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Das Museum Bautzen obersorbisch Muzej Budysin das zugleich das Regionalmuseum der sachsischen Oberlausitz ist befindet sich am Kornmarkt und beherbergt heute die umfangreichsten musealen Sammlungen der Stadt Bautzen Mit mehreren hunderttausend Objekten zahlt es zu den grossten und bedeutendsten Museen der Oberlausitz Die Dauerausstellung ist in die drei Themenbereiche Region Stadt Bautzen und Kunst gegliedert Insbesondere die ur und fruhgeschichtliche Sammlung aber auch die Kunstsammlung hat uberregionale Bedeutung Zusatzlich gibt es regelmassig wechselnde Sonderausstellungen Museum Bautzen von Sudosten aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Museumsgebaude 3 Sammlungen 3 1 Regional und Vorgeschichtssammlung 3 2 Stadtgeschichte 3 3 Kunstsammlung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Otto Weigang Oskar Roesger Friedrich Carl Gustav Stieber Busten im Foyer des MuseumsAls Begrunder des Bautzner Museums gilt heute der Buchhandler Oskar Roesger Auf seine Anregung hin richtete der Gewerbeverein Bautzens 1868 ein Gesuch an den Stadtrat Raumlichkeiten zur Ausstellung altertumlicher Gegenstande zur Verfugung zu stellen um eine sich bereits abzeichnende Abwanderung von Kunstschatzen aus Stadt und Umland zu verhindern Dabei uberliess Roesger seine eigene bereits umfangreiche Sammlung der Stadt Somit konnte bereits 1869 die Eroffnung des Alterthumsmuseums der Stadt Bautzen in einem Raum der alten Burgerschule am Wendischen Graben erfolgen Die Folgejahre waren gekennzeichnet durch ein schnelles Wachstum der Sammlung durch etliche Spenden und Nachlasse von Burgern die beispielhaft fur die zur damaligen Zeit typische uneigennutzige Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt und Region sind Von besonderer Bedeutung fur die Sammlung und ihre bis heute erkennbaren Schwerpunkte waren jedoch die Ubereignungen durch einzelne herausragende Stifterpersonlichkeiten Die Dresdner Malerin und Kopistin Emilie Henriette Therese aus dem Winckell hinterliess testamentarisch bereits 1867 also noch vor der Eroffnung des Stadtmuseums 119 Bilder der Stadt die den ersten Grundstock der Gemaldegalerie bildeten Das Vermachtnis von Friedrich Carl Gustav Stieber das 1877 eine Vielzahl an Exponaten und Geld in den Bautzener Museumsbesitz brachte wurde so hoch bewertet dass das Museum seit 1884 vorubergehend als Stiebermuseum bezeichnet wurde 1898 bekam das Museum einen Teil der wertvollen Stiftung des Hans von Gersdorff auf Weicha 1630 1692 zugesprochen Aufgrund der schnell wachsenden Sammlung musste das Museum aus Platzmangel mehrfach umziehen 1880 wechselte der Standort von der Burgerschule in das Gebaude Lauenstrasse Nr 10 und bereits 1884 in die zweite Etage des wiedererrichteten Gewandhauses 1906 schenkte Otto Weigang neben etwa 200 Gemalden enorme Geldsummen an das Museum mit der ausdrucklichen Zweckbestimmung einen wurdigen modernen Museumsneubau zu errichten 1912 wurde das Provinzialmuseum der sachsischen Oberlausitz an seinem heutigen Standort am Kornmarkt eroffnet Neben den Sammlungen wurden in dem Gebaude auch bereits bestehende wissenschaftliche Gesellschaften untergebracht so die seit 1846 bestehende naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis und die 1901 gegrundete Gesellschaft fur Anthropologie und Urgeschichte In den 1920er Jahren erfuhren insbesondere die Galerie und die graphische Sammlung wertvolle Erweiterungen 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst nachweislich 25 Werke von Marianne Britze Alfred Glatter Will Grohmann Hans Grundig Georg Karl Heinicke 1888 1961 Fritz Kurth Otto Meister 1892 1969 Wilhelm Rudolph Fritz Winkler und Johannes Wusten aus dem Bestand des Museums beschlagnahmt Nahezu alle wurden danach zerstort 1 Im gleichen Jahr im Zuge der Auflosung des Wendischen Museums wurden dessen Exponate ins Stadtmuseum uberfuhrt Die Ruckfuhrung dieser Exponate erfolgte schrittweise zur DDR Zeit ins wiedergegrundete Sorbische Museum Im Zuge der schweren Kampfhandlungen im April 1945 erlitten die Bautzener Sammlungen schwerwiegende Verluste Zum einen wurde das Gebaude im Zuge der Panzer und Infanteriegefechte innerhalb der Stadt beschadigt Folgenreicher aber waren Plunderungen am Auslagerungsort in Leisnig Unter der Leitung von Eva Schmidt konnte das Museum in DDR Zeiten wieder wichtige Lucken innerhalb der Sammlung schliessen und wurde durch umfangreiche Wechselausstellungen und Publikationen auch wieder verstarkt uberregional wahrgenommen Direktoren1919 1946 Walther BiehlMuseumsgebaude BearbeitenDer heutige Museumskomplex entstand in zwei verschiedenen Bauphasen Das Hauptgebaude wurde 1912 nach zweijahriger Bauzeit fertiggestellt Dem Ganzen lag die damals ubliche Idee zu Grunde stadtische Sammlungen in einem einzigen Gebaude unterzubringen und sie in einer bestimmten Ordnung dem Publikum zuganglich zu machen Es wurde nach Planen von A Gohre in der zu dieser Zeit ublichen Stahlbetonkonstruktionsweise ausgefuhrt und beinhaltete bereits moderne Museumstechnik Der Anspruch an ein Gesamtkunstwerk durch Einheit von Gebaude und Ausstellungsobjekten fuhrt zu einer sorgfaltig durchgeplanten Raumabfolge vom Keller bis zum 3 Obergeschoss Der Erweiterungsbau der neben der musealen Nutzung auch andere Nutzungen wie die Sparkasse enthielt und auch heute enthalt entstand wahrend der Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1930 1931 und wurde nur durch eine Grenzlandspende des Reiches ermoglicht Der Entwurf stammte vom Dresdner Architekten Otto Schubert Der Erweiterungsbau enthielt vor allem Raume fur Wechselausstellungen Zwischen 1992 und 2009 wurde das Gebaude inklusive der Innenraume schrittweise denkmalgerecht saniert Sammlungen BearbeitenRegional und Vorgeschichtssammlung Bearbeiten Der ur und fruhgeschichtliche Teil der Sammlung umfasst mehr als 200 000 Zeugnisse aus den archaologischen Epochen von der Altsteinzeit bis hin zur fruhmittelalterlichen Zeit in uber 35 000 Fundkomplexen Die Grosse und gute Erhaltungszustand machen diese Sammlung auch uberregional bedeutsam Die Sammlung zur Regionalgeschichte besteht uberwiegend aus Einrichtungs und Gebrauchsgegenstanden von Dorfern der Oberlausitz im 18 und 19 Jahrhundert Die Naturkundliche Sammlung umfasst heute noch eine regionale Gesteinssammlung und eine Sammlung von Vogelpraparaten und Eiern Grosse Teile der Sammlung beispielsweise die umfangreiche Insektensammlung wurde vor 1989 nach Gorlitz abgegeben Stadtgeschichte Bearbeiten nbsp Von Matthaus Crocinus stammen einige stadtentwicklungsgeschichtlich interessante BilderDie umfangreichen Sammlungen zur Stadtgeschichte zeichnen historische Entwicklungen der Stadt vom Mittelalter bis in die heutige Zeit nach Uberschneidungen gibt es dabei zur Kunstsammlung da auch viele historische Gemalde der Stadt zu diesem Sammlungsbereich zahlen Kunstsammlung Bearbeiten Die Kunstsammlung umfasst etwa 17 000 Objekte vom Beginn der Renaissance bis zum 21 Jahrhundert Zu den Werken gehoren unter anderem Gemalde von Lucas Cranach dem Alteren Carl Gustav Carus Antoine Pesne Philipp Otto Runge Johann Carl Rossler Franz von Defregger Carl Theodor von Piloty Friedrich August von Kaulbach Hans Makart Fritz von Uhde Franz von Lenbach Adolf Holzel Robert Hermann Sterl Hans von Marees Max Liebermann Otto Dix Carl Lohse Theodor Rosenhauer Karl Wilhelm Lachnit Rudolf BerganderLiteratur BearbeitenFuhrer durch das Stieber Museum der Stadt Bautzen Monse Bautzen 1897 Digitalisat Gemaldegalerie Museen der Stadt Bautzen Stadtmuseum Bautzen 1975 Dieter Beaujean Ophelia Rehor Katja Margarethe Mieth Hrsg Grafik bis 1700 Von Durer bis Sadeler Bestandskatalog Museum Bautzen Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 32 1 Sachsische Landesstelle fur Museumswesen Chemnitz Stadtmuseum Bautzen Hrsg Stadtmuseum Bautzen Regionalmuseum der sachsischen Oberlausitz Leipzig 1994 Jurgen Vollbrecht 150 Jahre Museum Bautzen in Museum der Westlausitz Kamenz Hg Themenschwerpunkt Industriekultur Zwischen Grosser Roder und Kleiner Spree Band 11 Kamenz 2021 S 90 97 ISBN 978 3 910018 91 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtmuseum Bautzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Museums BautzenEinzelnachweise Bearbeiten Stale Session Abgerufen am 1 Juni 2022 51 18025 14 427055555556 Koordinaten 51 10 48 9 N 14 25 37 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum Bautzen amp oldid 238962742