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Die romisch katholische Kirche St Nikolaus niederlandisch Sint Niklaaskerk ist eine gotische Hallenkirche in Veurne in der belgischen Provinz Westflandern Sie steht unter Denkmalschutz 1 Die Kirche steht zwischen Appelmarkt Nordseite Sint Niklaasplein Sudseite und Kaatsspelplaats Westseite und wird durch den dominierenden Westturm gepragt die benachbarten Hauser grenzen an die Seitenschiffe Sint Niklaasplein ohne Nummer und Appelmarkt Nummer 1 Die teilweise uberbaute nordliche Seitenschiffsfassade grenzt an die ruckwartigen Grundstucke an der Sudseite der Ooststraat Fruher war der Kirchhof im Osten und Norden von der Cortegracht oder Kerkegracht umgeben St Nikolaus Veurne InnenansichtGrundrissSeitenaltar im SudschiffOrgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie alteste Erwahnung geht auf das Jahr 1120 zuruck Bis zur Franzosischen Revolution wurde die Kirche von den Monchen der Abtei St Nikolaus betreut Der heutige Grundriss zeigt einen Westturm aus dem 13 Jahrhundert mit Oberteil vom Anfang des 14 Jahrhunderts erkennbar am kleineren Backsteinformat ein dreischiffiges funfjochiges Langhaus das unmittelbar nach dem Abbruch des ursprunglichen Querhauses 1494 das Ende des 14 Jahrhunderts erbaut worden war errichtet wurde ferner einen Mittelchor der um 1775 nach Osten verlangert wurde und zwei Seitenchore von je zwei geraden Jochen mit funfseitigem und flachem Ostabschluss die sudliche Sakristei und der nordliche Lagerraum wurden vermutlich nach Entwurf des Architekten G Hoste Tielt von 1888 erbaut Im Jahr 1841 wurde eine neue Turmspitze erbaut die jedoch um 1866 wieder abgetragen wurde Renovierungsarbeiten erfolgten 1960 wobei Kriegsschaden an den Gewolben und den Dachern in den Jahren 1960 1962 und 1963 1965 unter der Leitung des Architekten L Allaert Kortrijk beseitigt wurden Restaurierungsarbeiten am Turm wurden in den Jahren 1891 1892 unter der Leitung des Architekten J Vinck Veurne vorgenommen ferner 1975 und in den folgenden Jahren unter der Leitung des Architekten G Verschave Brugge Architektur BearbeitenDie Kirche ist ein Backsteinbauwerk unter Verwendung von Eisensandstein fur den Unterbau des sudlichen Seitenschiffs Kalkstein fur Schichten im Wechsel mit Backstein an der Fassade des nordlichen Seitenschiffs und des sudlichen Querschiffs fur den Hauptteil der Fassade des sudlichen Seitenschiffs und fur den oberen Teil des Westportals sowie Tournai Stein fur den Unterbau des letzteren Ein durchbrochener achteckiger Dachreiter mit Laterne bekront die Vierung Der machtige Westturm ist als Giebelturm nach dem typischen Schema der Kustenregion gestaltet vergleichbar mit den Kirchen in Damme und Lissewege Er hat einen rechteckigen Grundriss mit vier Stockwerken die durch Gesimse gekennzeichnet sind Abgestufte Eckstrebepfeiler stutzen den Turm an der Sudwestecke steht stattdessen ein quadratischer Treppenturm mit achteckigem Aufbau und gemauerter achteckiger Turmspitze Das verwitterte Westportal aus der Mitte des 13 Jahrhunderts ist unter einem gemauerten Vorbau mit Giebeldach angeordnet Das rechteckige Portal unter schwerem Tursturz wird gestutzt von einem Mittelpfeiler und zwei Seitenpfeilern alle aus Tournai Stein Eine schmale Nische ist mit aufwandigen Archivolten aus Kalkstein auf Dreiviertelsaulen mit Tournai Knospenkapitellen gestaltet die Arkaden sind mit Darstellungen der Vierundzwanzig Altesten der Apokalypse versehen unter einem vorkragenden Gesims mit Blattwerk der Rest des Baldachins befindet sich im Bogenfeld Oben sind verwitterte Uberreste von drei Statuen erhalten die Christus beim Jungsten Gericht zwischen der knienden Madonna und dem Heiligen Johannes darstellen Die weiteren Turmgeschosse sind mit blinden Rundfenstern zwischen denen sich auf der Westseite eine Rundbogennische befindet im zweiten Stockwerk verziert sowie mit Rundfenstern Spitzbogennischen und Galerien im dritten und vierten Stockwerk Die Brustung ist mit Spitzbogenarkaden und polygonalen Eckturmchen verziert An die Seitenschiffe sind an der Westwand zweistockige Hauser angebaut Nord und Sudfassade werden von abgestuften Strebepfeilern eingerahmt und von vierbahnigen Spitzbogenfenstern mit Fischblasenmotiv in viereckigem Rahmen auf Fase erhellt Je eine Nord und Sudvorhalle sind im westlichsten Joch angebaut zwei miteinander verbundene Rundbogenturen sind mit Spitzbogen und Inschrift im Architrav mit kunstvollen Archivolten Gesimsen und Spitzbogennische mit Herz Jesu Statue im Bogenfeld verziert Ostlich des Sudportals befindet sich eine kleine Sonnenuhr uber der ersten Abstufung des Strebepfeilers Die Querhausgiebel sind mit Traufe Aufsatzen und analogem Spitzbogenfenster gestaltet Der funfseitige Chor wird flankiert von Strebepfeilern mit drei Stufen und von gleichartigen zweibahnigen Spitzbogenfenstern erhellt zwei flankierende Giebel der Seitenchore sind mit Dach Aufsatzen grosser Spitzbogennische und rechtwinklig angrenzender Sudsakristei und Lagerraum im Norden versehen Ursprunglich gab es einen gewolbten Turmunterbau was an erhaltenen Konsolen und Gewolbediensten erkennbar ist Kalksteinmauerabschnitte in der West und vor allem in der Nordwand mit erhaltenen Spitzbogennischen verweisen auf den altesten Turmunterbau der ursprunglich aus Kalkstein bestand und spater in einen Backsteinblock eingebaut wurde Die Hallenkirche ist mit weiss getunchtem 1969 1970 Innenraum gestaltet das Innere wurde 1780 vollstandig umgebaut Der Innenraum wird von Arkaden aus Backstein auf Natursteinsaulen mit achteckigem Sockel und Kapitellen gegliedert die Vierungspfeiler sind mit halbkreisformigen Backsteinsaulen verstarkt im Chor sind freistehende Chorpfeiler mit Knospenkapitellen Langsgerichtete holzerne Tonnengewolbe auf Diensten decken das Innere ein funfteiliges holzernes Kreuzrippengewolbe uberspannt den Hauptchor In der Sudwand des sudlichen Seitenchors ist eine Rundbogennische in gemauertem Rechteckrahmen mit kannelierten Pilastern unter Gesims mit der Datierung 1637 1935 eingelassen Sie enthalt einen holzernen Kalvarienberg der um 1640 von dem Pramonstratenser Jacobus Clou fur die von ihm gegrundete Kongregation des gekreuzigten Heilands gestiftet wurde Ausstattung BearbeitenIm Hauptchor befindet sich ein gemaltes Triptychon das Jan van Amstel aber auch Bernard van Orley zugeschrieben wird aus dem Jahr 1534 mit der Darstellung des Kreuzestods Christi auf der mittleren Tafel die Seitentafeln zeigen links den Besuch der Konigin von Saba und rechts die Auffindung des wahren Kreuzes durch die heilige Helena das geschlossene Triptychon zeigt links Jakobus der Grosse rechts Kaiser Konstantin mit bussendem Sunder Im nordlichen Seitenschiff befindet sich das Martyrium des Heiligen Sebastian als Tafelgemalde von Vigor Bouquet aus der Mitte des 17 Jahrhunderts Im sudlichen Seitenschiff ist die Anbetung der Heiligen Drei Konige und zwei kniende Ordensleute als Leinwandgemalde aus dem 17 Jahrhundert und die Heilung der Kruppel als Leinwandgemalde vom Ende des 17 Jahrhunderts zu sehen An den Vierungspfeilern findet sich ein gemalter Kalvarienberg als Tafelgemalde vermutlich aus dem 16 Jahrhundert Die Seitenaltare aus der Barockzeit im Seitenchor sind auf 1741 datiert Die Renaissance Eichenholzvertafelung in den Seitenschiffen ist auf die erste Halfte des 17 Jahrhunderts datiert die Neorenaissance Vertafelung im Seitenchor und im Chorgestuhl wurde kopiert auf die Vertafelung der Seitenschiffe und stammt ursprunglich aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts Die Chorschranke aus Eichenholz sind aus dem 17 Jahrhundert Die Glocke t Bomtje gegossen 1379 ist der einzige Rest des Glockenspiels das wahrend der Franzosischen Revolution gestohlen wurde Die Orgel ist ein Werk von Frederick Loncke aus dem Jahr 1898 mit 28 Registern auf drei Manualen und Pedal das seitdem mehrfach restauriert wurde 2 Literatur BearbeitenAnne Marie Delepiere amp Mimi Lion unter Mitwirkung von M van Huys 1982 Inventaris van het cultuurbezit in Belgie Architectuur Provincie West Vlaanderen Arrondissement Veurne Bouwen door de eeuwen heen in Vlaanderen 8N Brussel Gent 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sint Niklaaskerk Veurne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offnungszeiten auf openchurches euEinzelnachweise Bearbeiten Die vorliegende Beschreibung basiert wesentlich auf derjenigen im belgischen Denkmalregister Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 11 November 2021 Normdaten Geografikum GND 7725490 9 lobid OGND AKS VIAF 246825155 51 0722 2 6633 Koordinaten 51 4 19 9 N 2 39 47 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Veurne amp oldid 218526611