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Die Sternwarte Mirasteilas ratoromanisch Sterngucker ist eine Sternwarte in Falera in der Surselva im Schweizer Kanton Graubunden Sie ist mit einem 90 Zentimeter Spiegelteleskop ausgerustet und damit das grosste offentlich zugangliche Observatorium in der Schweiz 1 Sternwarte Mirasteilas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Instrumente 4 Betrieb 5 Beobachtungen 6 Kleinplanet Falera 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 2001 organisierte der Einheimische Jose De Queiroz geburtiger Portugiese Gastwirt in Falera und Mitglied der Astronomischen Gesellschaft Graubunden erstmals ein Astronomietreffen in Falera Der Ort bot und bietet dank der guten Erreichbarkeit seiner erhohten Lage auf einer Terrasse mit einem weiten Himmel nach Westen Suden und Osten und geringer Lichtverschmutzung ideale Verhaltnisse zur Beobachtung von Gestirnen 2002 kam bei einem weiteren Teleskoptreffen in Falera die Frage auf ob hier nicht eine Sternwarte errichtet werden konnte Der Gemeinderat erkannte dass der Bau eines Observatoriums ein grosser Gewinn fur das Dorf ware gab es doch damals in Graubunden keine Anlage dieser Art Mitglieder des Gemeinderates und der Astronomischen Gesellschaft Graubunden besuchten daraufhin verschiedene Observatorien in der Ostschweiz um sich uber Sternwarten zu informieren Ein geeigneter Standort fand sich einige Minuten ausserhalb des Dorfes bei der Wiese mit dem Kinderskilift Am 11 September 2002 wurde eine Arbeitsgruppe gebildet und das Architekturburo Schneider amp Cathomas aus Falera ubernahm die Planung der Sternwarte Am 5 Dezember 2005 bewilligte die Gemeindeversammlung einen Baukredit von 690 000 Franken fur den Bau der Anlage Neben dem Observatorium sollte auch ein kleines Restaurant fur die Besucher der Skiwiese untergebracht werden Als Trager wurde eine Stiftung gegrundet in der die politische Gemeinde Falera die AGG und Flims Laax Falera Tourismus einsassen Der erste Spatenstich erfolgte am 9 Mai 2006 und im Winter 2006 2007 wurde das Restaurant eroffnet Da sich die Lieferung des grossen Teleskops etwas verzogerte konnte die Sternwarte erst am 22 Juni 2007 in Betrieb genommen werden 2 Gebaude Bearbeiten nbsp MirasteilasKernstuck der Volkssternwarte ist die Beobachtungsplattform im ersten Stock mit den Beobachtungsinstrumenten Das Dach kann auf zwei Schienen zuruckgefahren werden damit Instrumente und Publikum freie Sicht auf den Himmel erhalten Um Vibrationsubertragungen auf das Teleskop zu verhindern wurde dafur ein separates Fundament erstellt Im rollstuhlgangigen Gebaude integriert sind ein Technikraum ein kleines Restaurant und sanitare Anlagen die am Tag von den Besuchern der Kinderskiwiese und am Abend von den Sternwartenbesuchern genutzt werden konnen Im Restaurantraum werden fur Besucher der Sternwarte auch Einfuhrungsveranstaltungen oder Schlechtwetterprogramme durchgefuhrt Instrumente Bearbeiten nbsp Jose De Queiroz am 90 cm Cassegrain Teleskop nbsp Takahashi TeleskopDas Hauptinstrument ein Cassegrain Teleskop mit Nasmyth Fokus einem Spiegeldurchmesser von 90 Zentimeter und 9 Metern Brennweite ist eines der grossten fur die Offentlichkeit zuganglichen Teleskope in Europa Mit ihm lassen sich bis zu 1000 fache Vergrosserungen erreichen Das Instrument ist vollstandig computergesteuert und kann automatisch auf jedes Objekt am Himmel ausgerichtet werden Die Okularoffnung befindet sich seitlich des Gerats in der Deklinationsachse auf 145 cm Einblickshohe Daten freie Offnung 900 mm Brennweite 9000 mm mit Reducer 5940 mm Als zweites Instrument steht ein Takahashi Typ FS 15 zur Verfugung Es handelt sich dabei um ein klassisches Linsen Fernrohr Das Instrument eignet sich besonders fur Planetenbeobachtungen Daten freie Offnung 152 Millimeter Brennweite 1216 Millimeter Um Nebel Galaxien und Sternhaufen in einem grossen Gesichtsfeld zu betrachten steht ein speziell fur astronomische Zwecke gebautes Binokular zur Verfugung Daten 25 100 Millimeter auf Gabelmontage Optik Offnung 100 Millimeter Fur die Astrofotografie ist ein Astrograph auf separater Montierung vorhanden Betrieb BearbeitenBetrieben wird die Sternwarte von der Astronomischen Gesellschaft Graubunden AGG Rund 30 ausgebildete Demonstratoren stehen den Besuchern abwechslungsweise zur Verfugung Offentliche Fuhrungen finden jeweils am Freitag und Samstag oder nach Voranmeldung statt Beobachtungen Bearbeiten nbsp Eingangstur mit Observatoriumscode der IAUDank seiner hochwertigen Instrumente kann Mirasteilas auch wissenschaftlich arbeiten Die Sternwarte von Falera zahlt mit den Observatorien von Winterthur Carona und Ependes zu jenen Stationen die Asteroiden Kometen und Satelliten beobachten und deren Bahn vermessen Die Daten werden an das Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union gesandt 3 Dort stehen sie der Wissenschaft fur weitere Forschungen zur Verfugung Die einzelnen Messungen erlauben es Bahnanderungen von bekannten Asteroiden zu erfassen oder die Bahnen von neu entdeckten Objekten zu berechnen und so mogliche Gefahren rechtzeitig zu entdecken Kleinplanet Falera BearbeitenDer Asteroid Falera wurde am 21 November 2009 vom Grunder der Sternwarte Jose De Queiroz entdeckt Das Objekt hat einen Durchmesser von rund 3 Kilometern Der Asteroid umlauft die Sonne in einer mittleren Entfernung von circa 471 Millionen Kilometer und benotigt fur einen kompletten Umlauf 5 Jahre und 6 Monate Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung war der Asteroid rund 315 Millionen Kilometer von der Erde entfernt In seiner Helligkeit war er dabei mehr als 16 000 Mal schwacher als die mit dem blossen Auge sichtbaren Sterne am Himmel Am 26 Mai 2010 wurde von der Internationalen Astronomischen Union und dem Minor Planet Center der Universitat in Cambridge der Name Falera fur den Asteroiden mit der laufenden Nummer 233943 vergeben Mit der Vergabe dieses Namens wird die Arbeit des Observatoriums Mirasteilas anerkannt welches sich seit 2008 mit der Entdeckung und Bahnbestimmung unbekannter Kleinplaneten befasst Der offizielle Text der Namensgebung ist im Minor Planet Center archiviert 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mirasteilas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Mirateilas Mirasteilas Website Astronomische Gesellschaft Graubunden NZZ Karin Huber Zauberhafter Sternenglanz am Himmel von Falera Magazin Exclusiv 60 Winter 2019 20 S 11Einzelnachweise Bearbeiten Astronomie Graubunden Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www astronomie gr ch Graubunden Exclusiv Ausgabe Winter 2009 Bericht NZZ Kleinplanet Falera46 804282 9 223934 Koordinaten 46 48 15 4 N 9 13 26 2 O CH1903 736267 185230 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sternwarte Mirasteilas amp oldid 229868750