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Der Steinbruch Retznei liegt in Retznei in der Sudweststeiermark am Nordrand der Windischen Buhel Der Kalk dient primar der Zementherstellung im Zementwerk Retznei Der Steinbruch in Retznei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geologie 3 Abbau und Verarbeitung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1908 wurde in Retznei die Ehrenhauser Portlandzement GmbH gegrundet 1 2 und 1909 der Steinbruch begonnen 3 Im Jahr darauf 1910 wurde es von der in Kirchbichl Tirol ansassigen Firma Perlmooser Zementwerke ubernommen 1 1938 vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges betrug der Abbau 88 000 Tonnen pro Jahr 3 1941 wurde schon in zwei Terrassen abgebaut 3 Ende der 1960 begann der volltechnisierte Abbau mit Tiefbohrlochsprengung 3 1970 wurde der Bahnanschluss zum Zementwerk hergestellt 3 1981 betrug die Jahres Fordermenge dann schon 800 000 t 3 In diesem Jahr wurde auch das Vorkommen nordlich des Ortes am Rosenberg angefangen dieser Abbau bestand schon fruher wurde aber in den 1950ern als kleiner verlasser Bruch vermerkt 4 und im alten Abbau mit der Rekultivierung begonnen 3 Seit 1997 ist Perlmooser ein Teil des franzosischen Konzern Lafarge der seinerzeit weltweit fuhrenden Baustoffgruppe 1 Der Abbau erfolgt heute durch die Nachfolge Firma Lafarge Perlmooser einem der weltweit grossten Zementhersteller und der grosste Osterreichs in einer Tochterfirma mit 30 Prozent Beteiligung der Strabag 5 Lafarge Cement Wegen der im Rohmaterial vorhandenen Schwefelbeimengungen wurde 1998 eine Rauchgaswasche nachgerustet 1 2005 eine Stickstoffreinigung im SNCR Verfahren 1 In den 2010ern sind in Retznei im Abbau und im Zementwerk etwa 90 Beschaftigte tatig 5 Geologie BearbeitenDas Vorkommen 6 7 8 4 ist eine Bank aus Leithakalk 9 einem Sedimentgestein des Meeres Paratethys Es hat sich hier am Rande der Grazer Bucht Steirisches Tertiarbecken an der Mittelsteirischen Schwelle abgelagert 10 11 Die Formation entstammt dem Badenium der lokalen Zeitstufe die dem Langhium und unteren Serravallium des Miozan entspricht und ist um die 16 bis 13 Millionen Jahre alt Die untersten Schichten sind ein Mergel 4 Bei dem Vorkommen in Retznei handelt es sich weniger um ein echtes Riff sondern unstrukturiertere Korallengemeinschaften und Korallenrasen 12 es finden sich Seegraswiese lockeres Riffgerust Algenschuttkalk Rhodolithenkalk eine Austernbank mit verbreitet klastischem Bruchmaterial und mit zwischengeschalteten Feinsandlagen 6 Insgesamt durfte es sich insbesondere in den Regressionsphasen des Meeres um oberflachen bis brandungsnahe Lebensraume einer Untiefe gehandelt haben 8 dabei durfte der ostliche neue Steinbruch am Rosenberg schon in etwas tieferem Wasser gelegen haben 13 Der Steinbruch ist vor allem fur seinen Fossilien und Mineralienreichtum bekannt 11 14 Gefunden wurden Calcit gelb glasklar milchig in verschiedenen Kristallformen Drusen mit Fossilien verwachsen Pyrit Markasit Knollen ausgefullte Fossilien teilweise auch Kristallaggregate An Uberresten der Tierwelt fanden sich Zackenbarsch Epinephelus casottii vollstandig erhalten 15 Otodus megalodon Verwandter des Weissen Hais Zahne bis ca 13 cm gross 16 Ammenhai Ginglymostoma delfortriei Zahne Meisselzahnlippfisch Trigonodon jugleri und Druckerfisch Balistes muensteri jeweils Gebissreste Kugelfisch Igelfisch Oligodiodon Kauplatten 17 Tintenfisch Sepia vindobonensis Schulp 8 Perlboote 18 Krabben ganz Scheren Panzer Schwimmkrabbe Portunus monspeliensis 19 Dairidae 20 Seeigel Clypeaster Schicaster Conoclypus 21 Muschelkerne mit und ohne Schalenerhaltung Bohrmuscheln Zweimal jahrlich bietet der Betreiber einen Fossiliensuchtag an 22 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Abbau und Verarbeitung BearbeitenDas Unternehmen betreibt einen grossen Steinbruch welcher sich auf zwei Aufschlusse aufteilt Der altere westliche 46 738055555556 15 558888888889 280 ist schon seit mehr als 100 Jahren in Betrieb wird aber zurzeit sukzessive rekultiviert und in ein grosses Biotop umgewandelt Der zweite Bruch Rosenberg nordlich des Ortes Retznei 46 741388888889 15 565555555556 300 Koordinaten 46 44 29 N 15 33 56 O ist erst seit einigen Jahren in Betrieb Die Verarbeitung erfolgt im ortsansassigen Werk Retznei Das Rohmaterial Kalk wird zuerst nach Sprengung in einer Brecher Anlage zerkleinert und uber Forderbander zu den Kugelmuhlen im Werk auf der anderen Ortseite transportiert Danach erfolgt ein Transport auf eine Lagerhalde Weiters wird der Ton als Zuschlag abgebaut Nach chemischer Analyse Zusammensetzung wird der Rohstoff entsprechend der gewunschten Ziel Zusammensetzung abgemischt und im Drehrohrofen zu Zement gebrannt Hier werden etwa 500 000 Tonnen Zement pro Jahr produziert 5 beigemengt werden rund 20 000 Tonnen Gips 90 000 Tonnen Hochofenschlacke aus Donawitz oder 50 000 Tonnen Steinkohleasche aus dem Fernheizkraftwerk Mellach 5 Ein Teil des Rohmaterials 15 stammt auch aus dem Steinbruch Weissenegg 5 Zur Befeuerung wird auch Kunststoff Recyclingmaterial gelber Sack verwendet Lafarge verbrennt in Retznei und Mannersdorf NO 90 000 Tonnen jahrlich 5 Diese thermische Verwertung wird nicht unkritisch gesehen 1 23 Das Werk verfugt uber eine eigene Bahnverladeanlage 5 Hier wird beispielsweise der Beton fur den Koralmtunnel produziert der etwa 10 der Produktion ausmacht 5 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenRomersteinbruch Aflenz nordlich bei Lupitscheni selbe KalkformationLiteratur BearbeitenAlois Hauser 24 Die Rohstoffabbaue der Perlmooser Zementwerke in Steiermark Festschrift der Perlmooser Zementwerke Wien 1955 Hartmut Hiden Das Leithakalk Areal von Retznei Aflenz Wagna sudlich von Leibnitz Geologie Fossilfuhrung und Bergbaugeschichte In Der Steirische Mineralog 16 2001 S 14 19 Christoph W Erhart Werner E Piller Facies geometry and paleoecology of the Badenian Leitha Limestone at Retznei Rosenberg southern Styria In First Austrian Reef Workshop 30 31 May 2003 Abstracts Volume 2003 S 10 11 7 Christoph W Erhart Werner E Piller Paleoecological successions in the Badenian Middle Miocene Leitha Limestone Retznei Rosenberg Southern Styria In 9th International Symposium on Fossil Cnidaria and Porifera Graz Austria August 3 7 2003 Abstracts 2003 S 23 pdf geologie ac at Alexander Schouppe Die Fauna des Steinbruches von Retznei bei Ehrenhausen In Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines fur Steiermark 77 78 1949 S 142 144 pdf geologie ac at Weblinks BearbeitenRetznei Eintrag in mineralienatlas de Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ilona Szednyj Ilse Schindler Minderungspotentiale der NEC Gase und Staub bis 2010 der osterreichischen Zementindustrie Umweltbundesamt Berichte BE 261 Wien 2005 Kap 2 4 Lafarge Perlmooser AG Retznei S 12 14 pdf umweltbundesamt at im pdf S 16 ff Vereinigung der Osterreichischen Zementindustrie zement fundament der zukunft Nachhaltigkeitsbericht der osterreichischen Zementindustrie 2004 Wien 2005 Produktionsstandorte Retznei S 19 pdf zement at abgerufen am 1 August 2016 a b c d e f g R Naderl G Suette W Graf Projektleitung Forschungsgesellschaft Joanneum Institut fur Umweltgeologie und angewandte Geographie Systematische Erfassung der Festgesteinsvorkommen in der Steiermark Endbericht unveroffentlicht Graz 1986 Beilage Blatter Zementwerk Retznei Blatter pdf ganzes Werk pdf dort S 862 864 Beilage ab S 90 beide Webseite des Geologisch mineralischen Landesdienstes gmld at a b c Alois Hauser Hans Urregg Die bautechnisch nutzbaren Gesteine der Steiermark Heft 4 2 Teil Kalke Mergel der Neuzeit und des Mittelalters der Erde Graz 1950 Retznei Leithakalkbruch S 31 Seite pdf gis stmk gv at a b c d e f g h Das graue Gold aus der Sudsteiermark Thomas Wieser in Kleine Zeitung online 8 Februar 2013 a b Julius Georg Friebe Lithostratigraphische Neugliederung und Sedimentologie der Ablagerungen des Badenium Miozan um die Mittelsteirische Schwelle Steirisches Becken Osterreich In Jahrbuch der geologischen Bundesanstalt Band 133 Heft 2 1990 Aufschluss 8 Parastratotypus Steinbruch Retznei der Perlmoser Zementwerke AG S 240 ff und Aufschluss 9 Steinbrucherweiterung ostlich des Aflenz Baches S 245 im Kap 6 3 Die Leithakalkvorkommen der mittelsteirischen Schwelle S 236 f ganzer Artikel S 223 255 pdf geologie ac at dort S 18 ff exzerpiert in Geologische Info zu Retznei bei Ehrenhausen auf fossilien heimat eu abgerufen am 29 Juli 2016 a b C W Erhart Werner E Piller Fazies und Geometrie des Leithakalksteinbruchs Retznei Rosenberg bei Ehrenhausen In 7 Osterreichischer Sedimentologen Workshop Seewalchen am Attersee 9 November 2002 Programm Kurzfassungen 2002 S 4 desgl in Pangeo Austria 2004 Erdwissenschaften und Offentlichkeit Graz 24 26 September 2004 Beitragskurzfassungen Ber Inst Erdwiss K F Univ Graz Band 9 2004 S 116 pdf geologie ac at als Bebilderung auf earthscience at a b c Hartmut R Hiden Sepia vindobonensis Cephalopoda Coleoida aus dem Mittel Miozan von Retznei Steiermark Osterreich In Mitteilungen der Abteilung fur Geologie Palaontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum 52 53 1994 95 S 111 124 S 13 18 pdf geologie ac at Schichtbezeichnung Leithakalk Datenbank Dekorgesteine Geologisch mineralischer Landesdienst Erdwissenschaftliches Archiv der Steiermark gmld at pdf Fritz Ebener Reinhard F Sachsenhofer Die Entwicklungsgeschichte des Steirischen Tertiarbeckens Mitteilungen der Abteilung Geologie Palaontologie und Bergbau am Joanneum Heft 49 Graz 1991 S 1 96 zobodat at PDF a b Universalmuseum Joanneum Leithakalk Memento des Originals vom 17 September 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museum joanneum at Folder pdf museum joanneum at zum Lafarge Werk Retznei mit einer Karte der Paratethys Westkuste vor 16 Mio Jahren Wende Kartpat Baden Friebe Lithostratigraphische Neugliederung 1990 S 236 Sp 2 pdf S 14 Friebe Lithostratigraphische Neugliederung 1990 S 245 Sp 2 pdf S 23 Fossilien aus Retznei und Mineralien aus Retznei In Karl Philipp Fossilien und Mineralien aus der Steiermark fossilien heimat eu abgerufen am 29 Juli 2016 Ortwin Schultz Ein Zackenbarsch Epinephelus Serranidae Pisces aus dem Mittel Miozan von Retznei Steiermark In Joannea Geologie und Palaontologie 2 2000 S 5 56 zobodat at PDF Hartmut Hiden Reste eines gewaltigen Haies in der Steiermark In Der Steirische Mineralog 5 1992 S 17 18 Ortwin Schultz Oligodiodon ein Igelfisch aus dem Mittel Miozan Badenium der Steiermark Osterreich Diodontidae Osteichthyes In Joannea Geologie und Palaontologie 8 2006 S 25 46 pdf geologie ac at Ingomar Fritz Hartmut R Hiden Funde von Aturia Nautiloidea aus dem miozanen Kalksteinbruch Retznei Sudweststeiermark In Mitteilungen der Abteilung fur Geologie Palaontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum 52 53 1994 95 S 13 18 pdf geologie ac at H W Flugel Ein neuer Fund von Portunus monspeliensis A Milne Edwards aus dem Badenium von Retznei Stmk In Mitt Naturwiss Ver Stmk 116 1986 S 91 96 pdf geologie ac at Alexander Schouppe Zwei Decapoden aus dem Torton von Retznei In Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines fur Steiermark 77 78 1949 S 139 141 pdf geologie ac at Hartmut Hiden Erstfund von Conoclypus Plagiosomus Agassiz aus Retznei bei Ehrenhausen In Der Steirische Mineralog 6 1993 S 17 18 Erlebnis Erdgeschichte Fossiliensuche in Retznei In suedsteirischeweinstrasse at 11 Juli 2016 Greenpeace Brennpunkt Abfallverwertung Wie sicher sind osterreichische Zementwerke August 2015 pdf auf greenpeace org Studie in Folge des HCB Skandals in Karnten Karl Metz Prof Dr Alois Hauser zum Gedenken In Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark 1956 S 5 10 zobodat at PDF Gemeindegliederung von Ehrenhausen an der Weinstrasse Katastralgemeinden Ehrenhausen Ewitsch Ottenberg Ratsch Retznei Unterlupitscheni WielitschOrtsteile Gemeindegliederung Berghausen Ehrenhausen Ratsch RetzneiOrtschaften Ehrenhausen Ewitsch Ottenberg Ratsch an der 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