen Moritzberg und Himmelsthur An die dorfliche Vergangenheit Steuerwalds erinnert nur noch ein schlichtes Flurkreuz an der Ecke Lerchenkamp Steuerwalder Strasse auf dem neben einem Familiennamen auch der Ortsname Steuerwald zu sehen ist Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp HafenverwaltungDie Hauptsehenswurdigkeit Steuerwalds stellt Burg Steuerwald mit dem 26 m hohen und weithin sichtbaren Bergfried dem gut erhaltenen Palas aus dem 14 Jahrhundert und der Magdalenenkapelle dar 15 Ein Teil der Burgmauer sowie des Burggrabens ist noch erhalten Im Bereich des Hafens ist das 1928 fertiggestellte Haus der Hafenverwaltung mit einem dreieckigen Erker und einer welschen Haube sehenswert 16 Uber dem Eingang des auf einem hohen Sockel errichteten Gebaudes fallt ein Emblem mit einem Anker auf Nicht weit entfernt befindet sich das 1927 aus roten Ziegeln und ebenfalls auf einem Sockel erbaute Umspannwerk mit fur die 1920er Jahre typischen Verzierungen daneben wurde eine ausgediente Dampflokomotive als Denkmal aufgestellt Im Bereich des ehemaligen Fliegerhorstes der in ein Gewerbegebiet umgewandelt wurde finden sich zahlreiche frei stehende Gebaude die fur den Stadtebau der 1920er und 1930er Jahre typisch sind An der Lavesstrasse ist z B neben ehemaligen Kasernenbauten in streng geometrischer Anordnung das ehemalige Offizierskasino zu sehen das durch einen hohen Sockel eine reprasentative Freitreppe und ein Flachdach auffallt 17 Nicht weit davon steht vor dem Gebaude Lavesstrasse 2 ein 1942 errichtetes Ehrenmal das aus einem bronzenen Adler dem Symbol der Luftwaffe auf einer mit Travertin verkleideten Stele besteht 18 Literatur BearbeitenMenno Aden Der Wasserweg ist umweltfreundlich In Jahrbuch des Landkreises Hildesheim 1996 S 9 24 Neigenfind W Unsere schone Stadt Hildesheim 1964 Christiane Segers Glocke Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 Stadt Hildesheim Hameln 2007 Rudolf Zoder Die Hildesheimer Strassen Hildesheim 1957Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steuerwald Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Joachim Lehrmann Fur und wider den Wahn Hexenverfolgung im Hochstift Hildesheim und Ein Streiter wider den Hexenwahn Niedersachsens unbekannter Fruhaufklarer Justus Oldekop Lehrte 2003 ISBN 978 3 9803642 3 2 S 194 242 S 136 ff Neigenfind S 29 Neumanns Orts und Verkehrslexikon des Deutschen Reichs Leipzig 1905 S 1043 Neigenfind S 48 Aden S 11 Aden S 12 Aden S 16 Segers Glocke S 234 Aden Menno Hildesheim lebt S 238 Hildesheim 1994 Aden S 18 siehe auch Steuerwalder Strasse 20 Zoder S 86 Zoder S 62 Zoder S 58 Segers Glocke S 276ff Segers Glocke S 237 Segers Glocke S 236 Segers Glocke S 237Stadtteile von Hildesheim Stadtmitte und Neustadt Marienburger Hohe mit Galgenberg Moritzberg Nordstadt mit Steuerwald OststadtAchtum Uppen Bavenstedt Drispenstedt Einum Himmelsthur Itzum Marienburg Neuhof Hildesheimer Wald Marienrode Ochtersum Sorsum Abgerufen von 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