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Die Sankt Menas Kirche griechisch Ἄgios Mhnas Agios Minas turkisch Ayios Minas Kilisesi ist ein griechisch orthodoxer Sakralbau in Istanbul Das Gotteshaus wurde im Jahr 1833 uber einem Martyrion aus dem 4 oder 5 Jahrhundert nach Chr erbaut das eventuell zur Verehrung der Heiligen Karpus und Papylus errichtet worden war 1 2 Die neue Kirche ist dem hl Menas geweiht genauso wie eine nahe heilige Quelle Blick von Westen auf die Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Byzantinische Periode 2 2 Osmanische Periode 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt umgeben von einer hohen Mauer im Stadtviertel Kocamustafapasa historisch Samatya im Istanbuler Stadtbezirk Fatih in der Bestekar Hakki Sokak Sie befindet sich innerhalb der Theodosianischen Mauer in erhohter Position unweit der Kuste des Marmarameeres Das baufallige Martyrion liegt unter der Kirche und kann uber die Abdurrahman Nafiz Gurman Caddesi betreten werden 3 Gegenuber dem Martyrion liegt die heilige Menas Quelle Geschichte BearbeitenByzantinische Periode Bearbeiten nbsp Tonnengewolbe im Eingangsbereich des MartyrionsNach den Kirchenvatern soll im vierten Jahrhundert Helena Mutter Konstantins des Grossen den Bau eines Martyrions und eines Klosters beauftragt haben das der Verehrung der Heiligen Karpos und Papylos dienen sollte und am Fuss des steilen sudwestlichen Abhanges des Xeropholos lag der zum siebten Hugel Konstantinopels gehorte und zu dieser Zeit und vor dem Bau der Theodesianischen Landmauer ausserhalb der Stadtmauern lag 2 Karpos Papylos Agathodorus und Agathonika waren in Pergamon unter Kaiser Decius im Jahr 251 auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden weil sei den romischen Kaiserkult verweigert hatten 2 Das Gebaude soll den gleichen Grundriss wie die Grabeskirche in Jerusalem gehabt haben 4 und mit einem Dekor aus Marmor verziert gewesen sein 1 Obwohl eine Beteiligung von Helena bei der Grundung eher ungewiss ist und eine Stiftung durch sie sicher ausgeschlossen werden kann gilt die Existenz mehrerer Martyrien in der Gegend als sicher 1 Ausserdem stammt die runde Struktur unter der Kirche sicher aus dem vierten oder funften Jahrhundert nach Chr und hat die typische Form eines Martyrions 2 In byzantinischer Zeit wurde hier vor dem 10 Jahrhundert ein Nonnenkloster errichtet 1 In dieser Zeit und bis mindestens in das 12 Jahrhundert gibt es Zeugnisse fur die Existenz eines Nonnenklosters in der Nahe des Helenianai Palastes das den Heiligen Karpos und Papylos geweiht war 2 Osmanische Periode Bearbeiten Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 behielten die Griechen das Gebaude Es gibt Nachweise fur eine gekuppelte Kirche unter dem Patrozinium des hl Polykarp und eine Quelle die dem hl Menas geweiht war 2 Diese Kirche wurde bei einem Grossbrand im Stadtviertel Samatya im Jahr 1782 zerstort und 1833 von dem Architekten Konstantis Yolasigmazis wiederaufgebaut mit Geld aus einer Kollekte der ortlichen Gemeindeversammlung und mit Zustimmung des Sultans Mahmud II 2 Die neue Kirche stand unter dem Patrozinium des St Menas Im Jahr 1878 79 wurden unter der Kirche vier Graber entdeckt 2 Das Gebaude wurde wahrend der antichristlichen Pogrome von Istanbul am 6 September 1955 beschadigt aber danach saniert 2 Die Kirche wird bis heute von der griechisch orthodoxen Gemeinde genutzt und kann besichtigt werden Architektur Bearbeiten nbsp Blick auf die Kirchenruckwand im Osten nbsp Ikonostase mit Darstellungen von Heiligen und Christus IkonenDie heutige Kirche ist ein Gebaude mit rechteckigem Grundriss einer Lange von 20 Metern einer Breite von 13 Metern und einer Hohe von 9 Metern Sie verlauft von Osten nach Westen hat eine Seiteneingang und einen Glockenturm Das Mauerwerk besteht ausserlich aus Bruchsteinen mit zwei dunnen Lagen roter Ziegelsteine die wie Gesimse wirken Das Innere ist in drei Kirchenschiffe gegliedert Das Tonnengewolbe des Mittelschiffs wird von Rundsaulen mit korinthischen Kapitellen getragen Die Bilder im oberen Bereich der Ikonostase zeigen Bilder aus dem Leben Christi im unteren Bereich finden sich Darstellungen von Christus mehreren Heiligen und der Jungfrau Maria Auf dem Ambo sind Christus und die Evangelisten abgebildet Der Naos ist mit Bildern von Christus als Pantokrator geschmuckt Uberreste der alten byzantinischen Kirche sind nicht mehr erhalten 5 Das Martyrion liegt unter der Kirche hinter einer Tankstelle mit Werkstatt und Geschaft Es kann uber einen modernen Eingang betreten werden der durch die Vergrosserung eines alten Fensters entstanden ist 1 Die ursprungliche Gebaudestruktur war eine Rotunde deren Kuppel von einem inneren Kreis von Saulen getragen wurde Der zentrale Raum wird von einer abgesenkten Kuppel aus Ziegelsteinen uberragt und hat eine Hohe von 5 70 Meter und einen Durchmesser von 12 Metern 5 Dieser Raum ist teilweise von einem Deambulatorium mit 2 5 Meter Breite und 7 5 Metern Hohe umgeben mit hufeisenformigem Grundriss 1 5 Der Raum leitet im Osten zu einer rechteckigen Bema uber 5 Im Suden erkennt man die Reste einer Wendeltreppe die eventuell genutzt wurde um die daruberliegende Kirche zu erreichen und im Norden ist eine Cella mit einer Apsis 5 Die heilige Quelle existiert bis heute gegenuber dem Martyrion Literatur BearbeitenRaymond Janin La Geographie ecclesiastique de l Empire byzantin 1 Teil Le Siege de Constantinople et le Patriarcat Oecumenique des 3 Bandes Les Eglises et les Monasteres Institut Francais d Etudes Byzantines Paris 1953 Semavi Eyice Istanbul Petite Guide a travers les Monuments Byzantins et Turcs Istanbul Matbaasi Istanbul 1955 Wolfgang Muller Wiener Bildlexikon Zur Topographie Istanbuls Byzantion Konstantinupolis Istanbul bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Wasmuth Tubingen 1977 ISBN 978 3 8030 1022 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Menaskirche Istanbul Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Janin 1953 S 288 a b c d e f g h i Muller Wiener 1977 S 187 Archaeological Destruction in Turkey Year 2008 preliminary report Turkiye Arkeolojik Yerlesmeleri S 41 abgerufen am 10 April 2019 PDF H E Del Medico Fouilles et decouvertes archeologiques a Constantinople In Byzantion Vol 10 Nr 2 1935 S 779 a b c d e Eyice 1955 S 9341 000417 28 931897 Koordinaten 41 0 1 5 N 28 55 54 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Menas Istanbul amp oldid 209949617