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Die evangelische Stadtkirche St Maximi ist eine spatgotische Hallenkirche in Merseburg im Saalekreis in Sachsen Anhalt Sie gehort zur evangelischen Kirchengemeinde Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Das seltene Patrozinium bezieht sich auf den Heiligen Maximus von Alexandria St Maximi Merseburg Nordostansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Kirche wurde bereits im 10 Jahrhundert gegrundet und 1247 erstmals urkundlich erwahnt Das heutige Bauwerk ist eine dreischiffige vierjochige Hallenkirche mit Strebepfeilern aus der Zeit von 1432 1501 Der kurze Chor von der Breite des Mittelschiffs wurde inschriftlich 1485 erbaut das zur Inschrift gehorige Kreuzigungsrelief befand sich aussen an der Ostwand und ist jetzt zerstort Die schlichten spatgotischen Seitenportale im mittleren Joch des Langhauses wurden im 19 Jahrhundert vermauert das sudliche im Jahr 1998 wieder geoffnet seitlich davon sind zwei Maskenkonsolen fur Figuren angebracht die aus der Mitte des 15 Jahrhunderts stammen Die Fenster haben ihr ursprungliches Masswerk verloren Der aus der Achse des Langhauses verschobene romanische Westturm wurde in den Jahren 1867 1872 durch einen hohen neugotischen Turm nach einem Entwurf von Friedrich August Stuler ersetzt wobei das Langhaus um ein Joch nach Westen verlangert wurde Der Turm ist mit seinen hohen Eckstrebepfeilern einem oktogonalen Wimperggeschoss und einer steilen geschlossenen Spitze aus Werkstein an der franzosisch deutschen Hochgotik orientiert Restaurierungen wurden in den Jahren 1867 1876 1901 und 1972 1973 vorgenommen Der breite Raum ist bei geringer Uberhohung des Mittelschiffs ausgewogen proportioniert Das erste ostliche langsrechteckige Pfeilerpaar stammt noch vom Vorgangerbau die beiden folgenden vom Bauwerk des 15 Jahrhunderts sind schlicht achteckig im Querschnitt und tragen in Kampferhohe Maskenkopfe Die Kreuzrippengewolbe wurden nach einer Inschrift in den Jahren 1494 1501 eingezogen Sie ruhen in den Seitenschiffen auf Maskenkonsolen aus der Mitte des 15 Jahrhunderts im Chor dagegen auf starken alter wirkenden Runddiensten Bauzeitliche Wandmalereien zeigen am sudlichen Chorpfeiler einen grossen heiligen Andreas in einem sudlichen Seitenschiffsgewolbe und an der nordlichen Chorwand ist Masswerk mit Ranken gemalt Ausstattung BearbeitenDie altere Ausstattung wurde nach 1867 durch eine neugotische ersetzt von der die Orgel die Hufeisenempore und das Gestuhl erhalten sind Die Kanzel und der Altar wurden 1972 entfernt und stattdessen ein ursprunglich in der Stadtfriedhofskapelle befindlicher wertvoller Schnitzaltar aufgestellt der aus der Sixtikirche stammt Er wurde von einer mitteldeutschen Werkstatt angefertigt und zeigt im Schrein die Madonna begleitet von den Heiligen Katharina und Johannes dem Evangelisten Auf den Flugeln sind acht weibliche Heilige in zwei Reihen dargestellt die Aussenseite zeigt eine gemalte Verkundigung die gemalte spatgotische Predella mit Passionsszenen gehorte ursprunglich nicht dazu Vom barocken Hochaltar aus den Jahren 1684 1686 der vermutlich von Michael Hoppenhaupt stammt sind vier uberlebensgrosse Schnitzfiguren erhalten Sie stellen Gottvater den auferstandenen Christus Johannes den Taufer und Mose dar und sind jetzt an der Ostwand uber der nordlichen Empore angebracht die einstige Fassung der Figuren wurde spater beseitigt Aus der Neumarktkirche wurden mehrere Kunstwerke hierher gebracht darunter ein unterlebensgrosser Christus der aus dem Jahr 1610 vom Holzbildhauer Andreas Wiedemann und dem Fassmaler Conrad Wolfram aus Merseburg geschaffen wurde Ebenfalls aus der Neumarktkirche stammen Teile des dortigen Hochaltars von 1695 die Freifiguren des auferstandenen Christus uber dem erwachenden Adam begleitet von Petrus und dem Evangelisten Johannes zeigen darunter eine predellenartige Kartusche mit einer Abendmahlsdarstellung Ein Epitaphgemalde der Kreuzigung in einer Landschaft stammt aus dem Jahr 1584 Im Chor ist das Epitaph fur Christian Forberger 1697 erhalten das mit einem Alabasterrelief mit einer Darstellung von Christus und den Kindern versehen ist das von toskanischen Saulen flankiert wird Eine Bronzegrabplatte fur Heinrich Bernhard und Elisabeth Naso 1720 ist mit einer Darstellung des auferstehenden Christus versehen Die Orgel ist ein Werk von Friedrich Gerhardt aus dem Jahr 1876 mit 47 Registern auf drei Manualen und Pedal Sie wurde in den Jahren von 2015 bis 2020 durch Christian Scheffler restauriert 1 2 I Hauptwerk C Principal 16 Principal 0 8 Gamba 0 8 Hohlflote 0 8 Oktave 0 4 Flauto 0 4 Gemshorn 0 4 Quinte 0 2 2 3 Oktave 0 2 Flauto 0 2 Mixtur VCornett VScharf IIITrompete 0 8 II Oberwerk C Bordun 16 Traversflote 0 8 Geigenprincipal 0 8 Rohrflote 0 8 Quintaton 0 8 Oktave 0 4 Spitzflote 0 4 Quinte 0 2 2 3 Oktave 0 2 Scharf IIIZimbel 0 1 1 3 Oboe 0 8 III Schwellwerk C Lieblich Gedakt 8 Salicional 8 Flauto 4 Nasat 2 2 3 Flautino 2 Zimbel 2 3 Terzflote 1 3 5 Sifflote 1 Schalmei 4 Pedalwerk C Untersatz 32 Principalbass 16 Subbass 16 Oktavbass 0 8 Gedaktbass 0 8 Oktave 0 4 HintersatzWeitpfeife 0 2 Posaune 16 Trompete 0 8 Zink 0 4 Koppeln II I III I III II I P II PLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 553 554 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche St Maximi Merseburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St MaximiEinzelnachweise Bearbeiten Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zur Restaurierung der Orgel in der Stadtkirche Merseburg Abgerufen am 20 September 2020 Informationen zur Orgel51 35547 11 998974 Koordinaten 51 21 19 7 N 11 59 56 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maximi Merseburg amp oldid 217413769