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Die Stederburg war eine westlich von Salzgitter Thiede gelegene Burg die dem Schutz der nahen Okerfurten diente Die Burg wurde zwischen 924 und 933 erbaut Um 1000 wurde auf dem Gelande der Burg das Stift Steterburg errichtet StederburgAlternativname n Burg SteterburgStaat DeutschlandOrt Steterburg Ortsteil von SalzgitterEntstehungszeit 10 JahrhundertBurgentyp SumpfburgErhaltungszustand Reste Burggraben und WallGeographische Lage 52 12 N 10 28 O 52 193333333333 10 471944444444 Koordinaten 52 11 36 N 10 28 19 OStederburg Niedersachsen p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Nachnutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Zentrum der Stederburg lag westlich des Stifts Steterburg Die Burganlage war auf einer leichten Anhohe am Thiedebach erbaut der damals weiter westlich verlief 1 2 Die sumpfige Niederung der nahen Oker bot dabei den Bewohnern einen guten Schutz gegen Angreifer Die Stederburg lag zwischen den Burgen Werla und Dankwarderode und sollte die Ubergange der Oker bei Leiferde und Wolfenbuttel und die westlich der Oker von Goslar kommende Strasse im Teilstuck zwischen Braunschweig und Werla sichern 3 Geschichte BearbeitenDie Burg wurde wahrscheinlich auf Veranlassung von Heinrich I um 876 936 gebaut Heinrich I hatte im Rahmen eines Burgenbauprogrammes zur Abwehr der Einfalle der Ungarn an seinen Ostgrenzen mehrere Burgen errichten lassen Zu diesen gehorten neben der Stederburg auch die Burgen Werla und Dankwarderode 3 Die Burg Stederburg wurde erstmals in den Aufzeichnungen des Widukind von Corvey um 925 nach 973 uber die Sachsen Res gestae Saxonicae erwahnt Widukind beschreibt hier dass die Ungarn 938 erneut eingefallen waren und dass deren Angriff auf die Stederburg von der Burgbesatzung erfolgreich abgewehrt wurde 4 5 Namensgeberin fur die Burg war wahrscheinlich die Siedlung Steder die etwa einen Kilometer westlich lag und die spatestens im 14 Jahrhundert wust gefallen war Deren Siedlungsname leitet sich von dem altsachsischen stedi ab das so viel wie Statte oder Stelle bedeutet In alten Dokumenten wird die Burg auch Stedieraburg Widukind von Corvey Stedereburch 1007 oder Stideraburh 1074 genannt 6 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Informationstafel zur Stederburg Hrsg Braunschweigische Landschaft Fruhe Grabungen im Bereich des Stifts Steterburg hatten bereits Hinweise auf eine Wallanlage und verschiedene Gebaude gegeben Man nahm damals an dass diese Anlage im Bereich des Stiftes die Stedieraburg war die 938 im Bericht des Widukind von Corvey genannt wurde Neue und umfangreichere Ausgrabungen wurden moglich als 1996 98 die alten Gebaude der ehemaligen Stiftsdomane und der Steterburger Konservenfabrik abgerissen wurden um einen Wohnpark zu errichten Bei Beginn der Aushubarbeiten fand man im Februar 1998 westlich des Stifts einen machtigen Graben der sich als ein neun Meter breiter und 5 5 Meter tiefer Spitzgraben erwies Dieser verlief aber nicht wie erwartet um das Stift sondern erwies sich als eine kreisformige Wallanlage die sich im Westen des Stifts erstreckte Nach Abschluss der ein Jahr dauernden Untersuchungen stand fest dass dies die eigentliche Hauptanlage der Stederburg gewesen war Sie hatte einen Durchmesser von 140 Metern und war von dem Graben und einem innenliegenden Wall umgeben dem eine Steinmauer vorgesetzt war Innerhalb des Gelandes konnte keine Bebauung nachgewiesen werden Im Osten schloss sich eine ebenfalls durch Graben und Wall geschutzte Vorburg an das sogenannte Suburbium Hier fand man Hinweise auf eine fruhe Bebauung aus dem 10 Jahrhundert Noch heute sind sudlich des Stifts Teile des Grabens der Vorburg in einer Breite von vier Metern erhalten ebenso Teile des daran anschliessenden Walls mit einer Hohe von 0 6 Metern und einer Breite von funf Metern Nachnutzung BearbeitenDie Burg war Ende des 10 Jahrhunderts in den Besitz des Grafen Altmann von Oelsburg 1000 03 gelangt dessen Hauptbesitzungen im heutigen Kreis Peine lagen Dieser bestimmte in seinem Testament dass aus seinen Besitztumern ein Chorherrenstift in Olsburg und ein Jungfrauenstift in Steterburg gegrundet werden solle Seine Tochter Frederunda von Oelsburg 16 Marz 1020 liess daraufhin um 1000 02 auf dem Gelande der Vorburg das Stift Steterburg errichten Durch viele Schenkungen gelangte das Kloster zu umfangreichen Besitztumern So wird in einem Guterverzeichnis von 1519 ein Besitz von 1860 Morgen Ackern und 140 Morgen Wiese aufgefuhrt das Stift war damit der grosste Klosterbetrieb des Herzogtums Braunschweig 7 Das Kloster ursprunglich als Kanonissenstift gegrundet wurde 1691 in ein adeliges Frauenstift umgewandelt und wurde 1938 39 aufgelost Die Stiftskirche dient heute der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche die ubrigen Stiftsgebaude wurden zu Wohnungen umgestaltet Literatur BearbeitenWolfgang Billig Die Stiftskirche zu Steterburg Hrsg Braunschweigischer Geschichtsverein Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte Band 25 Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins Braunschweig 1982 S 11 15 Hartmut Alder Chronik von Thiede Waisenhaus Druckerei GmbH Braunschweig Salzgitter 1991 Margret Zimmermann Hans Kensche Burgen und Schlosser im Hildesheimer Land Hildesheim 2001 S 166 Hartmut Alder Wenn Du uber die Felder gehst kommst Du nach Steterburg Chronik eines Ortes voller Geschichte Verlag Pro Art Salzgitter Steterburg 2008 Michael Geschwinde Die Steterburg Mythos Geschichte und Archaologie einer Burganlage des 10 Jahrhunderts In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 77 2008 S 125 146 Michael Geschwinde Martin Oppermann hat vormals ein gewaltiges Schloss gelegen Die Entdeckung der fruhmittelalterlichen Steterburg In Archaologie in Niedersachsen Band 2 1999 S 75 78 Lutz Grunwald Anmerkungen zur Steterburg bei Salzgitter Thiede Die historischen geographischen und archaologischen Grundlagen nach den Ausgrabungen des Jahres 1998 In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 68 1999 S 89 104 Weblinks BearbeitenEintrag von Gudrun Pischke zu Stederburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Stederburg im Denkmalatlas Niedersachsen Fruhmittelalterliche Burganlage Steterburg Braunschweigische Landschaft e V Memento vom 29 Marz 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Alder Chronik Steterburg S 11 Wolfgang Billig Stiftskirche Steterburg S 11 a b Braunschweigische Landschaft Burganlage Steterburg Wolfgang Billig Stiftskirche Steterburg S 12 Hartmut Alder Chronik Steterburg S 15 Kirstin Casemir Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbuttel und der Stadt Salzgitter Verlag fur Regionalgeschichte 2003 ISBN 3 89534 483 4 S 309 313 Hartmut Alder Chronik Steterburg S 40 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stederburg amp oldid 214752971