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St Nicolai zu Hamburg Altengamme gehort zu den acht Hamburger Landkirchen und gilt als alteste der Dorfkirchen im Gebiet der Vier und Marschlande Sie ist dem heiligen Nikolaus von Myra dem Schutzheiligen der Kinder Fischer Seefahrer und Handler geweiht Seit der Reformation die in Altengamme um 1535 wirksam wurde ist sie der Mittelpunkt einer evangelisch lutherischen Gemeinde St Nicolai von SudenChoransicht Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Orgel 5 Friedhof 6 Fotografien und Karte 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBau der Kirche BearbeitenAuch wenn die erste urkundliche Erwahnung der Kirche erst 1247 erfolgte wurden ihre heute noch erhaltenen Fundamente offenbar bereits mehr als 100 Jahre zuvor wahrend der ersten Besiedlungszeit der Vierlande in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts gelegt Auf ihnen ruhte ein Wehrbau aus Feldsteinmauern der zwischen Altarraum und dem heutigen Frauenbrauthaus noch erkennbar ist Um 1605 wurde zusatzlich der holzerne Turm neben der Kirche errichtet damals hatte er wie in der Gegend ublich noch keine direkte Verbindung zum Haupthaus Nachdem die Kirche 1747 bei einem Unwetter eingesturzt war wurde sie von 1748 bis 1752 wieder aufgebaut Dieser neue Aufbau bestimmt bis heute das Erscheinungsbild der Kirche als Saalkirche mit halbrundem Chor Der ostliche Vorbau entstand 1837 der westliche Vorbau im Rahmen einer sehr umfangreichen Instandsetzung der Jahre 1907 und 1908 durch Julius Faulwasser mit Beratung durch Justus Brinckmann Die letzten wichtigen Instandsetzungsarbeiten geschahen 1950 bis 1954 und beseitigten Schaden durch Feuchtigkeit in Mauerwerk und Fundament Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick zum Altar nbsp Malerei auf der WestemporeDer hohere der beiden Anbauten wird als Mannerbrauthaus bezeichnet es ist innen mit einer Bauernmalerei verziert Der kleinere Anbau ist innen schmucklos und wird als Frauenbrauthaus bezeichnet Diese beiden Anbauten bilden die Haupteingange in die Kirche Aus dem spaten 16 Jahrhundert stammt die heutige barocke Einrichtung des Hauptraumes der Kirche fur die sie in der Umgebung weit bekannt ist Die beiden Emporen links und rechts des Altars und die sogenannte Frauenempore unter der Orgel fullen und erganzen den Raum sind aber auch ungewohnlich an den Querseiten des Raumes angeordnet Die holzerne Tonnendecke ist blau gestrichen und mit unregelmassig angeordneten goldenen Sternen verziert Der hohe Altar wird von zwei Gemalden mit osterlichen Szenen der Kreuzigung und dem letzten Abendmahl beherrscht Besonderes Augenmerk verdienen der noch genutzte bronzene Taufkessel in Norddeutschland auch Funte genannt plattdeutsch Dope oder Doop von 1380 mit seinem absenkbaren Taufdeckel von ungefahr 1610 der ursprunglich am Niederrhein entstanden ist Er wurde 1924 von Ernst Kahlbrand um einen Deckel und eine Taufkanne aus Messing erganzt Sehr auffallig und ausserhalb der Vierlande unublich sind die 55 reich verzierten und individuell angefertigten Hutstander die an den Mannerbanken montiert sind und aus dem Zeitraum von 1708 bis 1800 stammen Das Gestuhl weist viele Intarsienarbeiten auf die von ortsansassigen Handwerkern angefertigt wurden Die vier Kronleuchter des Innenraumes wurden 1640 und 1719 gefertigt Neben dem Altar befindet sich ein gut erhaltener Beichtstuhl aus dem Jahre 1784 Der Beichtstuhl wird heute als Sakristei verwendet Auch heute wird die Kirche von der Gemeinde weiter geschmuckt so sind die gestickten Sitzkissen auf den Kirchenbanken Handarbeiten die 1975 von den Frauen der Gemeinde geschaffen wurden und eine grosse Schmuckbibel von der Gemeinde gemeinsam geschaffen gehort seit dem Jahr 2000 zur Kirchenausstattung Glocken Bearbeiten nbsp Abguss der Mariendarstellung auf der Glocke CelsaDas Gelaut der Kirche besteht aus drei Glocken mit der ungefahren Schlagtonfolge d f a Die 1 40 m hohe und 36 Zentner schwere grosste Glocke wird gemass ihrer Inschrift Celsa genannt Sie war ursprunglich die viertgrosste Glocke des Hamburger Mariendoms und wurde dort auch als Vier Uhr Glocke bezeichnet Sie ist die einzige bis heute erhaltene Glocke des Gelauts des Mariendoms und wurde 1487 mit mindestens einer weiteren grosseren Domglocke von Gerhard van Wou am Hamburger Glockengiesserwall gegossen Im Rahmen des Domabbruchs 1804 verkaufte man sie zusammen mit anderem Material und so gelangte sie nach Altengamme Die mittlere Altengammer Glocke wurde 1691 von Otto Struve gegossen die kleine 1822 von Johann Diederich Bieber Orgel BearbeitenNach dem Wiederaufbau erhielt die Kirche in den Jahren 1750 bis 1752 eine von Johann Dietrich Busch gebaute Barockorgel Das heutige 1963 von der Firma Emanuel Kemper amp Sohn gebaute Werk befindet sich immer noch hinter dem Prospekt aus dem 18 Jahrhundert Die Orgel wurde 1999 vollstandig restauriert Ihre Disposition lautet 1 nbsp Orgelprospekt mit SchleierwerkI Hauptwerk C 1 Quintade 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Prinzipal 4 5 Oktave 2 6 Mixtur IV V7 Trompete 8 II Oberwerk C 8 Gedackt 8 9 Rohrflote 4 10 Gemshorn 2 11 Sesquialtera II12 Scharff III13 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C 14 Subbass 16 15 Prinzipal 8 16 Nachthorn 2 17 Mixtur IV18 Posaune 16 19 Trompete 4 Koppeln 3 Normalkoppeln II I I P II P Friedhof BearbeitenDie ersten Beisetzungen auf dem heute noch genutzten Friedhof fanden vermutlich bereits im 14 Jahrhundert statt Seine alteren Grabfelder umgeben die Kirche die neueren dehnen sich jenseits der kleinen Altengammer Wettern hauptsachlich nach Norden aus Die altesten noch vorhandenen Stucke sind zwei an der Kirchenwand stehende Gruftplatten aus dem 17 Jahrhundert In zwei Gedenkanlagen wird an die Gefallenen der beiden Weltkriege und der Kriege von 1866 und 1870 71 erinnert Fotografien und Karte Bearbeiten53 429444444444 10 269722222222 Koordinaten 53 25 46 N 10 16 11 O nbsp nbsp St Nicolai Altengamme nbsp Westliches Brauthaus nbsp Ostliches Brauthaus nbsp Wettern zwischen den beiden Friedhofsteilen nbsp Die altesten Grabplatten des Friedhofes nbsp Bronzene Tauffunte nbsp Hutstander im Hintergrund der Deckel der TaufeLiteratur BearbeitenSabine Behrens Norddeutsche Kirchenbauten des Historismus Die Sakralbauten Hugo Groothoffs 1851 1918 Kieler kunsthistorische Studien Neue Folge Band 8 Ludwig Kiel 2006 ISBN 3 933598 97 4 Joachim Gerhardt Die alten Orgeln in den Kirchen der Vier und Marschlande In Lichtwark Nr 12 Hrsg Bezirksamt Bergedorf Bergedorf 1955 Siehe jetzt Verlag HB Werbung Hamburg Bergedorf ISSN 1862 3549 HARRI Pseudonym fur Harald Richert Die alteren Kirchenglocken des ehemaligen Amtes Bergedorf In Lichtwark Heft Nr 69 Verlag HB Werbung Hamburg Bergedorf 2004 ISSN 1862 3549 Gerd Hoffmann Konrad Lindemann Kirchen in Stadt und Land Hower Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 922995 90 X S 25 74 ff Gerd Hoffmann Hans Karl Lange Martin Waltsgott Unsere Kirche St Nicolai zu Altengamme Eigenverlag der Kirchengemeinde Altengamme Hamburg 1993 Ralf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 330 Barbara Leisner Norbert Fischer Der Friedhofsfuhrer Christians Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 7672 1215 3 S 156 f Kai Mathieu Der Hamburger Dom Untersuchungen zur Baugeschichte im 13 und 14 Jahrhundert 1245 1329 und eine Dokumentation zum Abbruch in den Jahren 1804 1807 Hamburg Museum fur Hamburgische Geschichte 1973 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nicolai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Geschichte der Kirche auf der Homepage der Nordelbischen Kirche Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Geschichte der Kirche auf einer privaten Internetseite zum Stadtteil Altengamme Beschreibung auf der Homepage der Stadt HamburgEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Orgel Datenbank orgbase nl Abgerufen am 31 August 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nicolai Hamburg Altengamme amp oldid 226834280