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Das St Ursenstift auch St Ursus Pfarrstift war ein Kollegiatstift in Solothurn heutige Schweiz das ungefahr im 8 Jahrhundert gegrundet und 1874 aufgehoben wurde Namensgeber des Stifts war Ursus von Solothurn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Spuren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGemass Uberlieferung wurde das Stift im Jahr 742 durch Werthrada die Gattin Pippins des Jungeren als Kloster gestiftet Erstmalige zweifelsfreie urkundliche Erwahnung erfuhr es im karolingischen Teilungsvertrag von Mersen als Monasterium Sancti Ursi in Salodoro Es hatte im Rahmen der karolingischen Mission den Stellenwert einer karolingischen Eigenkirche Das Zentrum des Klosters befand sich wohl anfanglich bei der Solothurner St Peterskapelle worauf auch der heutige Name Klosterplatz hindeutet Im 10 Jahrhundert dann scheint die Burgunderkonigin Bertha von Burgund die Munsterkirche die Vorlauferin der heutigen St Ursenkathedrale als Stiftskirche gestiftet zu haben In diese Zeit fiel offenbar auch die Umwandlung des Regular Chorherrenstiftes Klosters in ein weltliches nicht mit Monchen sondern mit Weltpriestern besetztes Chorherren Stift Um 1045 hatten die Chorherren das Recht den vom Salier Kaiser Heinrich III einzusetzenden Propst Leiter des Stiftes zu wahlen Im 12 Jahrhundert waren die Zahringer die Reichs Vogte uber Stift und Stadt Der Grundbesitz des Stiftes umfasste damals Teile des unteren und mittleren Leberbergs Zuchwil am sudlichen Aareufer sowie weiteren Streubesitz Die erbhorigen Bauernfamilien hier mussten ihm regelmassig den Zehnten abliefern Gemass Statuten des Chorherrenstifts von 1327 durften die Stiftsherren auch Arzte sein und fur Geld aber dafur Abzugen bei den Pfrunden praktizieren 1347 wurde dem Chorherrenstift Solothurn ein der Burgerschaft gehorendes Krankenhaus angegliedert Dieses wurde 1350 mit dem seit 1337 bestehenden Armenspital des Chorherrenstifts verbunden 1 Nach dem Tod des letzten Zahringers wurden Stift und Stadt reichsunmittelbar Die Chorherren stammten damals vor allem aus Ritterfamilien des Mittellandes vereinzelt waren auch Monche darunter Das Stift wurde zu dieser Zeit innerhalb der Stadt zunehmend durch die reicher und einflussreicher gewordene Burgerschaft bedrangt Es verlor mit der Zeit wesentliche Gerichtsbefugnisse bewahrte sich hingegen uber Jahrhunderte seinen Grundbesitz mit den horigen zehntpflichtigen bauerlichen Eigenleuten Mit der liberalen Revolution im Kanton von 1830 wurden diese Feudal Verhaltnisse nicht nur des nunmehr teilweise auch mit Burgerlichen besetzten Stiftes sondern auch der vormaligen aristokratischen Oberschicht beseitigt Die Feudalabgaben Zehnten Zinsen wurden durch Pachtvertrage ersetzt Zudem durften sich die Bauernfamilien jetzt von den erblichen Bindungen an die Grundherren loskaufen was sich jedoch viele erst nach Jahrzehnten uberhaupt finanziell leisten konnten Im Kulturkampf geriet das Stift unter Druck der radikalliberalen Bewegung und wurde 1874 aufgrund einer Volksabstimmung aufgelost Der Liquidationserlos wurde fur Schul und Krankenfonds verwendet Heutige Spuren BearbeitenAuf die fruhere Stifts Existenz deuten etwa die Propsteigasse unterhalb der Kathedrale oder das Kapitelhaus abgeleitet von Stiftskapitel ostlich der Kathedrale hin letzteres dient heute der kantonalen Militarverwaltung Literatur BearbeitenHermann Buchi Die Zehnt und Grundzinsablosung im Kanton Solothurn Solothurn 1929 auch in Jahrbuch fur solothurnische Geschichte 2 1929 S 187 300 doi 10 5169 seals 322437 Bruno Amiet Solothurnische Geschichte 1 Stadt und Kanton Solothurn von der Urgeschichte bis zum Ausgang des Mittelalters Solothurn 1952 Bruno Amiet Hans Sigrist Solothurnische Geschichte 2 Stadt und Kanton Solothurn von der Reformation bis zum Hohepunkt des patrizischen Regimes Solothurn 1976 Thomas Wallner Geschichte des Kantons Solothurn 1831 1914 1 Verfassung Politik Kirche Solothurn 1992 Solothurnische Geschichte 4 Silvan Freddi St Ursus in Solothurn Vom koniglichen Chorherrenstift zum Stadtstift 870 1527 Koln Weimar Wien 2014 Zurcher Beitrage zur Geschichtswissenschaft 2 Weblinks BearbeitenSilvan Freddi Sankt Ursen SO In Historisches Lexikon der Schweiz KurzportratEinzelnachweise Bearbeiten Conrad Brunner Uber Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen Veroffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 1 Orell Fussli Zurich 1922 S 65 100 106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ursenstift amp oldid 231064887