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Die romisch katholische Pfarrkirche St Martin auch Martinskirche in Kulsheim im Main Tauber Kreis wurde unter Zuhilfenahme des Erzbischofs zu Mainz im Jahr 1497 erstmals errichtet und ist dem heiligen Martin von Tours geweiht 1 In den 1960er Jahren wurde das Kirchengebaude teilweise neu errichtet was noch heute das Aussenbild der Kirche pragt Die Martinskirche gehort zur Seelsorgeeinheit Kulsheim Bronnbach die seit einer Dekanatsreform am 1 Januar 2008 dem Dekanat Tauberbischofsheim des Erzbistums Freiburg zugeordnet ist 2 Pfarrkirche St Martin Kulsheim Seitenansicht 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Kirchenbau 2 Ausstattung 2 1 Chor und Altare 2 1 1 Neuer und alter Hauptaltar 2 1 2 Linker Seitenaltar 2 1 3 Rechter Seitenaltar 2 2 Kirchenlanghaus 2 2 1 Taufbecken 2 2 2 Reliquie des heiligen Nikolaus von Flue 2 2 3 Kreuzigungsgruppe 2 2 4 Kanzel 2 2 5 Orgel 2 3 Glocken 2 4 Olberg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Kirchenbau Bearbeiten nbsp Blick auf den Kirchturm vom FriedhofBereits im Mittelalter bekam die Kirchengemeinde durch den Erzbischof zu Mainz das Recht des Erbauens einer Kirche dem sie mit dem bis in die 1960er Jahre existierenden ersten Kirchenbau nachging Der erste Kirchenbau wurde mit Zuhilfenahme mehrerer vermogender Stifter welchen auch die sechs Wappenschilde auf den Anfangen der Gewolberippen gewidmet sind erbaut Der noch aus dieser Zeit existierende Chorraum der Kirche beherbergt noch immer den aus der Entstehungszeit der Kirche stammenden Hochaltar welchen der Kunstschreiner Andreas Schmidt aus Eussenheim und Georg Schafer aus Karstadt gemeinsam erstellen sollten Wie aus alten Chroniken Hervor geht war jedoch auch teilweise der bekannte Wurzburger Bildhauer Johann Peter Wagner an der Arbeit beteiligt Besonders herausstechend an diesem Altar ist die emporstrebende Figur des Auferstandenen Jesus mit einer Siegesfahne in seiner Hand Ebenso beeindruckend sind die vier Statuen auf der linken und rechten Seite von Jesus welche den heiligen St Martin den heiligen Johannes Nepomuk den heiligen Joseph und den heiligen Bonifatius darstellen 3 Auch der Turm der Kirche weist mehrere Besonderheiten auf beispielsweise ist der Zugang zum Turm noch immer der Turm nur durch eine Tur mit guterhaltenen gotischen Beschlagen moglich Ebenso befindet sich auf der Chorseite unter dem Turm noch ein romanischer Sockelwulst aus der Zeit von 1150 bis 1200 Dieser Wulst stammt laut Historikern von einer leider nicht mehr vollstandig nachbildbaren Vorkirche welche jedoch nicht schriftlich belegt ist Heute noch erhalten sind die Schiessschartenfenster des Turmes welche aus den Jahren 1240 bis 1250 stammen Nach mehreren kleinen Umbauten wurde in den Jahren 1920 bis 1921 der Turm der Kirche erhoht der in ahnlichem Aussehen noch heute existiert Eine Besonderheit die vor allem fur Fremde ungewohnlich wirkt ist die Kirchturmuhr der St Martins Kirche da sie weit sichtbar uber die Stadt hinaus und zu allen vier Seiten die Uhrzeit anzeigt dabei jedoch oftmals verschiedene Zeiten darstellt 4 Nach der Zuwanderung einer grossen Zahl vertriebener Christen nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die Kirchengemeinde die Vergrosserung des Langhauses der Kirche mit dem Fortbestand des Altarraumes Wahrend dieser Umbauphase anderte sich die aussere wie innere Darstellung der Kirche vollstandig und die ehemals im Barock erbaute Kirche wurde schlicht und einfach mit der Hilfe vieler Kulsheimer Burger neu errichtet Die St Martins Kirche war vor dem Umbau mit seitlichen Emporen versehen Der heutige Bau ist wesentlich schlichter mit einer holzernen Kassettendecke Eine Besonderheit der umgebauten Kirche ist ihr noch vorhandener vorderer Eingang mit dem Steinrelief des Patrons der Kirche uber dem steinernen Turrahmen auf dem der heilige Martin auf einem Ross zu sehen ist Ebenso erhielt die Kirche mit dem Umbau einen neuen Haupteingang aus zwei grossen holzernen und etwa drei Meter hohen Turen Er wird zumeist nur an hohen Feiertagen oder fur Hochzeiten genutzt da im Anschluss an diese Turen eine grosse Treppe zum Kriegerdenkmal fuhrt Seit dem Umbau besitzt die Kirche vier Eingange fur die Offentlichkeit und einen direkten Eingang zur eher schlicht gehaltenen Sakristei Es befinden sich zwei Eingange in Richtung des Pfarrhauses sowie ein Eingang in Richtung des Festplatzes vor der Burg Des Weiteren ist der Haupteingang zur Stadt hin ausgerichtet Der Zugang zur Sakristei ist auf der Ruckseite der Kirche neben dem Altarraum angebracht 5 Ausstattung BearbeitenChor und Altare Bearbeiten nbsp Chor mit Hauptaltar und altem Hauptaltar im HintergrundIm Altarraum befindet sich neben dem neuen Hauptaltar dem Hochaltar und dem Ambo noch der alte Hauptaltar sowie vier holzerne Banke fur Ministranten und Lektoren wovon zwei aus dem alten Kirchenhaus stammen und reichlich verziert sind Zwei der Banke sind im moderneren Stil gehalten wie die Banke der restlichen Kirche Die Kirche besitzt drei Altare von denen nur einer heute noch voll genutzt wird Jedoch erfullen alle Altare weiterhin uber das Kirchenjahr hinweg verteilt verschiedene Aufgaben Der alte Hauptaltar sowie die zwei Seitenaltare stammen aus der alten Kirche 3 Neuer und alter Hauptaltar Bearbeiten Der neue Hauptaltar befindet sich direkt vor dem alten Hauptaltar im Hintergrund Auf Grund der Vergangenheit in welcher die Priester mit dem Rucken zur Gemeinde die Messe vollzogen haben wurde im Rahmen eines Umbaus der Kirche auch die Neuaufstellung eines Altars mit Blick des Priesters Richtung Gemeinde als notwendig erachtet 6 Im alten Altar findet sich ein Relikt des heiligen Martin Zudem haben der ebenfalls neue Tabernakel sowie sechs Kerzen welche je nach Tag in der Anzahl verschieden angezundet werden ihren neuen Standort auf dem alten Altar gefunden Der Altar wird jeweils zu verschiedenen Feiertagen mit verschiedenen Blumen geschmuckt Im neu aufgestellten Altar mit einer marmorartigen Aussenverkleidung und einem vergoldeten umrahmten Kreuz an der Front findet sich keine Reliquie eines Heiliggesprochenen Er besitzt an seiner Front ein kleines vergoldetes Holzernes Kreuz Oftmals stehen auf diesem Altar ein kleines Kreuz und drei kleine Kerzen welche jeweils zu den Messen brennen Der gesamte Altar war nach dem Umbau der Kirche eher als Provisorium gedacht hat sich jedoch ebenso wie der Ambo mit der Zeit in die Kirche eingegliedert und wird nun wohl von den meisten Kirchenbesuchern als Normalitat angesehen Linker Seitenaltar Bearbeiten nbsp Linker SeitenaltarDer linke Seitenaltar welcher der Heiligen Maria gewidmet ist steht hinter der Kanzel auf der linken Seite der Kirche Maria halt in ihren Armen das Jesus Kind und tragt eine vergoldete Krone Ebenso befinden sich wie auch am rechten Seitenaltar zwei weitere Statuen an den jeweiligen Seiten des Altars Jedes Jahr zu Weihnachten wird an diesem Altar eine kleine elektrische Kirche aufgebaut welche fur die jungeren Gottesdienstteilnehmer aber auch fur Besucher nach der Messe gegen einen kleinen Betrag eine etwa 30 sekundige Darstellung zeigt Ebenso wird in der Adventszeit auf der links neben dem Altar vorhandenen Flache eine Krippe aufgebaut die den Stall der Geburt Jesus Christus nachstellt Sie ist vollstandig aus Holz und wurde Ende des 20 Jahrhunderts erstmals aufgestellt 3 Rechter Seitenaltar Bearbeiten Der rechte Seitenaltar ist dem heiligsten Herzen Jesu gewidmet Dieser Altar verfugt noch uber zwei weitere Statuen In dem ihn ihm enthaltenen Tabernakel werden jahrlich zwischen Grundonnerstag und der Osternacht die Hostien verwahrt und in einer kleinen Prozession mit dem Klang von zwei holzernen Kleppern zum Hauptaltar gebracht Zudem werden die meist Sonntags in der Kirche statt findenden Taufen an ihm abgehalten was durch die Nahe zu den Banken eine gute Position fur die Taufzeremonie ist 3 Kirchenlanghaus Bearbeiten nbsp Blick vom Chor in Richtung der OrgelDas etwa 35 Meter lange Schiff der Kirche besitzt neben den schlichten holzernen Banken noch ein Taufbecken ein Jesuskreuz eine Kanzel und Empore mit einer Orgel Im Mittelgang des Kirchenschiffs befindet sich ein roter Teppich 4 Taufbecken Bearbeiten Das heutige Taufbecken wurde aus der alten Kirche ubernommen Es ist aus Stein gemeisselt und bei Nichtbenutzung mit einem kupfernen Deckel abgedeckt Auf dem kupfernen Deckel wird die Taufe Jesus dargestellt Reliquie des heiligen Nikolaus von Flue Bearbeiten In der Ecke hinter dem Taufbecken ist eine Reliquie des heiligen Nikolaus von Flue in Holz gefasst Auf der linken Seite befindet sich zudem eine Figur des Heiligen mit seiner Frau 7 Kreuzigungsgruppe Bearbeiten nbsp KreuzigungsgruppeEine Besonderheit der Kirche welches selbst nach dem Umbau der Kirche erhalten blieb ist die nun an der rechten Seitenwand der Kirche hangende Kreuzigungsgruppe In der ursprunglichen Kirche hing das Motiv auf der linken Seite mittig in der Kirche unterhalb der damals vorhandenen Empore Der Christuskorper ist auf ihm gestreckt dargestellt Die pathetische Art des Apostels Johannes erinnert in diesem Bezug an die Kreuzigungsgruppe im Hochaltar zu Nordlingen 6 7 Das Werk entstand in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und stammt aus der Schule Tilman Riemenschneiders Restauriert wurde die Kreuzigungsgruppe 1972 durch den Restaurator Bronold in Gerlachsheim und Bildhauer Otto Lieb in Wurzburg 8 Kanzel Bearbeiten nbsp Kanzel auf der linken Seite der KircheDie ebenfalls noch aus der alten Kirche stammende Kanzel wurde von einem Karlsstadter Bildhauer wurde im Stil des Rokoko verziert Der Schalldeckel wird von einer Statue eines guten Hirten geziert und in Zeiten der alten Kirche waren am untersten Rand der Kanzel noch die Symbole der vier Evangelisten angebracht Heute nur noch selten genutzt war die Kanzel in den anfanglichen Jahren nach dem Umbau ein grosser Bestandteil der Kirche und der Predigten Seit einigen Jahren wird jedoch eigentlich nur noch vom Ambo neben dem neuen Hauptaltar gepredigt und die Evangelien verlesen 7 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der Kirche St MartinIm Rahmen des Umbaus der Kirche wurde auch die alte Orgel ausgebaut und eine neue grossere Orgel von Orgelbau Vleugels aus Hardheim eingeweiht Auf ihr befinden sich zwei Engel und eine Statue der heiligen Cacilia welche aus der Kapelle am Drei Schalen Brunnen in der Kulsheimer Innenstadt entfernt wurde 9 Glocken Bearbeiten Die Pfarrkirche St Martin verfugt uber ein vierstimmiges Gelaut 10 Nr Bezeichnung Giesser Gussjahr Material O cm Gewicht kg Nominal 1 Herz Jesu Glocke B Gruninger Neu Ulm 1949 Bronze 122 0 1 200 e1 12 Marienglocke B Gruninger Neu Ulm 1949 Bronze 98 0 600 gis1 13 Josefsglocke Giesserei Ulrich Apolda 1921 Bronze 85 0 385 h1 44 Martinsglocke B Gruninger Neu Ulm 1949 Bronze 71 5 250 cis2 1Olberg Bearbeiten Ausserhalb der Kirche an der Sudseite des Chors befindet sich seit dem Jahr 1497 eine Olberggruppe welche in Form von Holzfiguren Christus mit drei seiner Junger darstellt Heute nicht mehr sichtbar hat sich vermutlich hinter der Darstellung in den Anfangszeiten der Kirche eine gemalte Olberglandschaft mit Judas befunden 10 Literatur BearbeitenStadt Kulsheim Hrsg Stadtbuch der Stadt Kulsheim 2006 Franz Gehrig Hans Kaulartz und Herbert Maring Hrsg St Martin Kulsheim Katholisches Pfarramt Kulsheim 1987 Elmar Weiss Irmtraut Edelmann Helmuth Lauf Autoren Geschichte der Brunnenstadt Kulsheim 2 Bande Stadt Kulsheim Hrsg Tauberbischofsheim FN Druck 1992 Band 2 Mit Beitragen von Pfarrer Gehrig Herwig John Gunther Kuhn S 39 53 u 60 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Kulsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Seelsorgeeinheit Kulsheim Bronnbach auf der Website kath kuelsheim bronnbach de Katholische Pfarrkirche St Martin Kirchbergweg 24 Kulsheim auf der Website www leo bw de Blick auf Schloss und Kirche auf der Website kuelsheim blogspot de Kirchenerweiterung St Martin 1954 auf der Website kuelsheim blogspot de Innenansicht der Kirche St Martin vor dem Umbau auf der Website kuelsheim blogspot deEinzelnachweise Bearbeiten Katholische Kirchengemeinde Kulsheim Kulsheim Bronnbach Online auf www kath kuelsheim bronnbach de Abgerufen am 9 Dezember 2016 Dekanat Tauberbischofsheim Seelsorgeeinheiten des Dekanats Tauberbischofsheim Memento des Originals vom 12 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath dekanat tbb de Online auf www kath dekanat tbb de Abgerufen am 12 Dezember 2016 a b c d Franz Gehrig Hans Kaulartz und Herbert Maring Hrsg St Martin Kulsheim Seite 5 Katholisches Pfarramt Kulsheim 1987 a b Franz Gehrig Hans Kaulartz und Herbert Maring Hrsg St Martin Kulsheim Seite 9 Katholisches Pfarramt Kulsheim 1987 Kirchenerweiterung St Martin 1954 Online auf www kuelsheim blogspot de Abgerufen am 16 Dezember 2016 a b Spengler Innenansicht der Kirche St Martin vor 1950 Online auf www kuelsheim blogspot de Abgerufen am 9 Dezember 2016 a b c Franz Gehrig Hans Kaulartz und Herbert Maring Hrsg St Martin Kulsheim Seite 7 Katholisches Pfarramt Kulsheim 1987 Stadt Kulsheim Hrsg Blick vom Kattenberg Jahrgang 12 1973 Seite 16 Heribert Engist Messner der St Martinskirche Gesprach im Dezember 2016 a b Franz Gehrig Hans Kaulartz und Herbert Maring Hrsg St Martin Kulsheim Seite 11 Katholisches Pfarramt Kulsheim 1987 Romisch katholische Kirchen und Kapellen der Stadt Kulsheim Pfarrkirchen der Seelsorgeeinheit Kulsheim Bronnbach St Martin Kulsheim mit der Filiale St Peter und Paul Steinbach St Margareta Eiersheim St Margareta Hundheim St Laurentius Uissigheim Weitere Kirchen Kapellen und Kreuzwege Kapelle zur Heiligen Familie Eiersheim Josefskapelle Eiersheim Friedhofskapelle St Margareta Hundheim Hirtenkapelle Hundheim Kreuzweg Hundheim zur Birkenkapelle Annakapelle Kulsheim Kapelle am Roten Rain Kulsheim Katharinenkapelle Kulsheim Kreuzweg in der Friedhofsmauer Kulsheim Strassenkapelle Kulsheim auch Balze Ries Kapelle genannt Waldkapelle im Schonert Kulsheim Mariengrotte Steinbach Heilig Kreuz Kapelle Steinfurt Kreuzweg Uissigheim zur Stahlbergkapelle Uissigheim Hofkapelle Vorderer Messhof 49 670617 9 522485 Koordinaten 49 40 14 2 N 9 31 20 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Kulsheim amp oldid 239418497