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Carl Lohse 24 Oktober 1895 in Hamburg 3 Mai 1965 in Bischofswerda war ein deutscher Maler des Expressionismus Lange Zeit wurde er von der Kunstkritik weniger beachtet Seit einigen Jahrzehnten wird seinem Werk verstarktes Interesse und hohe Anerkennung entgegengebracht Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg Carl Lohse befasste sich vor allem mit Portrat und Aktdarstellungen aber auch mit Landschaftsmalerei und Darstellungen von Architektur und Arbeitsleben Neben seinem expressionistischen Werk finden sich auch sachlich beeinflusste Arbeiten Mit seinen eigenwilligen Landschaftsdarstellungen der Oberlausitz gilt Lohses Schaffen auch als wichtiger Beitrag zur deutschen Landschaftsmalerei nach 1930 Carl Lohse Fotografie von 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Nach Carl Lohses Tod 2 Werke Auswahl 3 Einzelausstellungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCarl Lohse wurde am 24 Oktober 1895 in Hamburg geboren Durch die Forderung von Alfred Lichtwark konnte er von 1909 bis 1910 die Staatliche Gewerbeschule und die Malschule von Arthur Siebelist in Hamburg besuchen Im Jahr 1913 studierte Lohse an der Akademie in Weimar bei Albin Egger Lienz und Fritz Mackensen Zu dieser Zeit lernte er auch Otto Pankok kennen mit dem ihn eine langjahrige Freundschaft verband Daraufhin besuchte Lohse seinen Freund Pankok in der Zeit zwischen 1913 und 1914 auf dem Lande im oldenburgischen Dorf Dotlingen Otto Pankok schreibt daruber Es begann ein herrliches Jahr in Dotlingen in ungeheurer Einsamkeit ein Schwelgen in Kohle und Papier ein Suchen nach dem Wesen des Menschlichen Ich suchte der Natur und den Elementen so nahe zu sein wie diese einfachen Menschen in ihren Hutten und auf ihren Feldern zu denen mein Instinkt mich getrieben Mit grosser Wahrscheinlichkeit holte sich Lohse in Dotlingen Inspiration fur eine Reihe seiner landlichen Motive In dieser Zeit besuchte er auch Galerien in Holland und erlebte dabei unter anderem die Werke von Vincent van Gogh die ihn in seinem Schaffen beeinflussten Im Jahr 1915 ging Lohse wegen des Kriegsdienstes nach Nordfrankreich Dort erlebte er die Schlachten an der Somme wurde verschuttet und entkam nur knapp dem Tode 1916 geriet er in englische Gefangenschaft und musste in den Steinbruchen von Calais arbeiten 1919 wurde Lohse aus der Kriegsgefangenschaft zuletzt im Lager Hammelburg in Bayern entlassen und kehrte nach Hamburg zur Mutter zuruck Danach ging er zum Arbeiten nach Bischofswerda wo er den grossten Teil seines Lebens verbrachte Dort blieb er bis 1921 Dieser Zeitraum wird als seine erste Schaffensperiode bezeichnet in der seine expressionistischen Fruhwerke entstanden Das hier zwischen 1919 und 1921 entstandene Fruhwerk gilt als besonders bemerkenswert Abstraktion und Vereinfachung sind bei Lohse auf die Spitze getrieben In dieser Zeit genau genommen im Jahr 1920 nahm er an einer Ausstellung der Dresdner Sezession Gruppe 1919 in der Galerie Ernst Arnold in Dresden teil Im Fruhsommer des gleichen Jahres kehrte er jedoch nach Hamburg zuruck um dort mit freischaffenden Tatigkeiten und Gelegenheitsarbeiten seinen Lebensunterhalt zu bestreiten Im Jahr 1925 heiratete er Johanna Scheumann 1894 1977 Aus der Ehe stammten die Tochter Maria verh Gundlach 1928 2018 und Gerda verh Sieber 1931 2016 Mit seinem Umzug 1929 nach Bischofswerda begann seine zweite Schaffensperiode Er lebte bis 1965 in Bischofswerda unterbrochen von Malstudien im Sommer 1935 1936 und 1937 an der Ostsee nbsp Selbstbildnis im Malerkittel um 1950Zwischen 1939 und 1945 musste er seine kunstlerische Arbeit unterbrechen Er ubte kaufmannische Tatigkeiten aus und wurde zum Volkssturm eingezogen Bereits im Jahr 1946 war er an der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden beteiligt Zu diesem Zeitpunkt begann seine dritte Schaffensperiode Diese reichte bis zu seinem Tod 1965 Eine Personalausstellung im Jahr 1951 in Zittau fuhrte dazu dass sich Lohse den Angriffen der Formalismusdebatte ausgesetzt sah Zwischen 1958 und 1959 weilte er fur Studienaufenthalte mit Erhard Hippold an der Ostsee nbsp Grabstatte von Carl Lohse auf dem Alten Friedhof in BischofswerdaDie Grabstelle Lohses befindet sich auf dem Alten Friedhof Bischofswerda Nach Carl Lohses Tod Bearbeiten Die Dresdener Galerie Neue Meister zeigt standig mehrere Gemalde von Lohse Im Jahr 1990 wurde die Interessengemeinschaft Carl Lohse in Bischofswerda gegrundet Drei Jahre spater wurde die Galerie Carl Lohse im ehemaligen Bischofssitz in Bischofswerda eroffnet Ein Grossteil von Lohses Arbeiten befindet sich in Privatbesitz Das Museum in Bautzen besitzt die grosste offentliche Sammlung von Lohses bedeutendem Fruhwerk Diese 32 Werke wurden im Jahr 2005 fur 270 000 Euro davon 40 000 Euro von der Stadt selbst gestellt der Rest von Sponsoren und Stiftern in Abstimmung mit der Carl Lohse Galerie in Bischofswerda aus Privatbesitz erworben da sie selbst nicht uber die finanziellen Moglichkeiten verfugte die Werke anzukaufen Damit ist ein wichtiger Teil von Lohses Werk wieder in seine Entstehungsregion zuruckgekehrt Werke Auswahl BearbeitenReifes Korn Tafelbild Ol 1914 im Bestand der Bayerischen Staatsgemaldesammlungen Munchen Vorlesen Tafelbild Ol 1919 im Bestand der Bayerischen Staatsgemaldesammlungen Munchen Unreifes Korn Tafelbild Ol 1920 im Bestand der Berliner Nationalgalerie 1 Metalldreherei Tafelbild Ol 1920 2 Fruhling in Bischofswerda Tafelbild 1920 im Bestand der Dresdener Gemaldegalerie Neue Meister 3 Selbstportrat Ol auf Leinwand 81 5 69 4 cm Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg 4 Damenportrat Ol auf Leinwand 99 80 5 cm 1930 Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg 4 Brandung Tafelbild Ol 1939 im Bestand des Kunstmuseums Ahrenshoop Winter Tafelbild Mischtechnik 1947 5 Bei der Montage Aquarell ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden 6 Sturmische Landschaft Tafelbild Ol im Bestand des Lindenau Museums Altenburg Thuringen 7 Portrat Ludwig Renn Tafelbild im Bestand der Dresdener Gemaldegalerie Neue Meister 8 Einzelausstellungen Auswahl Bearbeiten1921 Dresden Kunstausstellung Emil Richter Sonderausstellung Gemalde Zeichnungen Plastiken 1931 Dresden Kunstausstellung Kuhl 1960 Dresden Kunstausstellung Kuhl 1966 Dresden Kunstausstellung Kuhl 1966 Dresden Galerie Kunst der Zeit 1980 Bischofswerda Kreiskulturhaus Wanderausstellung 1981 Cottbus Staatliche Kunstsammlungen 1987 Guben Kleine Galerie 1985 Dresden Kunstausstellung Kuhl anlasslich des 90 Geburtstages Gemalde Grafik 1986 Regensburg Stadtische Galerie Regensburg Werke aus expressionistischer Zeit 1919 1921 1986 Hamburg Galerie Brockstedt Werke aus expressionistischer Zeit 1919 1921 1989 Munchen Galerie Alvensleben 1995 Senftenberg Galerie im Schloss Senftenberg Malerei und Zeichnungen aus der Kunstsammlung Lausitz 1995 Dresden Galerie Neue Meister anlasslich des 100 Geburtstages 1999 Dresden 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Carl 20Lohse amp index obj all https skd online collection skd museum Home Index page 1 amp pId 11079082Literatur von und uber Carl Lohse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stadtmuseum Bautzen erwarb Werkkomplex Lohses PDF Datei 242 kB Gemalde Reifes Korn in der Pinakothek der Moderne Carl Lohse im Ernst Barlach Haus Hamburg Interview mit Direktor Dr Karsten Muller YouTube Video Nachlass von Carl Lohse in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek DresdenEinzelnachweise Bearbeiten https www bildindex de document obj02510530 part 0 amp medium ng2017 064 https www bildindex de document obj30133978 part 0 amp medium mi10451b02 http www deutschefotothek de documents obj 32001693 df hauptkatalog 0259347 a b Lohse Carl In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 11 Februar 2022 osterreichisches Deutsch https www bildindex de document obj30121025 part 0 amp medium mi10290c12 https www bildindex de document obj30123373 part 0 amp medium mi10316c09 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