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Die sogenannte Burgenordnung beschreibt die von Heinrich I Konig des Ostfrankenreichs im November 926 durchgefuhrten Massnahmen zur Gegenwehr gegen kunftige Ungarneinfalle Als ostfrankischer Konig stand Heinrich mehreren Ungarneinfallen 919 924 und 926 machtlos gegenuber Es gelang aber 926 einen ungarischen Anfuhrer in Gefangenschaft zu nehmen und fur dessen Freilassung einen neunjahrigen Waffenstillstand zu erkaufen Allerdings mussten die Tribute weiter gezahlt werden Unverzuglich nach Abschluss des Waffenstillstandes leitete Heinrich auf einem Hoftag im November 926 zu Worms Massnahmen gegen die Ungarn ein Das Ergebnis dieser Beratungen wird seit Carl Erdmanns Studie 1943 in der Mediavistik als Burgenordnung bezeichnet 1 Die Massnahmen werden von Widukind von Corvey in einem einzigen Kapitel uberliefert Unter den landlichen Kriegern agrarii milites wahlte er jeden Neunten aus und liess ihn in den Burgen wohnen damit er fur seine acht ubrigen Genossen Wohnungen errichtete Er hatte auch von seinen acht Genossen das Drittel des Ernteertrags zu verwahren Der Feldarbeit war er selbst enthoben Die ubrigen Acht sollten die Bewirtschaftung des Neunten ubernehmen Ausserdem sollten die Gerichtstage und alle Markte und Gastmahler in den Burgen abgehalten werden 2 Unter den Burgen sind in der Zeit von 800 bis 1000 sogenannte Ringwallanlagen charakteristisch Sie umschlossen ringformig ein Areal von bis zu 15 Hektar 3 Zu den weiteren Massnahmen gehorte auch der Aufbau einer schlagkraftigen Reitertruppe Panzerreiter Intensiviert wurde 928 29 der Kampf gegen die heidnischen Elbslawen als Vorbereitung fur den bevorstehenden Kampf gegen die Ungarn 4 Quellen BearbeitenWidukind von Corvey Widukinds Sachsengeschichte In Quellen zur Geschichte der sachsischen Kaiserzeit Ubersetzt von Albert Bauer Reinhold Rau Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Band 8 Darmstadt 1971 S 1 183 Literatur BearbeitenCharles R Bowlus The Battle of Lechfeld and its Aftermath August 955 The End of the Age of Migrations in the Latin West Aldershot Burlington 2006 ISBN 0 7546 5470 2 S 45 71 Martin Last Burgenbauordnung Heinrichs I In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 2 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1983 ISBN 3 7608 8902 6 Sp 1003 f Carl Erdmann Die Burgenordnung Heinrichs I In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 6 1943 S 59 101 Digitalisat Nachdruck in Helmut Beumann Hrsg und eingel Ottonische Studien Darmstadt 1968 S 131 173 Heinrich Buttner Zur Burgenbauordnung Heinrichs I In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Bd 92 1956 S 1 17 Digitalisat Kurt Ulrich Jaschke Burgenbau und Landesverteidigung um 900 Uberlegungen zu Beispielen aus Deutschland Frankreich und England Vortrage und Forschungen Sonderband Bd 16 Thorbecke Sigmaringen 1975 ISBN 3 7995 6676 7 Digitalisat Matthias Springer Agrarii milites In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 66 1994 S 129 166 Digitalisat Wolfgang Giese Heinrich I Begrunder der ottonischen Herrschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 18204 6 S 104 f Anmerkungen Bearbeiten Carl Erdmann Die Burgenordnung Heinrichs I In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 6 1943 S 59 101 Digitalisat Widukind Sachsengeschichte I 35 Wolfgang Giese Heinrich I Begrunder der ottonischen Herrschaft Darmstadt 2008 S 101 Widukind Sachsengeschichte I 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgenordnung amp oldid 228769701