www.wikidata.de-de.nina.az
Das Stahlwerk Annahutte in Hammerau bei Ainring im Landkreis Berchtesgadener Land ist ein stahlverarbeitendes Unternehmen Teil des Stahlwerks von der B20 aus Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Geschichte 2 1 Erzstift Salzburg 2 2 Bayern seit 1810 2 2 1 Hohenzollersche Huttenverwaltung und Alfred Zeller 2 2 2 Max Aicher 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDas damalige Eisenwerk wurde 1537 vom Salzburger Landesherrn Fursterzbischof Matthaus Lang zur Grundung freigegeben und gehort heute zur Max Aicher Gruppe Die Annahutte beschaftigt ca 680 Mitarbeiter und hat eine Produktionskapazitat von mehr als 240 000 Tonnen Stahl pro Jahr In der Annahutte werden mit Hilfe eines Hubbalkenofens 6 m lange Rohstrangknuppel erhitzt und spater zu Stabstahl Gewindestahl und Betonstahl ausgewalzt und weiterbearbeitet Der Stabstahl wird in die Automobilindustrie Ketten und Werkzeugindustrie geliefert Der Gewinde und Spannstahl wird neben der Spann und Bewehrungstechnik in der Anker Schalungs und Geotechnik weltweit eingesetzt Geschichte BearbeitenErzstift Salzburg Bearbeiten Der geistliche Landesherr Fursterzbischof Matthaus Lang 1448 1540 erteilt am 2 Oktober 1537 die urkundliche Erlaubnis zur Forderung und Verarbeitung von Eisenerz Dies gilt als Geburtsstunde des salzburgischen Erzbergbaus und in Achthal Neukirchen Rohrenbach und Hammerau wurden Werkstatten errichtet Wenige Jahre nach Grundung der Eisengewerkschaft bestanden rege Handelsbeziehungen mit Munchen und Augsburg Anhand von Rechnungen aus dem umfangreichen Industriearchiv der Eisengewerkschaft das heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Munchen aufbewahrt wird lasst sich ablesen dass um die Mitte des 16 Jahrhunderts bereits die Herstellung von Blechen angelaufen war und unter anderem Waffen Nagel Schrauben und Draht produziert wurden Ab 1600 wurde die Eisengewinnung und verarbeitung von den geistlichen Landesherren in Salzburg mit Genugtuung und grossem Interesse beobachtet Angesichts wachsender Kriegsgefahr in Mitteleuropa Anfang des 17 Jahrhunderts wurde in den Werkstatten verstarkt Kriegsmaterial hergestellt Im Dezember 1800 erfolgt der Einmarsch franzosischer Truppen die auch in Hammerau deutliche Spuren hinterliessen Durch die Sakularisation 1803 endete die weltliche Herrschaft des Erzstifts Von 1803 bis 1810 wechselte die Zugehorigkeit mehrfach Bayern seit 1810 Bearbeiten 1810 kam der Rupertiwinkel zum Konigreich Bayern Am 25 Juli 1837 beschloss die Plenarversammlung ein umfangreiches Festprogramm zum dreihundertjahrigen Bestehen das am Vorabend des 26 September mit Feuerwerk stattfand In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts sorgte die Industrielle Revolution fur eine technische wie wirtschaftliche Weiterentwicklung im Bereich der Eisengewinnung und verarbeitung Die Werkstatten der Eisengewerkschaft wurden modernisiert und ausgebaut 1866 entstand in Hammerau ein neues Blechwalzwerk Bereits elf Jahre spater folgten ein grosseres Walzwerk eine Turbine und ein mit Torf zu beheizender Gussschweissofen Mit der Krisensituation der deutschen Wirtschaft Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts hat auch die Eisenhutte in Hammerau mit Absatzschwierigkeiten zu kampfen Um konkurrenzfahig bleiben zu konnen wurde im osterreichischen Kaferheim fruher Kaferham eine Giesserei als Nebenbetrieb gegrundet Auf diese Weise erhoffte man vom osterreichischen Staat der generell nur inlandische Firmen mit Auftragen betraute am Ausbau des dortigen Eisenbahnnetzes beteiligt zu werden Doch Witterungsschaden und fehlende staatliche Hilfeleistungen machten schliesslich einen Verkauf der Werke in Hammerau und Kaferham unumganglich Hohenzollersche Huttenverwaltung und Alfred Zeller Bearbeiten Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages am 1 August 1906 gingen die Betriebseinrichtungen in den Besitz der Furstlich Hohenzollernschen Huttenverwaltung Laucherthal Sigmaringen uber Im Ersten Weltkrieg war es ein Rustungsbetrieb Nach dem Ende der Inflationszeit wurde das Werk in Hammerau von Alfred Zeller ubernommen Der vor dem Zusammenbruch stehende Betrieb trug nun den Namen Annahutte und musste bedingt durch die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre Konkurs anmelden 1932 konnte Alfred Zeller nachdem kein Kaufer gefunden worden war die Annahutte erneut ubernehmen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk wiederum zum Rustungsbetrieb umfunktioniert 1940 zahlte Hammerau 2 000 Beschaftigte Wegen einer Verbrauchsregelungsstrafverordnung wurde Zeller sein Sohn und seine Ehefrau angeklagt und verurteilt Zeller wurde zu einem Jahr und sechs Monaten Gefangnishaft verurteilt Deswegen wurde vom 6 Mai 1942 bis 27 Juli 1943 Karl Schrem Direktor der Bayerischen Pflugfabrik in Landsberg am Lech als kommissarischer Betriebsleiter eingesetzt 1 Alfred Zeller starb vor der Kapitulation Deutschlands 1945 Sein Sohn Kurt Zeller leitete mit dem Einbau eines Siemens Martin Hochofens den Wiederaufbau ein Nach dessen Tod im Jahre 1957 ubernahm sein Bruder Walter Zeller das Werk Mitte der 1970er Jahre zahlte die Annahutte knapp 400 Beschaftigte Die weltweite Rezession in der Stahlindustrie und fehlgeschlagene Modernisierungsmassnahmen fuhrten zum erneuten Konkurs Max Aicher Bearbeiten Im November 1975 erwarb Max Aicher die gesamte Werksanlage und benannte sie in Stahlwerk Annahutte Max Aicher GmbH amp Co KG um Begleitet von umfangreichen Rationalisierungsmassnahmen wurde 1976 der Betrieb des Walzwerkes mit der Produktion von Betonstahlen wieder aufgenommen Die Baustahlmattenproduktion kam als weiteres Produktionsfeld dazu Der Bau einer Werkseisenbahn und mehrerer Strassen auf dem Betriebsgelande sorgte 1977 fur eine verbesserte Infrastruktur Die Modernisierung fast der gesamten Walzstrasse einschliesslich eines neuen Hubbalkenofens mit einer technischen Leistungsfahigkeit von 45 t pro Stunde wurde 1982 abgeschlossen Im Jahre 1983 erfolgt die Inbetriebnahme der Eisenbiegerei Die Produktpalette wurde 1984 auf die Erzeugung von Gewinde und Spannstahlen ausgedehnt Die Betonstahlproduktion wurde stillgelegt Zwei Reckanlagen wurden in Betrieb genommen und es entstanden die ersten Adjustagebetriebe fur Anker und Spannstahle Eine 200 Tonnen Schenck Zerreissmaschine fur dynamische Versuche wurde installiert Im Laufe des Jahres 1986 wurden Patente fur die Spannstahlproduktion wasservergutet gereckt und angelassen angemeldet und erstmals Gewindeformate mit Durchmesser 40 und 50 mm hergestellt 1993 erfolgte die Inbetriebnahme einer vollkontinuierlichen Feineisenwalzstrasse Im Jahre 1996 wurde die Fertigung von Zubehorteilen fur Gewinde und Spannstahle aufgebaut und 1997 wurde die Mattenfabrikation ins osterreichische Schwesterwerk in Parndorf ausgelagert Der Betrieb des Walzwerks wurde auf das Zweischichten System umgestellt 2000 erfolgte der Bau einer Adjustage fur Bewehrungstechnik Produkte 2002 wurde ein erster eigener Vertriebsstandort in den USA gegrundet SAS Stressteel Inc Fairfield New Jersey 2003 ersetzte man das bestehende Qualitatsmanagementsystem QS 9000 VDA 6 1 durch die neue ISO TS 16949 2002 2007 erfolgte die Erweiterung des Vertriebes in den USA durch Erwerb der Firma AVAR Construction Inc in Kalifornien und die Fertigstellung der Erweiterungshalle fur den Blankstahlbetrieb sowie Inbetriebnahme einer weiteren Rissprufanlage mit zusatzlicher Ultraschallprufung Die Produktionsmenge im Walzwerk uberstieg erstmals die 200 000 Tonnen Marke 2008 kam die Verstarkung der Marktprasenz im Bereich Gewindestahl durch den Erwerb der Firma SAS Unetra Systems SL in Spanien und Beteiligung an der neu gegrundeten Firma Accessoires de Construction SAS ADC in Frankreich In der Slowakei wurde eine Betriebsstatte zur Zubehorproduktion eroffnet Literatur BearbeitenThomas Doring Die Arbeits und Lebensbedingungen von Fabrikarbeitern im sudostbayerischen Raum im 19 Jahrhundert Dargestellt am Beispiel der Koniglichen Saline Reichenhall und der Privat Eisengewerkschaft Achthal Hammerau Dissertation Berlin 2005 Max Wieser Festschrift 450 Jahre Eisenwerk Stahlwerk Annahutte Berchtesgaden 1987 Eberhard Zorn Die Eisengewerkschaft Achthal Hammerau 1537 1919 In Das Salzfass Heimatkundliche Zeitschrift des historischen Vereins Rupertiwinkel 23 Jahrgang 1989 Heft 1 S 1 56 Weblinks BearbeitenHomepage der Annahutte Blickpunkt Wochenblatt Erfolgreichstes Geschaftsjahr der AnnahutteEinzelnachweise Bearbeiten Akte der Spruchkammer Landsberg a Lech Karl Schrem Aktenzeichen M Sa Aal 107 Stand erledigt 19 Mai 1947 Staatsarchiv Munchen 47 7944 12 9517 Koordinaten 47 47 39 8 N 12 57 6 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stahlwerk Annahutte amp oldid 236224729