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St Peter und Paul ist eine 1960 1962 errichtete katholische Pfarrkirche im Aschaffenburger Stadtteil Obernau St Peter und Paul in Obernau Portal von 1962 mit dem Schatten des Kirchturms von 1792 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche von 1792 3 Kirche von 1962 4 Glocken 5 Orgel 6 Bedeutende Organisten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Urkunde vom 29 Januar 1283 wird eine Kapelle 1 1656 in einer Kirchenrechnung St Peter ad Vincula 2 innerhalb des Friedhofs genannt die Mutterkirche ist St Margaretha auf dem Felde parrochiam in Ruchil n heim in Ruchelnheim in der Nahe des Sulzbacher Bahnhofs 1787 wurde Ruchelnheim aufgelost Obernau und Sulzbach wurden eigenstandige Pfarreien Sulzbach erhielt das Patrozinium St Margaretha und Obernau St Peter und Paul Pfarrer Philipp Eustach Cammer erbaute 1792 fur Obernau eine neue Pfarrkirche sie brannte in der Nacht vom 2 auf den 3 November 1942 vollig aus aber nicht Kriegseinwirkungen sondern ein Kurzschluss in der elektrischen Anlage fuhrte zu diesem Ungluck Erst 1960 war Baubeginn fur die heutige Kirche die am 6 Mai 1962 von Bischof Josef Stangl geweiht wurde nbsp Dorfansicht um 1900 nbsp Altar von 1882 nbsp AlabasteraltarKirche von 1792 BearbeitenNach der Grundsteinlegung Urkunde vom 25 Juli 1792 3 erstellte der Aschaffenburger Baumeister Jodokus Hospes ein Kirchengebaude das ca 30 m lang ca 10 m breit und ca 10 m hoch war Es besass einen wenig eingezogenen Chor das Langhaus hatte drei Fensterachsen und eine Spiegeldecke mit Hohlkehle Der Turm an der Westseite in der Mittelachse sprang zur Halfte in das Schiff ein war dreigeschossig und ca 22 5 m hoch erreichte mit einer Flachkuppel mit Laterne und Kreuz eine Gesamthohe von ca 30 m Uber dem Westportal mit geradem Sturz war ein Dreiecksgiebel angeordnet im Sturz ist die Jahreszahl MDCCLXXXXII 1792 vermerkt 4 Ein Weihedatum ist nicht verzeichnet mit dem Fronleichnamstag 31 Mai 1792 wurde mit provisorischem Altar der erste Gottesdienst in der Kirche gefeiert 5 Der Hochaltar neubarock im Aufbau wurde 1794 von dem in Aschaffenburg ansassigen Bildhauer Heinrich Hochstatter geschaffen 1882 wurde ein neuer Hochaltar im Renaissance Stil aufgestellt er kam aus der Werkstatt des Bildhauers Fidelis Schafer Hechingen In seiner Mitte befand sich eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe Christus am Kreuz Maria und Johannes rechts und links zwischen Saulen mit den Kirchenpatronen Petrus und Paulus uber dem Kreuz Gottvater mit ausgebreiteten Armen daruber die Taube das Symbol des hl Geistes Der Tabernakel stammte vom alten Hochaltar und wurde von dem Wurzburger Goldschmied Josef Amberg restauriert Aus der Grabkapelle des Wurzburger Doms kam der linke Seitenaltar zwischen den gedrehten und mit Weinlaub umrankten Saulen und gebrochenem Giebel standen wechselnde Holzfiguren Unbefleckte Empfangnis Herz Maria Herz Jesu Christkonig Der rechte Seitenaltar eine stattliche Barockanlage aus schwarzem Marmor mit Alabasterfiguren gestiftet 1702 von Kapitular Kanoniker am Stift St Peter und Alexander Johann Philipp Enderes Pfarrer fur St Agatha kam von dort Unter der Mensa im Relief war die Grablegung Christi dargestellt Im Altaraufsatz standen zwei Saulen mit Giebelstucken in der Mitte in einer Rundbogennische eine Vespergruppe Im Aufzug zwischen zwei kleineren Saulen war ein Gnadenstuhl dargestellt im von Akanthus bekronten Segmentgiebel das Wappen des Stifters Am Altar rechts und links sowie auf den Giebelstucken standen klagende Engelsfiguren Unter der Vespergruppe ist eine Inschrift angebracht 6 7 Der Kunstler ist nicht bekannt im Dom zu Mainz stehen ahnliche Grabmaler aus der Zeit In der Nacht vom 2 auf den 3 November 1942 brannte die Pfarrkirche St Peter und Paul aus Sie wurde zunachst ohne Turmhelm provisorisch wiederaufgebaut und am 19 Dezember 1943 benediziert Am 26 Juni 1962 wurden das Langhaus und der Chor zur Errichtung des neuen Kirchenbaus abgebrochen In der Nische des verbliebenen Turmes der Kirche wurde zum 200 Jubilaum 1992 eine Schutzmantelmadonna des Wurzburger Bildhauers Helmut Weber aufgestellt 8 nbsp Altar mit Mosaik Christus mit den Kirchenpatronen nbsp Innenansicht nbsp Madonna mit Kind um 1490Kirche von 1962 BearbeitenNach Planen des Architekturburos Goldhammer und Schmitt Aschaffenburg entstand ein Kirchenbau aus vor Ort gegossenen Spannbetonbindern und mit behauenem Sandstein ausgefullt in einer Lange von 40 m und einer Breite von 21 5 m und einer Hohe von 14 2 m Der Chor ist eingezogen uber die grosse Fensterwand kommt Tageslicht in den Altarraum ins Kirchenschiff uber ein Lichtband an der Decke Der Grundstein vom 6 November 1960 wurde in die Ruckwand des Altars eingemauert Direkt an den Spannbetonbindern ist die Holzdecke aus Schwarzwaldfichte aufgehangt Der 200 Zentner schwere Altarblock sowie Kanzel und Taufbecken sind aus heimischen Sandstein gehauen die Apostelleuchter wurden aus den abgeschlagenen Bruchstucken gefertigt Der Tabernakel das Kreuz sowie die Leuchter stammen aus der Goldschmiede von Munsterschwarzach und wurden dort von Goldschmiedemeister Bruder Adelmar Dolger einem geburtigen Obernauer gestaltet Zunachst waren sie auf dem Altartisch angeordnet wurden aber spater nach Massgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils im Chor aufgestellt Das Mosaikaltarbild Christus mit Petrus und Paulus wurde von Schwester Michaela Kroemer CPS Neuenbeken geschaffen Das grosse Giebelfenster auf der Westseite schuf Hannes Neuner Dozent an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart ein geburtiger Aschaffenburger der nach dem Kriege einige Jahre in Obernau wohnte Neuner schreibt uber sein Kunstwerk Wir versuchten dem erhabenen Kirchenraum die Freude des farbigen Lichts zu geben und uber die Dynamik des Formgewebes eine Atmosphare des Geborgenseins und damit die Bereitschaft zum Gesprach mit Gott zu schaffen Besonders schon malen sich die Reflexe auf Wande und Fussboden am Nachmittag eines Sonnentages Maria als Konigin der Apostel eine um 1490 entstandene Holzplastik steht vor der Wand die die Apostelleuchter tragt Auf der gegenuberliegenden Seite an der Empore beginnt der Kreuzweg eine Kupfertreibarbeit nach Entwurf der Aschaffenburger Kunstler Helmut Albert und Willibald Blum ausgefuhrt von Theo Schneider 14 Stationen werden durch eine Mosaikumrahmung zu einem Bild Weg zusammengefugt Hier ist auch der Eingang zur Rosenkranzkapelle einem Raum der Stille Tageslicht kommt hier nur uber kleine ovale Fenster verborgen hinter einer Ornamentsteinwand An der Stirnseite hangt ein grosses goldenes Kreuz das in seinen Enden auf vergoldeten Emailplatten die Rosenkranzgeheimnisse darstellt oben der freudenreiche Rosenkranz in den beiden Armen der schmerzhafte Rosenkranz mit dem Gekreuzigten in der Mitte und unten der glorreiche Rosenkranz ein Werk des Frankfurter Goldschmiedmeisters Albert Welker das in enger Zusammenarbeit mit Bruder Adelmar entstand Glocken BearbeitenIm 30 m hohen Turm aus dem Jahre 1792 lauten seit dem 24 Dezember 1950 vier Glocken die von der Glockengiesserei Albert Junker in Brilon gegossen wurden Glocke 1 Dreifaltigkeitsglocke mit dem Ton f1 128 cm Durchmesser 1250 kg mit der Umschrift BENEDICTA SIT SANCTA TRINITATIS geweiht der Heiligsten Dreifaltigkeit Glocke 2 Marienglocke mit dem Ton as1 106 cm 710 kg mit der Umschrift AVE MARIA Gegrusset seist du Maria Glocke 3 mit dem Ton b1 93 cm 490 kg mit der Umschrift VIVENTIS DEFUNCTIS den Lebenden und den Toten Glocke 4 Kirchenpatrone mit dem Ton c2 84 cm 350 kg mit der Umschrift SANCTE PETRE ET PAULE ET MARGARETA ORATE PRO NOBIS Hl Petrus und Paulus und Margareta bittet fur uns 9 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelempore vor dem Giebelfenster von Hannes NeunerAuf der Empore steht eine Orgel aus der Werkstatt Gebruder Hindelang in Ebenhofen im Allgau mit der Opuszahl 281 aus dem Jahre 1962 sie hat folgende Disposition I Hauptwerk1 Principal 8 2 Rohrflote 8 3 Gemshorn 8 4 Octave 4 5 Kleingedackt 4 6 Quinte 2 2 3 7 Schwegel 2 8 Mixtur V 1 1 3 9 Trompete 8 II Oberwerk10 Gedackt 8 11 Salicional 8 12 Principal 4 13 Blockflote 4 14 Nachthorn 2 15 Octave 1 16 Nasat 1 1 3 17 Zimbel III 1 18 Krummhorn 8 Pedal19 Principalbass 16 20 Subbass 16 21 Oktavbass 8 22 Pommerbass 8 23 Choralbass 4 24 Rauschbass 2 2 3 25 Posaune 16 nbsp RosenkranzkapelleKegelladen elektrische Traktur Normalkoppeln 10 Bedeutende Organisten BearbeitenSiegfried Soder bis 2002 Manuel Kelber Bender ab 2002 Alexander Durr ab 2005 Literatur BearbeitenHans Bernd Spies Renate Welsch Bearb Obernau 1191 1991 Beitrage zu Vergangenheit und Gegenwart Aschaffenburg 1991 ISBN 3 922355 02 1 Horst Schafer Red Obernau einst und jetzt Dorfbild im Wandel der Zeit Aschaffenburger Studien II Dokumentationen Band 6 Aschaffenburg 1997 ISBN 3 922355 07 2 Michael Pfeifer Die Pfarrkirche St Peter und Paul in Obernau Ein Kirchenfuhrer zur 50 Jahr Feier Verlagsatelier Michael Pfeifer Aschaffenburg 2012 ISBN 978 3 933915 36 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Aschaffenburg Obernau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Pfarrei Obernau Kulturweg ObernauEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Thiel Urkundenbuch des Stifts St Peter und Alexander zu Aschaffenburg Band I Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1986 ISBN 3 87965 005 5 ecclesiarum in Obernheim Kirchenrechnung aus dem Jahr 1656 im Pfarrarchiv Bauakte im Pfarrarchiv Felix Mader Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Unterfranken XXIV Bezirksamt Aschaffenburg bearbeitet von Adolf Feulner und Bernhard Hermann Rottger Munchen 1927 Fundationsbucheintrag im Pfarrarchiv Inschrift HOC ALTARE AO 1702 IN VIVIS POSVIT IOANNES PHILIPPUS ENDERES HUIUS S AEDIS CAP ET AD S AGATHAM PAROCHUS AC ITA DOTAVIT APUD FABRICAM UT PRAETER ANIVERSARIUM SINGULIS DOMINICIS FESTIVIS VENERIS ET SABBATINIS DIEBUS SEMPER HORA X SUPER HOC PRO IPSO CELEBRATUR Diesen Altar errichtete zu Lebzeiten Joh Phil Enderes Kapitular Canoniker an diesem Stift Aschaffenburg und Pfarrer an St Agatha und stattete die Kirche so vermogend aus dass ausser am Jahrtag auch an den Sonn und Feiertagen Freitagen und Samstagen jeweils um 10 Uhr an diesem Altar das hl Opfer fur ihn gefeiert werde Hugo Schnell Die Pfarrkirche Obernau a M Verlag Schnell und Steiner Munchen o J Suddeutschland S 486 Main Echo Nr 173 vom 29 Juli 1992 Glockenrechnung vom 9 Februar 1951 im Pfarrarchiv Hermann Fischer Orgeln der Region Bayerischer Untermain Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2004 ISBN 3 87965 099 3 49 934002 9 132542 Koordinaten 49 56 2 4 N 9 7 57 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Obernau amp oldid 224750898