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Das Staatsgrundgesetz fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont vom 23 Mai 1849 war die Verfassung der Furstentums Waldeck Pyrmont von 1849 bis 1852 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt 2 1 Titel 1 Staatsgebiet 2 2 Titel 2 Grundrechte 2 3 Titel 3 Kommunalverfassung 2 4 Titel 4 Volksvertretung 2 5 Titel 5 Der Furst 2 6 Titel 6 Landesregierung 2 7 Titel 7 Rechtsprechung 2 8 Titel 8 Bewaffnete Macht 2 9 Titel 9 Finanzverwaltung 2 10 Weitere Regelungen 3 Ende der Verfassung 4 LiteraturEntstehung Bearbeiten nbsp Wolrad SchumacherDie Marzrevolution erfasste auch Waldeck Pyrmont Am 3 April 1848 wurden die Landstande von Regentin Emma einberufen um uber ein Wahlgesetz fur den neu zu wahlenden Waldeck Pyrmonter Landtag zu beschliessen Hierzu wurden auch zwei Vertreter Pyrmonts eingeladen Ergebnis der Beratungen war das Staatsgrundgesetz fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont vom 23 Mai 1849 Es loste die Landstandische Verfassungsurkunde fur das Furstentum Waldeck vom 1816 ab Diese von Wolrad Schumacher konzipierte Verfassung sah einen weitgehend einheitlichen Staat Waldeck Pyrmont vor dessen Legislative ein Landtag aus 15 demokratisch gewahlten Abgeordneten sein sollte Allerdings sollten weiterhin getrennte Staatshaushalte fur beide Furstentumer bestehen Inhalt BearbeitenTitel 1 Staatsgebiet Bearbeiten Die Furstentumer Waldeck und Pyrmont wurden zu einem gemeinsamen Staatsgebiet erklart Eine Anderung dieses Status bedurfte der Zustimmung des Gesamtlandtags Titel 2 Grundrechte Bearbeiten Der Grundrechtekatalog war fur seine Zeit sehr fortschrittlich Der Adel als Stand wurde ebenso abgeschafft wie die Todesstrafe in Friedenszeiten die Patrimonialgerichtsbarkeit und die Familienfideikommisse Die Marzforderungen wurden vollstandig erfullt Titel 3 Kommunalverfassung Bearbeiten Die freie Selbstverwaltung der Kreise und Gemeinden und die freie Wahl der Gemeindevertreter und Burgermeister wurde garantiert Titel 4 Volksvertretung Bearbeiten Als Volksvertretung wurde ein Landtag eingerichtet Gesetze bedurften der Zustimmung von Furst und Landtag Der Landtag hatte das Gesetzesinitiativrecht und das Budgetrecht Die Abgeordneten wurden in geheimer Wahl in ein Personen Wahlkreisen gewahlt Zeitgleich wurde 1848 in Pyrmont ein Spezial Landtag fur das Furstentum Pyrmont gewahlt Dieser aus 5 Abgeordneten bestehende Landtag stimmte ebenfalls dem Staatsgrundgesetz zu Er bestand bis zur Vereinigung der Staatshaushalte im Jahre 1863 65 Titel 5 Der Furst Bearbeiten Der Furst bildet die Exekutive des Furstentums Die Ministerverantwortlichkeit wird gewahrleistet Erlasse des Fursten bedurften der Gegenzeichnung durch ein Mitglied der Staatsregierung Die Staatsregierung wird vom Fursten ernannt Der Furst war Oberbefehlshaber der Armee und wirkte gemeinsam mit dem Landtag an der Gesetzgebung mit Er beruft die Landtag ein und kann ihn auflosen Im Falle der Landtagsauflosung waren Neuwahlen vorgesehen Titel 6 Landesregierung Bearbeiten Die Landesregierung wurde vom Fursten ernannt und ihm verantwortlich Die Mitglieder der Landesregierung hatten das Recht und die Pflicht vor dem Landtags zu erscheinen Die Ministeranklage war moglich Titel 7 Rechtsprechung Bearbeiten Die richterliche Unabhangigkeit die Offentlichkeit des Gerichtsverfahrens die Wahl der Richter und die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung wurden eingefuhrt Privilegierte Gerichtsstande wurden abgeschafft Fur Strafverfahren waren Schwurgerichte vorgesehen Wichtig fur das kleine Land war das Prinzip dass auslandische Urteile anerkannt und vollstreckt werden sollten Titel 8 Bewaffnete Macht Bearbeiten Regulare Truppen waren als Teil eines zu schaffenden deutschen Heeres vorgesehen Daneben sollte eine Volkswehr eingerichtet werden in der die Offiziere und Unteroffiziere von den Mannschaften gewahlt werden sollten Titel 9 Finanzverwaltung Bearbeiten Dieser Abschnitt der Verfassung war besonders umfangreich da die Staatsfinanzen aufgrund der sehr hohen Staatsschulden seit Jahrzehnten in prekarer Lage waren Geregelt war dass die Finanzen der Furstentumer Waldeck und Pyrmont getrennt behandelt werden sollten dass die Steuern so neu geregelt werden sollten dass die Bevorzugung einzelner Stande und Guter enden solle Das Steuerbewilligungs und Budgetrecht stand den beiden Landtagen zu Das Gleiche galt fur die Aufnahme neuer Schulden oder Ausgabe von Kassenscheinen Weitere Regelungen Bearbeiten Titel 10 beschrieb die Rolle der Staatsdiener Titel 11 allgemeine Bestimmungen und Titel 12 Ubergangsregelungen Ende der Verfassung BearbeitenFurst Georg Viktor weigerte er sich die infolge der Revolution von 1848 49 verabschiedete Verfassung anzuerkennen und ubernahm die Regentschaft erst nach einer ihm genehmen Verfassungsanderung am 17 August 1852 Die neue Verfassung war die Verfassungsurkunde fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont Literatur BearbeitenStaatsgrundgesetz fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont vom 23 Mai 1849 Reg Bl 27 Digitalisat Verfassungsurkunde fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont vom 17 August 1852 Reg Bl 141 Digitalisat A Rauch Parlamentarisches Taschenbuch enthaltend die Verfassung Erlangen 1849 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche S 168 ff Gerhard Menk Vom feudalen Agrarstaat zum liberalen Verfassungsstaat Waldeck 1848 49 in Klaus Bohme Bernd Heidenreich Hrsg Einigkeit und Recht und Freiheit Die Revolution von 1848 49 im Bundesland Hessen 2013 ISBN 9783322833402 S 59 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatsgrundgesetz fur die Furstentumer Waldeck und Pyrmont amp oldid 230771763