Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius steht im Zentrum des münsterländischen Ortes Nordkirchen.
Bau und Baugeschichte Bearbeiten
Die Kirche wurde ab 1715 von Gottfried Laurenz Pictorius als barocke Hallenkirche erbaut. Sie besitzt einen eingezogenen Chor mit polygonalem Abschluss. Nach außen ist der Bau durch Segmentbogenfenster und Strebepfeiler gegliedert. Der eingebundene Turm überragt mit seiner Schieferhaube und der aufgesetzten Laterne den Ort. Dabei kontrastieren die dunkelroten Ziegel des Turmes auffällig mit dem weiß verputzten Kirchenschiff. Der Turm ist durch Zwischenabsätze klar gegliedert und mit aufgesetzten weißen Bögen verziert.
Das Eingangsportal trägt das Allianzwappen von Plettenberg und Westerholt. Das Portal stammt von Johann Hermann Anton Kocks und wurde vermutlich nach einem Entwurf von Peter Pictorius d. J. (1673–1735) gestaltet, angelehnt an die Fenstergestaltung des Konservatorenpalastes in Rom.
Der ursprünglich barocke, dreischiffige Innenraum der Kirche wurde 1884 im neuromanischen Stil umgebaut und mit einem Hochaltar und den beiden Chorgestühlen ausgestattet. Kreuzförmige Pfeiler tragen ein Rippengewölbe mit rundbogigen Gurten.
Ausstattung Bearbeiten
- Hochaltarkruzifix
- Taufstein
- Westliche Seitenfenster
- Figurenschmuck
Orgel Bearbeiten
Die Orgel von St. Mauritius wurde im Jahre 1986 von der Orgelbaufirma Fleiter (Münster) erbaut, wobei 8 Register aus der Vorgängerorgel übernommen wurden. Das Instrument hat Schleifladen, die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Anmerkung:
Glocken Bearbeiten
Im Westturm hängt ein fünfstimmiges Bronzegeläut der Tonfolge des'-f'-as'-as'-b'. Eine der as'-Glocken stammt aus dem 13. Jahrhundert und wird in der Regel im Plenum nicht mitgeläutet. Die Glocken des', f' und b' stammen von Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher. Die f'-Glocke von 1857, die b'-Glocke von 1937 und die große Glocke von 1951. Die jüngere as'-Glocke stammt von 1731.
Kirchplatzbebauung Bearbeiten
Am Kirchplatz sind mehrere historische Gebäude erhalten, die in Verbindung zu St. Mauritius stehen:
- die ehemalige Küsterei, (Mauritiusplatz 4), 1733/34 von Johann Conrad Schlaun errichtet
- das ehemalige Armenhaus (Mauritiusplatz 6), 1730–33 ebenfalls von Schlaun errichtet
- die ehemalige Vikarie (Mauritiusplatz 7), Fachwerkhaus von 1675
Literatur Bearbeiten
- Karl E. Mummenhoff: Schloss Nordkirchen (Westfälische Kunst). München/Berlin 1975, ISBN 3-422-00115-8
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler,
Nordrhein-Westfalen II - Westfalen
Überarbeitete Ausgabe 2016, ISBN 978-3-422-03114-2
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen II (2016), S. 798
- Eintrag im Jahresbericht des St. Florentius-Vereins von 1877.
Koordinaten: 51° 44′ 19,1″ N, 7° 31′ 33,2″ O