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Die Stadtkirche St Nikolai in Grevesmuhlen ist ursprunglich eine Backsteinkirche des Ubergangsstils von der Romanik zur Gotik die im Laufe der Jahrhunderte stark uberformt wurde Sie gehort heute zur Evangelisch Lutherischen Kirchgemeinde Grevesmuhlen in der Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 St Nikolai in Grevesmuhlen ganz links der Ansatz des neugotischen Chors dann das erganzte neugotische vierte Joch mit grossem Fenster das dritte Joch mit grossem Fenster von 1872 und das zweite Joch das nach dem Ruckbau der Nordervorhalle 1969 wieder zwei rekonstruierte gotische Spitzfenster zeigt Der Altbestand wird auch durch den weissen Fries oberhalb der Fenster markiert Triumphkreuz um 1430 daruber im Triumphbogen der Fries mit den zwolf Aposteln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Triumphkreuz 3 3 Taufbecken 3 4 Gemalde 3 5 Glocken 3 6 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Noch bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts wurde im Kirchensiegel und in den Kirchenbuchern der St Nikolai Kirche die Schreibweise Grevismuhlen verwendetDie Kirche wurde erstmals 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwahnt und 1237 dem Propst des Klosters Rehna unterstellt 2 1284 wird sie als Nikolaikirche unter Ratzeburger Bischof Konrad zum Tafelgut des Ratzeburger Kanonikats 3 Bereits 1540 wird in Grevesmuhlen wie auch im ubrigen Klutzer Winkel die Reformation umgesetzt Baugeschichte BearbeitenWie bei den meisten Kirchen in Westmecklenburg wird der Kastenchor mit drei spitzgotischen Fenstern in der ostlichen Abschlusswand das alteste Bauteil der Nikolaikirche gewesen sein Er wurde 1870 abgebrochen um das dreischiffige Kirchenschiff der Hallenkirche aus der Zeit der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts durch ein weiteres Joch und einen grosseren Achtelchor zu erweitern Das Kirchenschiff wies bis zur Umgestaltung 1870 1872 durch Theodor Kruger nur ein sudliches Querschiff von zwei Jochen auf vor dem zweiten Joch des Langhauses auf 1872 erhielt die Nikolaikirche anstelle der schmalen spitzgotischen Fenster die paarweise in den Jochen angeordnet waren grosse Fenster und gegenuber dem sudlichen Querschiff als Anbau eine Vorhalle die allerdings bei der Umgestaltung 1969 wieder entfernt wurde Die Stelle ist an der Nordseite des Kirchenschiffs gut zu erkennen weil die Wand von 1969 zwei rekonstruierte spitzgotische Fenster enthalt die den fruheren Gesamtzustand andeuten Der Kirchturm verfugte bis zum Brand von 1659 uber eine hohe Turmspitze die zwar nach dem Brand noch einmal erneuert wurde aber einen Sturm kurz darauf wieder verloren ging Seither wird der Turm durch das niedrige Spitzdach abgeschlossen Die erhalten gebliebenen Lisenen Rundbogen und Kleeblattfriese deuten das wahre Alter der Kirche heute noch an Ausstattung BearbeitenNoch gravierender waren die Umgestaltungen im Inneren der Kirche Die alte Ausstattung wurde im Zuge der Umgestaltung der Nikolaikirche 1872 durch eine neugotische Gesamtausstattung ersetzt Diese wurde bei der Umgestaltung 1969 wiederum komplett aufgegeben Altar Bearbeiten Der barocke Hauptaltar wurde 1870 entfernt und durch einen neugotischen Altar ersetzt der als Aufsatz ein Gemalde mit der Darstellung der Kreuzigung von Theodor Fischer Poisson erhielt Dieser Altar wie auch die dazu passende neugotische Kanzel und das neugotische Kirchengestuhl wurden 1969 entfernt und durch einen schlichten Altartisch ersetzt Triumphkreuz Bearbeiten Das gotische Triumphkreuz aus der Zeit um 1430 gehort nicht zur Altausstattung der Kirche sondern stammt aus der Heiligen Geist Kirche in Wismar 4 5 Es wurde erst im Zuge der Umgestaltung von 1969 in der Nikolaikirche aufgestellt Der Triumphbogen daruber zeigt als Rest der neugotischen Ausmalung Medaillons mit den Bildnissen der Zwolf Apostel Taufbecken Bearbeiten nbsp Romanischer Taufstein aus gotlandischem Kalkstein um 1230 Die formschone romanische Funte stammt aus der Zeit um 1230 und ist aus Kalkstein von der Insel Gotland gehauen Sie stand fruher im Bereich der Vorhalle und wurde erst im Zuge der Umgestaltung 1969 in den Chor an ihren heutigen Standplatz verbracht Sie ist damit heute das alteste Ausstattungsstuck der Kirche Gemalde Bearbeiten In der Kirche finden sich drei alte Gemalde eine Kreuzigungsszene von 1690 mit einer Inschrift aus 1 Kor 2 2 LUT bezeichnet in der Inschrift L S Kopie nach Peter Paul Rubens Christus am Kreuz um 1700 Kopie nach Rubens und eine Kreuztragung des Malers J Grube 6 von 1846 nbsp Kreuzigung 1690 nbsp Christus am Kreuz 1700 nbsp Kreuztragung 1846 Glocken Bearbeiten Die beiden Glocken der Kirche mussten nach dem Brand der Kirche aus dem Metall ihrer Vorgangerinnen von dem Giesser Adam Danckwardt in Wismar 1666 neu gegossen werden Eine von ihnen wurde Ende des Ersten Weltkriegs fur Kriegszwecke eingezogen kam jedoch nur bis zum Bahnhof und konnte 1919 wieder in den Glockenstuhl eingehangt werden Im Zweiten Weltkrieg ging dann eine der beiden Bronzeglocken endgultig verloren und die verbliebene wurde spater durch zwei Eisenglocken erganzt Orgel Bearbeiten Die Kirche erhielt 1872 eine Orgel von Friedrich Friese in Schwerin Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Schwerin 1898 Neudruck Schwerin 1992 S 346 350 ISBN 3 910179 06 1 Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR 5 Berlin Henschelverlag Kunst und Gesellschaft 1990 ISBN 3 362 00457 1 S 38f Ulrich Hermanns Mittelalterliche Stadtkirchen Mecklenburgs Denkmalpflege und Bauwesen im 19 Jahrhundert Schwerin 1996 ISBN 3 931185 15 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolai Grevesmuhlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber St Nikolai in der Landesbibliographie MV Webseite der Kirchengemeinde St NikolaiEinzelnachweise Bearbeiten Zugehorigkeit der Gemeinde Friedrich Schlie S 340 Schlie S 341 Wahrend Friedrich Schlie keine Hinweise auf ein Triumphkreuz in der Heiligen Geist Kirche in Wismar gibt verweist Friedrich Crull auf ein solches vgl Uebersicht uber die kirchlichen Denkmaler mittelalterlicher Kunst in Meklenburg in Verein fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 29 1864 S 49 76 1864 Volltext auf ein solches in der Kirche Wismar Heilig Geist Kirche Grevesmuhlen Stadtkirche Triumphkreuzkorpus Wismar um 1430 Korpus 128 X 30 X 25 cm Arme in Eiche in Malerei und Skulptur des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit in Norddeutschland kunstlerischer Austausch im Kulturraum zwischen Nordsee und Baltikum Veroffentlichung der Beitrage des Internationalen Kolloquiums Malerei und Skulptur des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit in Norddeutschland Kunstlerischer Austausch im Kulturraum zwischen Nordsee und Baltikum Hildesheim 16 19 Oktober 1996 2004 ISBN 9783886094707 S 84 Johann Grube war Decorationsmaler in Grevesmuhlen 1873 wurde ihm der Titel Hof Decorationsmaler verliehen Regierungsblatt fur Mecklenburg Schwerin 1873 S 191 53 863157 11 184495 Koordinaten 53 51 47 4 N 11 11 4 2 O Normdaten Geografikum GND 7563571 9 lobid OGND AKS VIAF 240125240 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolai Grevesmuhlen amp oldid 205878961