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Die Stelzenwanzen Berytidae sind eine Familie der Wanzen aus der Teilordnung Pentatomomorpha Die Stelzenwanzen treten in allen grossen zoogeographischen Regionen auf 1 Es sind etwa 170 Arten in ungefahr 36 Gattungen bekannt 2 In Europa kommen 30 Arten vor 3 StelzenwanzenMetatropis rufescensSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung PentatomomorphaUberfamilie LygaeoideaFamilie StelzenwanzenWissenschaftlicher NameBerytidaeFieber 1851 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Taxonomie und Systematik 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Tiere werden 2 5 bis 11 Millimeter lang und haben in der Regel einen langgestreckten und schlanken Korperbau mit dunnen Beinen und Fuhlern Viele Arten sehen auf den ersten Blick wie Teichlaufer Hydrometridae oder Raubwanzenarten der Unterfamilie Emesinae aus Von letzteren kann man sie auf Grund ihrer fehlenden Fangbeine leicht unterscheiden Die meisten Stelzenwanzen sind matt gelblich oder rotlich braun gefarbt und tragen keine Fortsatze oder ahnliches Manche Arten haben jedoch bizarr geformte Dornen und Ausstulpungen am Korper 1 Der apikale Teil der Schenkel Femora und das erste Glied der Fuhler sind haufig keulenformig verdickt 4 Der Kopf der Wanzen ist nahezu kugelig wobei die Stirnplatte Clypeus haufig nach vorn gezogen ist Die Fuhler liegen oberhalb einer gedachten Linie auf Hohe der Mitte der Facettenaugen und haben zuruckgebildete Tuberkel Ihr viertes Glied ist in der Regel kurz und etwas verdickt Auch die distalen Enden der Schenkel Femora sind verdickt Das Schildchen Scutellum ist nach hinten hin zugespitzt Das Peritrema die vorragende Offnung der Stigmen der Duftdruse des Metathorax ist in der Regel charakteristisch hervortretend und haufig ohrformig oder zu einem langgestreckten Dorn ausgezogen Das Corium der Hemielytren ist normalerweise zum Teil nicht sklerotisiert Die Stigmen des Hinterleibs befinden sich alle auf der Ruckenseite dorsal Die Imagines haben normalerweise drei manchmal auch nur zwei Trichobothrien am dritten Sternum des Hinterleibs Ausserdem sind die Mediotergite am Hinterleib verwachsen Bei den Nymphen liegen die Offnungen der Duftdrusen am Hinterleib zwischen dem dritten bis funften oder nur zwischen dem dritten und vierten Tergit Die Nymphen haben in der Regel Harchen Setae an den Drusen Der Legebohrer Ovipositor der Weibchen ist zuruckgebildet Das siebente Sternum ist bei den Weibchen ganz Der apikale birnenformige Teil der Spermatheca ist gross und eiformig Der distale Teil der Spermatheka der einem Pumpenflansch ahnelt ist gut entwickelt der proximale Teil ist zuruckgebildet oder fehlt 1 Die Form der Peritremata am Metathorax die langgestreckten und schlanken Korperanhangsel und insbesondere die Setae an den Drusen bei den Nymphen finden sich nur selten oder gar nicht bei anderen Gruppen der Wanzen 1 Lebensweise BearbeitenDie Wanzen bewegen sich nur langsam Stort man sie legen sie ihre Extremitaten eng an den Korper an und stellen sich tot Die Tiere ernahren sich uberwiegend von Pflanzen und leben auf diesen Viele Arten bevorzugen dabei Pflanzen mit klebrigem Drusenhaarsekret an dem die Tiere auch saugen 4 Dies betrifft insbesondere die Familien der Storchschnabelgewachse Geraniaceae Nachtkerzengewachse Onagraceae Braunwurzgewachse Scrophulariaceae und Nachtschattengewachse Solanaceae 2 Manche Arten leben aber auch geophil am Erdboden Mehrere Arten der Gattung Jalysus Neides und Berytinus leben aber zumindest teilweise rauberisch beispielsweise von Blattlausen 1 4 Andere Arten ernahren sich saprophag von toten organischen Substanzen 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Stelzenwanzen wurden im Laufe ihrer taxonomischen Erforschung als eigenstandige Familie wie aktuell aber auch als Unterfamilie der Randwanzen Coreidae und der Bodenwanzen Lygaeidae bzw als Tribus der Bodenwanzen in der Unterfamilie Cyminae 2 angesehen Lange Zeit betrachtete man die Gruppe als mit einigen Untergruppen der Bodenwanzen insbesondere der Unterfamilie Cyminae als nahe verwandt Diese Unterfamilie wurde sogar von Southwood amp Leston 1954 in die Familie Berytidae integriert was jedoch spater als fehlerhaft erkannt wurde da sich viele gemeinsame Merkmale offenbar parallel entwickelten 1 Nach Henry 1997 sind die Colobathristidae die Schwestergruppe der Familie die anhand von 82 morphologischen Merkmalen in folgende monophyletische Unterfamilien und Tribus unterteilt 5 2 Unterfamilie Berytinae vor allem ostliche Hemisphare Tribus Berytini 11 Gattungen 24 Arten eine Gattung USA ansonsten Alte Welt Tribus Berytinini 1 Gattung 12 Arten Palaarktis Unterfamilie Gampsocorinae Tribus Gampsocorini 4 Gattungen 21 Arten ostliche Hemisphare Tribus Hoplinini 8 Gattungen 33 Arten westliche Hemisphare Unterfamilie Metacanthinae Tribus Metacanthini 11 Gattungen 70 Arten weltweit vor allem aber ostliche Hemisphare Tribus Metatropini 1 Gattung 12 Arten China und Korea In Europa treten folgende Arten auf 3 Apoplymus pectoralis Fieber 1859 Berytinus clavipes Fabricius 1775 Berytinus hirticornis Brulle 1836 Berytinus minor Herrich Schaffer 1835 Berytinus biclavatus Geoffroy 1785 Berytinus consimilis Horvath 1885 Berytinus crassipes Herrich Schaffer 1835 Berytinus distinguendus Ferrari 1874 Berytinus geniculatus Horvath 1885 Berytinus montivagus Meyer Dur 1841 Berytinus setipennis Saunders 1876 Berytinus signoreti Fieber 1859 Berytinus strangulatus Rey 1888 Berytinus striola Ferrari 1874 Gampsocoris culicinus Seidenstucker 1948 Gampsocoris enslini Seidenstucker 1953 Gampsocoris gatai Gunther 1997 Gampsocoris gomeranus Wagner 1965 Gampsocoris lilianae Josifov 1958 Gampsocoris panorminus Seidenstucker 1965 Gampsocoris punctipes Germar 1822 Metacanthus annulosus Fieber 1859 Metacanthus lineatus Jakovlev 1875 Metacanthus maghrebinus Pericart 1977 Metacanthus meridionalis A Costa 1843 Metatropis rufescens Herrich Schaffer 1835 Neides aduncus Fieber 1859 Neides brevipennis Puton 1895 Neides gomeranus Heiss 1978 Neides tipularius Linnaeus 1758 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 S 246 a b c d e Family Berytidae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 23 Dezember 2013 a b Berytidae Fauna Europaea abgerufen am 21 Dezember 2013 a b c Ekkehard Wachmann Albert Melber Jurgen Deckert Wanzen Band 3 Pentatomomorpha I Aradoidea Rindenwanzen Lygaeoidea Bodenwanzen u a Pyrrhocoroidea Feuerwanzen und Coreoidea Randwanzen u a Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 78 Teil Goecke amp Evers Keltern 2007 ISBN 978 3 937783 29 1 S 179 T J Henry 1997 Monograph of the stilt bugs of Berytidae Heteroptera of the Western Hemisphere Memoirs of the Entomological Society of Washington 19 S 1 149 Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 E Wachmann A Melber J Deckert Wanzen Band 3 Pentatomorpha I Aradidae Lygaeidae Piesmatidae Berytidae Pyrrhocoridae Alydidae Coreidae Rhopalidae Stenocephalidae Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands Osterreichs und der deutschsprachigen Schweiz Goecke amp Evers Keltern 2007 ISBN 978 3 937783 29 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stelzenwanzen Berytidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stelzenwanzen amp oldid 184422820