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Der Stachelbeer Taubling Russula queletii 1 ist eine Pilzart aus der Familie der Taublingsverwandten Russulaceae Es ist ein mittelgrosser sehr scharf schmeckender Taubling mit cremefarbenem Sporenpulver und dem charakteristischen Geruch nach Stachelbeerkompott Der Hut ist meist purpurrot der Stiel karminrotlich uberlaufen und die cremefarbenen Lamellen werden bei Verletzungen schmutzig grunfleckig Der typische Fichtenbegleiter hat isoliert stachlige Sporen Sein Artepitheton tragt er zu Ehren des franzosischen Mykologen Lucien Quelet Stachelbeer TaublingStachelbeer Taubling Russula queletii SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Taublingsartige Russulales Familie Taublingsverwandte Russulaceae Gattung Taublinge Russula Art Stachelbeer TaublingWissenschaftlicher NameRussula queletiiFries Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Systematik 5 1 Infragenerische Systematik 5 2 Varietaten und Formen 6 Bedeutung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der Hut des Stachelbeer Taublings hat einen Durchmesser von 2 5 8 10 cm In der Jugend ist er erst halbkugelig dann gewolbt und spater ausgebreitet Im Alter ist die Hutmitte oft vertieft und manchmal auch leicht stumpf gebuckelt Die Huthaut ist zumindest bei Feuchtigkeit schmierig bis klebrig und lange feucht glanzend Bei Trockenheit kann sie auch matt und leicht hockerig sein Sie lasst sich uber die Halfte hinweg abziehen Der Hut ist normalerweise purpurrosa bis trub weinrot gefarbt er kann aber auch purpurbraun gefarbt sein und sogar Olivtone aufweisen Im Alter und bei starker Durchwasserung bleicht der Hut stark aus und wird dann gelblich grun oder auch rosagrau Die Lamellen sind jung weisslich und spater cremefarben bei Verletzungen konnen sie sich auch leicht schmutzig grunlich verfarben Sie sind 3 5 7 5 mm hoch stehen relativ gedrangt und sind teilweise untermischt Die Lamellen sind entweder uberhaupt nicht oder nur direkt am Stiel gegabelt Das Sporenpulver ist cremefarben IIc IId nach Romagnesi Der Stiel ist 3 5 7 cm lang und 0 5 20 mm breit Er ist auffallend karmin bis fast blaurot gefarbt Daher hat man dem Pilz auch den Namen Saufernase gegeben Er kann sich bei Nasse wenn er komplett durchfeuchtet ist auch graulich verfarben Die Konsistenz des Stiels ist eher weich und im Alter meist etwas schwammig Das Fleisch ist weisslich feucht grau und unter der Huthaut purpurrosa bis purpurrot gefarbt Arttypisch ist der fruchtige Geruch Besonders beim Antrocknen riecht der Pilz deutlich nach Apfel oder Stachelbeerkompott Der Geschmack ist scharf bis sehr scharf Das Fleisch farbt sich mit Eisensulfat rotlich und reagiert auch mit Guajak innerhalb von 2 bis 3 Minuten 2 3 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Sporen sind mehr oder weniger kugelig 8 10 7 9 µm und mit fast spitzen bis zu 1 1 5 µm hohen Warzen besetzt Die Warzen stehen isoliert und sind nicht netzartig miteinander verbunden Lediglich feine Linien konnen zwischen den Warzen vorhanden sein Die Basidien messen 50 60 8 5 11 15 µm und haben vier 4 5 µm breite Sterigmen Die Zystiden sind 51 75 µm lang und 10 11 mm breit bauchig oder zylindrisch keulig oben spitz selten etwas abgestumpft Alte Zystiden werden bis 100 17 mm gross In Sulfovanillin farben sich die Zystiden fast ganz blau an Der Apiculus misst 1 25 1 µm der der deutlich amyloide und warzige Hilarfleck ist unregelmassig und etwa 3 25 µm lang und 2 µm breit Die 5 8 10 µm breiten mehr oder weniger zylindrisch bis keulig oder fast knotigen Pileozystiden sind lang gestreckt und haufig appendikuliert Einige Pileozystiden sind ein oder zweifach septiert Die Hyphenendzellen sind recht variabel etwa 2 5 µm breit und mehr oder bauchig oder zitzenformig 4 5 6 Artabgrenzung BearbeitenDer seltene Dunkelrote Stachelbeer Taubling Russula fuscorubroides hat eine dunklere in der Mitte purpurschwarze Hutfarbe die auch im Alter kaum ausblasst Die Lamellen grunen nicht und die Warzen der Sporen sind teilweise gratig miteinander verbunden Ebenfalls sehr selten ist der deutlich grossere und kraftigere Wolfs Taubling Russula torulosa Sein Hut ist glanzend purpurviolett sein Stiel blauviolett und gedrungen und seine Lamellen trub ocker Der Pilz riecht kraftig nach Apfeln und schmeckt kaum scharf Die Warzen der Sporen sind netzartig miteinander verbunden Der Zitronenblattrige Taubling oder Tranentaubling Russula sardonia Fr ist dem Wolfs Taubling sehr ahnlich aber der Stiel ist deutlich langer und mehr purpurviolett gefarbt Der Geruch ist unauffallig und der Geschmack sehr scharf allerdings oft erst nach langerem Kauen Die Sporen besitzen eine unvollstandige Netzzeichnung Der Pilz ist in sauren Kiefernwaldern sehr haufig sein Sporenpulver ist cremegelb Okologie BearbeitenDer Stachelbeer Taubling ist wie alle Taublinge ein Mykorrhiza Pilz der in der Regel mit Fichten seltener mit anderen Nadelbaumen wie Larche Larix Tanne Abies und Kiefer Pinus sylvestris eine Symbiose eingeht Man findet die Art von Juli bis Oktober meist gesellig bei Fichten gerne an feuchteren Stellen im Moos Der Stachelbeer Taubling bevorzugt kalkreiche Boden und das Bergland im Flachland ist er selten Verbreitung Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Fundnachweisen des Stachelbeer Taublings 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Legende Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderDer Stachelbeer Taubling ist eine holarktische Art mit meridional bis borealen Verbreitungsgebiet Der Taubling kommt in Nordasien Kaukasus Ostsibirien Russland Fernost Nordamerika USA Mexico Nordafrika und Europa vor In Europa ist er im Suden von Portugal bis Rumanien im Westen von Frankreich uber die Beneluxstaaten und Grossbritannien bis zu den Hebriden und im Osten bis Weissrussland verbreitet Im Norden kommt er in ganz Fennoskandinavien vor Die Nordgrenze seines Verbreitungsgebietes liegt in Lappland In Deutschland ist der Taubling im nordlichen Flach und Hugelland sehr selten ab der Mittelgebirgsschwelle gut gestreut und sudlich des Mains stark verbreitet Systematik BearbeitenInfragenerische Systematik Bearbeiten Innerhalb der Sektion Firmae wird der Stachelbeer Taubling in die Untersektion Sanguinae 18 nach Bon gestellt Diese Untersektion vereinigt scharf schmeckende Taublinge mit rot bis violetten Huten und creme bis ockerfarbenen Sporenpulver Varietaten und Formen Bearbeiten Folgende Formen und Varietaten wurden beschrieben Varietat Autor BeschreibungRussula queletii var procera Nicolaj 1976 Sehr ahnlich wie der Typus aber durch den besonders langen Stiel mit einem schlankeren Erscheinungsbild 3 19 Russula queletii f gracilis Nicolaj 1976 Sehr ahnlich wie die Typart aber schlanker und zerbrechlicher Die Form kann leicht mit Russula gracillima dem Zarten Birken Taubling verwechselt werden 3 Russula queletii f albocitrina Barbier 1904 Die Form hat einen schwefelgelben Hut und einen rein weissen Stiel 20 Russula queletii var atropurpurea Bres Die Varietat ist synonym zu Russula torulosa dem Wolfs Taubling 21 Russula queletii var flavovirens J Bommer amp M Rousseau Maire Der zuerst konvexe dann flach ausgebreitete Hut ist 4 5 cm breit Er ist ziemlich fleischig doch am Rand dunn Die Huthaut ist zitronengelb bis grunlich gefarbt und nicht klebrig Sie lasst sich nur am Rande abziehen darunter ist das Fleisch weiss Die Lamellen sind am Stiel frei sie sind mehr oder weniger gleichformig manchmal gegabelt und zuerst weiss und dann gelblich Bei Beruhrung werden sie grunfleckig Der weisse Stiel ist kurz und etwa 1 2 cm dick Das Fleisch schmeckt bitter und sehr scharf 6 22 Russula queletii var fuscorubra Bres 1929 Die Varietat ist synonym zu Russula fuscorubra dem Dunklen Wolfs Taubling der aber nicht mehr als eigenstandige Art angesehen wird sondern als Synonym des Wolfs Taubling Russula torulosa 23 Russula queletii var torulosa Bres Singer 1932 Die Varietat ist synonym zu Russula torulosa dem Wolfs Taubling 23 Bedeutung BearbeitenDer Stachelbeer Taubling ist kein Speisepilz und wie alle scharf schmeckenden Taublinge gilt er als giftverdachtig Sein Genuss kann zu mehr oder weniger starken Verdauungsproblemen fuhren insbesondere zu Ubelkeit Magendarmkrampfen Erbrechen und Durchfall Literatur BearbeitenMarcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 74 Einzelnachweise Bearbeiten Synonyme von Russula queletii In Species Fungorum speciesfungorum org Abgerufen am 28 August 2011 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 186 a b c Russula queletii DOC Russulas Micologia biz Web de micologia Europea S 107 abgerufen am 28 August 2011 spanisch R Singer Russula quelitii PDF Monographie der Gattung Russula In Beihefte zum Botanischen Centralblatt 1932 A Pascher 1932 S 285 287 abgerufen am 28 August 2011 H Romagnesi Russula queletii Les Russules d Europe et d Afrique du Nord 1967 In mycobank org The Fungal Website Abgerufen am 28 August 2011 franzosisch a b Russula queleti PDF 1 4 MB Monographic Key to European Russulas 1988 In The Russulales Website w3 uwyo edu S 36 archiviert vom Original am 28 Juli 2010 abgerufen am 28 August 2011 englisch Ubersetzung von M Bons Russula Schlussel Belgian Species List 2018 Species Russula queletii Fr 2018 abgerufen am 17 April 2018 Taubling selten Vulnerable Cvetomir M Denchev amp Boris Assyov Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria In Mycotaxon Band 111 2010 ISSN 0093 4666 S 279 282 mycotaxon com PDF abgerufen am 31 August 2011 Z Tkalcec amp A Mesic Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V Families Crepidotaceae Russulaceae and Strophariaceae In Mycotaxon Band 88 2003 ISSN 0093 4666 S 295 org uk abgerufen am 31 August 2011 Estonian eBiodiversity Species description Russula queletii Nicht mehr online verfugbar In elurikkus ut ee Ehemals im Original abgerufen am 13 Juni 2012 englisch 1 2 Vorlage Toter Link elurikkus ut ee Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Weltweite Verbreitung von Russula queletii In data gbif org Abgerufen am 21 August 2011 German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 S 570 Gordana Kasom amp Mitko Karadelev Survey of the family Russulaceae Agaricomycetes Fungi in Montenegro In Warsaw Versita Hrsg Acta Botanica Croatica Band 71 Nr 2 2012 ISSN 0365 0588 S 1 14 online PDF Nahuby sk Atlas hub Russula queletii In nahuby sk Abgerufen am 29 September 2012 Grid map of Russula queletii Nicht mehr online verfugbar In NBN Gateway data nbn org uk Ehemals im Original abgerufen am 29 September 2012 englisch 1 2 Vorlage Toter Link data nbn org uk Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link 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12 Stachelbeertaubling In pilzepilze de Abgerufen am 28 August 2011 Gute Fotos Russula queletii die den Pilz in seiner ganzen Variationsbreite zeigen Karin Montag Der Stachelbeer Taubling Russula queletii im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 1 Juni 2014 Russula queletii In Funghi in Italia funghiitaliani it Abgerufen am 2 Juni 2014 italienisch Fotos vom Stachelbeer Taubling nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stachelbeer Taubling amp oldid 238975142