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Die romisch katholische Kirche St Maximilian Kolbe in Hamburg Wilhelmsburg war eine Filialkirche der Wilhelmsburger Kirche St Bonifatius Das denkmalgeschutzte Gebaude liegt an der Krieterstrasse im Osten des Stadtteils Die oft als Hamburgs wohl ungewohnlichste Nachkriegskirche 1 bezeichnete Kirche wurde in den Jahren 1972 bis 1974 nach einem Entwurf von Jo Filke erbaut und nach dem heiliggesprochenen polnischen Pfarrer Maximilian Kolbe benannt Ansicht von der StrassenseiteOstseite mit KirchenschiffLichtschacht und ehemaliger AltarbereichIm Jahr 2014 wurden zunachst Plane fur einen Abriss diskutiert 2 das Gebaude 2015 aber profaniert und zur weiteren Nutzung an die Deutschen Malteser ubergeben 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau der Kirche 1 2 Plane fur einen Abriss 1 3 Umnutzung und Profanierung 2 Ausstattung bis 2014 2 1 Innenraum 2 2 Orgel 3 Fotografien und Karte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBau der Kirche Bearbeiten Zur Behebung der Schaden der Sturmflut von 1962 entstanden in Wilhelmsburg bald einige Neubaugebiete unter deren neuen Bewohnern der Anteil katholischer Bewohner merkbar hoher war als fruher Daher sah die katholische Kirche ihren Standort an der Krieterstrasse zur Versorgung der Gemeindemitglieder in den Neubaugebieten von Kirchdorf einschliesslich der damals in Planung befindlichen Grosssiedlung Kirchdorf Sud vor Alle Einrichtungen der im April 1971 gegrundeten Gemeinde Gemeindehaus Kirche Pfarrwohnung soziale Einrichtungen gruppierte man von Beginn an in einer zum Stadtteil hin offenen Form Der Bau der eigentlichen Kirche fur die man sich einen hohen architektonischen Anspruch gesetzt hatte begann 1972 Am 21 September 1974 konnte die Kirche geweiht werden Der Architekt Jo Filke loste die Aufgabe einen neuen kirchlichen Mittelpunkt zu schaffen mit einem Bau der als der bedeutendste seiner funf Kirchenbauten gilt 2 Durch auffallige Form und Materialbearbeitung vor allem die starke zeittypische Verwendung von Sichtbeton hebt er sich aus der Umgebung deutlich ab Der Grundriss ist polygonal der spitz auslaufende Kirchturm entwickelt sich spiralformig aus dem vergleichsweise niedrigen Hauptraum Die Spiralform wird durch den Verlauf der Schalungsnahte im Beton zusatzlich betont Das Kreuz auf dem Kirchturm ist eine Erganzung aus dem Jahr 1988 2 In der Kirche war von Juni bis Juli 2009 die Ausstellung Baukunst von morgen des Denkmalschutzamtes Hamburg zu Hamburgs Kirchen der Nachkriegszeit zu sehen 1 Plane fur einen Abriss Bearbeiten Auch wenn der Bau als charakteristisches Beispiel fur den Kirchenbau der 70er Jahre und stadtebauliche s Merkzeichen vom Denkmalschutzamt gelobt wird 2 charakterisiert es ihn auch gleichzeitig als ungeliebtes Denkmal dessen Wert schwierig zu vermitteln sei 4 Am Bauwerk haben sich Schaden an Dach und Betonfassade entwickelt fur deren Sanierung nach Angaben der Gemeinde 400 000 Euro notwendig waren 2 die sie aus eigenen Mitteln nicht aufbringen konnte Damit ware die Sanierung eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit gewesen den daraus resultierenden Abrissplanen stimmte die zustandige Stelle des Erzbistums Hamburg im November 2013 zu 5 Das Denkmalschutzamt stand nach der Diskussion der Plane in der Hamburger Offentlichkeit einem Abriss skeptisch gegenuber und strebte stattdessen eine Umnutzung des Gebaudes an 6 Umnutzung und Profanierung Bearbeiten Das Gebaude wird in die sozialen Aktivitaten der Malteser rund um das nahe gelegene Altenpflegeheim integriert Die notwendigen Umbauten begannen 2015 waren ursprunglich bis 2018 geplant und sollen bis 2020 abgeschlossen sein 7 8 die Finanzierung wird im Wesentlichen durch die Malteser gesichert an der Aussensanierung beteiligen sich Bund und Land Hamburg mit einer Unterstutzung des Erzbistums Hamburg 9 10 In einem ersten Schritt wurde der Innenraum komplett geraumt und die Orgel verkauft Nach einer notwendigen Sanierung der Bausubstanz sind unter anderem Raume fur Beratungsstellen und eine Ausbildungsstelle fur ambulante Pflege geplant Eine okumenische Kapelle 7 fur das Altenheim soll erneut eingerichtet werden und neben dem Gebaude ein neues Wohngebaude fur Betreutes Wohnen entstehen 11 Ein Architektenwettbewerb fur den Umbau startete im November 2015 12 und endete im Februar 2016 mit der Pramierung eines Entwurfs des Hamburger Architekturburos LH Architekten 13 2018 ausgezeichnet mit Preis beim Bundeswettbewerb Europaische Stadt Wandel und Werte fur Erhalt und geplante Umnutzung 14 Ausstattung bis 2014 BearbeitenInnenraum Bearbeiten Der Innenraum nahm mit der offen angeordneten Bestuhlung und dem nur leicht hervorgehobenen Altarraum Bezug auf kirchenbauliche Vorstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils Dabei sollte der Kirchenraum die Gemeinde nicht mehr vor sondern im Sinne einer tatigen Teilnahme um den Altar versammeln Die wichtigen liturgischen Elemente Altar Taufe Tabernakel Ambo und Kruzifix waren zwar durch eine Stufe herausgehoben durch die Kreisform und fehlende Abgrenzung jedoch gleichzeitig Teil der Gemeinschaft Im Innenraum findet sich die aussere Form wieder Zum einen durch die spiralformig aufsteigende Decke mit ihren holzernen Dachbalken vor allem aber durch die Verwendung des Turmes als Lichtschacht uber den Tageslicht auf das Taufbecken und die Sakramentskapelle gelangte Das verwendete Kruzifix schuf Heinrich Gerhard Bucker Orgel Bearbeiten Die am 13 Juni 1978 eingeweihte Orgel stammte aus der Werkstatt der Gebruder Hillebrand Sie besass drei Werke mit 1700 Pfeifen 15 DispositionI Hauptwerk C 1 Prinzipal 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Gedeckt 4 5 Quinte 2 2 3 6 Gemshorn 2 7 Mixtur VI8 Trompete 8 II Schwellwerk C 9 Gedeckt 8 10 Quintadena 8 11 Prinzipal 4 12 Blockflote 4 13 Oktave 2 14 Sesquialtera II15 Scharff IV16 Dulcian 8 Tremulant Pedal C 17 Prinzipal 16 18 Subbass 16 19 Oktavbass 8 20 Gedecktbass 8 21 Oktave 4 22 Mixtur IV23 Posaune 16 3 Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen 3 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Plenum Tutti Ausloser Handregister Einzelabsteller fur Zungen und MixturenFotografien und Karte Bearbeiten53 498055555556 10 013333333333 Koordinaten 53 29 53 N 10 0 48 O nbsp nbsp St Maximilian Kolbe nbsp Fenster in der Sudostwand nbsp Uberblick Innenraum 2016 nbsp Blick in den Lichtschacht nbsp Hauptfenster und Sudostwand von innen nbsp BuntglasfensterLiteratur BearbeitenKarin Berkemann Baukunst von morgen Hrsg Denkmalschutzamt Hamburg Dolling und Galitz Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 937904 60 3 S 42 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maximilian Kolbe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Malteser Pflegeheims Darstellung der Umnutzungsplane auf hamburg de Dokumentation der Kirche auf zeit de mit Bildern der ursprunglichen InnenausstattungEinzelnachweise Bearbeiten a b Baukunst Ausstellung Memento des Originals vom 5 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hamburg de auf der Internetseite des Denkmalschutzamtes Hamburg Abgerufen am 4 Marz 2014 a b c d e Matthias Gretzschel Friederike Ulrich Hamburgs originellste Kirche steht vor dem Abriss In Hamburger Abendblatt 18 Februar 2014 Bericht Memento des Originals vom 16 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elbe wochenblatt de zur Ubergabe an die Deutschen Malteser Elbe Wochenblatt vom 14 Juli 2015 abgerufen am 10 Dezember 2015 hamburg de Memento vom 5 Marz 2014 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Das Hamburger Denkmalschutzamt zur Bewertung von Bauten der Nachkriegsmoderne Artikel aus dem Jahr 2014 Artikel zum geplanten Abriss in der Neuen Kirchenzeitung des Erzbistums Hamburg Abgerufen am 4 Marz 2014 Kirche soll doch gerettet werden In taz 25 April 2014 zum Ergebnis einer Diskussion in Wilhelmsburg abgerufen am 25 April 2014 a b Thomas Sulzyc Innenausbau dauert bis Sommer 2018 In Hamburger Abendblatt 18 April 2015 Bericht zum Stand der Umbaumassnahmen auf kirche hamburg de abgerufen am 12 November 2018 Pressemitteilung der Stadt Hamburg vom 8 Dezember 2014 abgerufen am 11 Dezember 2015 Beitrag im Blog der Zeit abgerufen am 11 Dezember 2015 Bericht uber die Umbauplane auf der Internetseite der evangelischen Nordkirche Abgerufen am 10 Dezember 2015 Edda Teneyken Architektenwettbewerb lauft In Der neue Ruf 28 November 2015 neuerruf de PDF abgerufen am 11 Dezember 2015 Ergebnis des Architektenwettbewerbs auf der Internetseite des Maltesercampus abgerufen am 12 August 2016 Bericht uber Wurdigung auf hamburg de abgerufen am 20 November 2018 Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl abgerufen am 3 Marz 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maximilian Kolbe Hamburg Wilhelmsburg amp oldid 235349181