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Stendell ist seit dem 31 Dezember 2002 ein Ortsteil der Stadt Schwedt Oder 1 und liegt im Landkreis Uckermark in Brandenburg Die Flache der Gemarkung Stendell betragt 17 65 km die Einwohnerzahl 386 31 Dezember 2021 2 Stendell Brandenburg StendellLage von Stendell in BrandenburgDie Stendeller Kirche im Jahr 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Seit dem Dreissigjahrigen Krieg 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeografie BearbeitenStendell liegt im Nordosten des Landkreises Uckermark am Rande des Nationalparks Unteres Odertal Dicht an Stendell vorbei fliesst die Welse ein Nebenfluss der Oder Stendell liegt in der Nahe der Bahnstrecke Angermunde Tantow Szczecin Die nachstgelegenen Bahnhofe mit RB Bedienung sind Passow und Schonow Nach dem Ort Stendell ist ein Ubergabebahnhof des PCK Schwedt benannt der Guterbahnhof Stendell von dem die Kesselwagenzuge uber eine Zweigbahn ins Netz der Deutschen Bahn ubergehen Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Das Dorf Stendell ist erstmals 1318 als Nyen Stendal erwahnt Sein Name scheint von der Stadt Stendal in der Altmark ubertragen worden zu sein woher die Siedler im 12 Jahrhundert kamen Es liegt auf einer sandigen Talinsel und ist ringsum von Bruchwiesen umgeben Die Lage des Ortes war gunstig fur einen Ubergang durch das Welsebruch zwischen den nordlich und sudlich sich hinziehenden Hohenzugen In beiden Richtungen ist dieser Pass im fruhen Mittelalter benutzt worden wie aus geschichtlichen Uberlieferungen hervorgeht So wird gemeldet dass hier 1303 eine Schlacht zwischen Brandenburgern und Pommern stattfand Man vermutete deshalb dass an dieser Stelle ein fruhmittelalterliches deutsches befestigtes Schloss oder eine Burg zur Sicherung des Bruchweges bestand In dem Band Die Kunstdenkmaler des Kreises Angermunde von 1934 ist unter Stendell vermerkt dass noch im Jahr 1712 Walle und Schanzen zu sehen gewesen sein sollen Mitten im Ort im ehemaligen Gutspark liegt halbkreisformig angeordnet ein Erdwall mit davorliegendem Graben Bei einer eingehenden Begehung stellte sich heraus dass hier ehemals eine Kreisflache von 150 bis 180 Metern Durchmesser mit Wall und Graben umgeben war Von der ursprunglichen Gesamtanlage ist nur noch etwa die Halfte zu erkennen Ein Teil zeichnet sich jedoch in den Garten der anliegenden Gehofte ab andere Stucke sind durch Beackerung fast eingeebnet Da die Anlage bei ihrem Aufbau von sumpfigen Wiesen umgeben war lag sie wahrend des grossten Teiles des Jahres geschutzt Von ihr aus konnte der Welseubergang gut uberwacht werden Ausser der umwallten Anlage konnte aber noch mehr festgestellt werden Im aufgegrabenen und aufgepflugten Boden innerhalb und ausserhalb wurden Scherben von Tongefassen gefunden Die Art der Fundstucke ihre Formen und Verzierungen verraten dass es eine Anlage der damals hier lebenden Slawen war die etwa im 9 bis 10 Jahrhundert errichtet und bis zur Grundung des deutschen Dorfes im 12 Jahrhundert bewohnt wurde Es ist eine Niederungsburg von einem Ausmass wie sie sonst in der Region noch nicht festgestellt wurde Im grossen Innenraum lag wahrscheinlich eine dorfliche Siedlung zu der irgendwo ein Zugang durch Wall und Graben ging Der jetzt noch bis 10 Meter breite Wall ist aus dem Boden des davorliegenden Grabens aufgeschuttet worden Es ist anzunehmen dass die Umwehrung wie bei gleichzeitigen ahnlichen Burgen festungsahnlich ausgebildet war Vielleicht werden spatere wissenschaftliche Untersuchungen Genaueres uber den Aufbau und die Nutzung dieses fruhgeschichtlichen Burgwalles ergeben Wenn fruher hier eine deutsche Burg vermutet wurde so zeigt der Burgwall dass schon lange bevor der Ort Stendell von Deutschen angelegt wurde eine slawische Siedlung bestand Falls eine deutsche Burg die Sicherung des Welseuberganges spater ubernommen haben sollte musste sie ausserhalb des slawischen Walles gestanden haben Das spatere bis 1945 vorhandene Herrenhaus wie auch die bauerlichen Wirtschaften langs der um den Burgwall sich herumkrummenden Dorfstrasse liegen ausserhalb des eingewallten Gebietes Um 1250 wurde die Stendeller Kirche erbaut Auch sie befindet sich am zentralen Platz in der Gemeinde gegenuber der Wallanlage Etwa um 1608 wurde sie erstmals renoviert danach noch einmal im Jahre 1704 Zu Zeiten der Feudalherrschaft waren 1527 in Stendell 20 Bauern ansassig die dem Rittergut gegenuber abgabepflichtig waren und Frondienste leisten mussten Im Dreissigjahrigen Krieg verodete das Dorf durch Pest und Brande fast vollig 1652 waren nur noch drei Bauernwirtschaften vorhanden und 1687 gab es noch 15 wuste Bauernstellen und 11 wuste Kossatenstellen Die Halfte der Hofe wurde nicht wieder besetzt das dazugehorige Land wurde grosstenteils dem Rittergut zugeschlagen Seit dem Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Allmahlich kehrte in Stendell jedoch wieder Leben ein Aus dem Revisionsbuch der Stadt Schwedt geht hervor dass der Stendeller Krug bereits 1787 wieder geoffnet war da die Schwedter Brauer ihn mit Bier versorgten 1805 zahlte man in Stendell neben dem Rittergut schon wieder elf Ganzbauern elf Budner Kleinbauern und elf Anlieger dies waren zumeist Handwerker Zum Dorf gehorte das Zollhaus eine Forsterei und ein Teerofen Zum Rittergut gehorten eine Ziegelei eine Schnapsbrennerei und das Vorwerk Herrenhof das im 18 Jahrhundert angelegt wurde nbsp Denkmal zu Ehren der Toten des Ersten WeltkriegsEine durchgreifende Veranderung erfuhr die Stendeller Kirche im Jahre 1876 Zu diesem Zeitpunkt entstanden auch die Apsis aus Backstein am Ostschluss der Kirche mit drei Spitzbogenfenstern und der Backsteinturm Der quadratische Turmaufsatz ist holzverbrettert und wurde mit einer ebenfalls mit Holz verkleideten achteckigen Laterne versehen Darauf folgt eine verschieferte Spitze Die noch heute vorhandene Bronzeglocke ist ohne Inschrift sie stammt wahrscheinlich noch aus dem 14 Jahrhundert Die ehemals vorhandene zweite Glocke ist verlorengegangen Der zum Teil noch im Original erhaltene Dachstuhl aus Kiefernholz stammt noch aus dem 13 Jahrhundert wahrend die Innenausstattung komplett aus dem Jahre 1876 stammt Sehr gut erhalten sind die Bleiglasfenster in der Apsis sowie ein zweiteiliger Taufstein nbsp Fruheres Zollhaus zwischen Pommern und BrandenburgIm Jahre 1933 hatte Stendell 342 Einwohner im Jahre des Kriegsbeginns 1939 zahlte man 338 Einwohner Bis nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die Welse die Grenze zwischen den Preussischen Provinzen Brandenburg und Pommern Bereits um 1900 wurde der Ubergang mit einer Betonbrucke befestigt Diese wurde jedoch in der Nacht zum 26 April 1945 von der deutschen Wehrmacht gesprengt um die Rote Armee bei ihrem Marsch auf Berlin zu behindern Um den Ubergang uber die Welse wieder zu ermoglichen wurden im nahen Erlenwald Baume gefallt und als Notubergang in die Welse gelegt Die 1947 gebaute Holzbrucke versah ihren Dienst uber 40 Jahre lang Nach der Wende war sie dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen und musste durch eine neue Betonbrucke ersetzt werden Vorher wurde die Strasse zwischen B 166 und Ortseingang und zwischen Ortsausgang Stendell und Jamikow mit einer Bitumendecke versehen die Kurven vor der Welse wurden begradigt Fruher war die gesamte Strasse wie in dieser Region ublich mit Kopfsteinpflaster befestigt Daneben verlief ein unbefestigter Sommerweg 1994 wurde nach dem Verlegen einer Trinkwasser und einer Erdgasleitung sowie eines Elektrokabels mit dem Bau der neuen Dorfstrasse begonnen Zwei Jahre spater wurden die Bauarbeiten abgeschlossen In den Jahren nach 2000 wurde viel Zeit in den Auf und Umbau des Gemeindehauses sowie 2001 in eine Notsanierung des Kirchturms investiert Auch mit Unterstutzung des Landkreises der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Stiftung KiBa werden seit 2010 der Turm und die Dacher von Schiff und Apsis wiederhergestellt Einzelnachweise Bearbeiten StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2002 Stadt Schwedt Oder Ortsteil Stendell Stadt Schwedt Oder 19 Dezember 2022 abgerufen am 30 Dezember 2022 Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VIII Uckermark Weimar 1986 ISBN 3 7400 0042 2 Matthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen in der nordlichen und ostlichen Uckermark Geschichte Architektur Ausstattung In Bernd Janowski und Dirk Schumann Hrsg Kirchen im landlichen Raum 1 Auflage Band 7 Lukas Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86732 196 9 Altkreis Angermunde S 184 f 542 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stendell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber Stendell Stendell auf schwedt eu Stendell in der RBB Sendung Landschleicher vom 26 Juli 2015Ortsteile der Stadt Schwedt Oder Stadtteile Am Waldrand Kastanienallee Neue Zeit Talsand ZentrumOrtsteile Berkholz Meyenburg Blumenhagen Briest Criewen Felchow Flemsdorf Gatow Grunow Heinersdorf Hohenfelde Jamikow Kummerow Kunow Landin Passow Schoneberg Schonermark Schonow Stendell Vierraden ZutzenWohnplatze Achterhofe Alt Galow Augustenhof Ausbau Ausbau Gatow Berkholz Beyerswald Forsterei Berkholz Grenzhaus Herrenhof Hohenlandin Johannishof Julienwalde Karlsberg Kavelheide Kuhheide Meyenburg Monplaisir Neue Muhle Neu Galow Niederfelde Niederlandin Stutzkow Teerofenbrucke Torfbruch Vogelsangsruh Vorwerk Wendemark Wildbahn 53 143888888889 14 165555555556 Koordinaten 53 9 N 14 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stendell amp oldid 232689526