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St Margaretha war die Dorfkirche von Gebenstorf im Schweizer Kanton Aargau Sie wurde ab der Zeit um 1531 bis zu ihrem Abriss im Jahre 1889 paritatisch genutzt Die St Margaretha Kirche am Tag vor ihrem Abriss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von den Ursprungen bis zur Reformation 1 2 Im Spannungsfeld der Paritat 1 2 1 Kirchenrenovation 1 3 Industrialisierung und Abriss 2 LiteraturGeschichte BearbeitenVon den Ursprungen bis zur Reformation Bearbeiten Die Ursprunge der Gebenstorfer Margaretha Kirche gehen vermutlich bis ins 12 Jahrhundert zuruck Urkundlich erwahnt wurde sie erstmals im Jahr 1247 Das Kirchenpatronat lag ursprunglich bei den Habsburgern die es im Jahre 1330 an das Kloster Konigsfelden abgaben Mit der Einfuhrung der Reformation in Bern im Jahre 1528 und der folgenden Aufhebung des Klosters Konigsfelden ging das Patronatsrecht an der Kirche auf den Konigsfelder Hofmeister uber Er vertrat die Interessen Berns und forderte die Einfuhrung der Reformation auch in der Grafschaft Baden zu der Gebenstorf gehorte So schloss sich der damalige Gebenstorfer Pfarrer Abraham von Immer zusammen mit dem grossten Teil der Gemeinde der Reformation an Die Bilder wurden aus der Kirche herausgerissen und vermutlich wurde in den Jahren von 1528 bis 1531 nach reformierter Liturgie Gottesdienst gefeiert Mit der Niederlage der reformierten Seite im Zweiten Kappelerkrieg mussten die reformierten Orte in der Grafschaft Baden katholische Minderheiten akzeptieren Diese hatten auch Anspruch auf einen Anteil am Kirchengut So entstand in Gebenstorf bald nach 1531 eine katholische Minderheit Da der Konigsfelder Hofmeister auch die Patronatsrechte fur Birmenstorf das mehrheitlich katholisch geblieben war innehatte fand man fur die Betreuung der Glaubigen folgenden Kompromiss Gebenstorf erhielt einen reformierten Pfarrer der auch die Reformierten in Birmenstorf betreute Birmenstorf einen katholischen Pfarrer der die Katholiken in Gebenstorf betreute Die Kirchen wurden jeweils paritatisch genutzt so dass in der Margarethenkirche sowohl reformierte als auch katholische Gottesdienste stattfanden Im Spannungsfeld der Paritat Bearbeiten Dieses Neben und Miteinander der beiden Konfessionen zumal im Spannungsfeld des meist katholischen Landvogts in Baden und des reformierten Hofmeisters in Konigsfelden war konflikttrachtig Es musste ein Modus vivendi gefunden werden wie mit Altaren Bildern und Feiertagen umgegangen werden sollte und welche Konfession wann Gottesdienst feiern durfte Noch schwieriger wurde es als im Jahre 1583 in den katholischen Orten der gregorianische Kalender eingefuhrt wurde den die Reformierten ablehnten Die Tagsatzung entschied dass die gemeinsamen Feiertage nach dem neuen Kalender gefeiert wurden die rein reformierten Feiertage jedoch nach dem alten Kirchenrenovation Bearbeiten Auch Kirchenrenovationen fuhrten immer wieder zu Streit Gut dokumentiert ist eine Auseinandersetzung um die Innenrenovation der Kirche im Jahre 1707 Der reformierte Pfarrer Johannes Altmann liess mit Unterstutzung des Hofmeisters von Konigsfelden den Chorraum weiss streichen Dabei wurden die Fresken ubermalt und an ihre Stelle trat der Spruch Ex jure patronatus domus Kungsfeldensis durch das Patronatsrecht des Hauses Konigsfelden erganzt mit dem Berner und dem Konigsfelder Wappen Am 3 Oktober 1707 wurde der neu renovierte Chor vom Pfarrer eingeweiht Die katholische Seite beschwerte sich darauf beim Landvogt der die Wappen der Acht Orte auf den Torbogen aufmalen liess Das Berner Wappen wurde von Unbekannten ubertuncht und spater wiederhergestellt Die Tagsatzung musste sich mehrmals mit dem Streit beschaftigen und erst 1710 scheint der Streit beigelegt worden zu sein Industrialisierung und Abriss Bearbeiten Aufgrund der Bevolkerungszunahme in der Zeit der Industrialisierung wurde die St Margaretha Kirche im 19 Jahrhundert zu klein Schon im Jahre 1828 stellten die Gebenstorfer den ersten Antrag an den Aargauer Regierungsrat der in der Rechtsnachfolge der Hofmeister von Konigsfelden fur den Unterhalt des Chores der Kirche zustandig war auf eine Erweiterung der Kirche Ein zweites Gesuch aus dem Jahre 1829 enthielt schon die Forderung nach einer eigenen katholischen Kirche Vor allem aus finanziellen Grunden trat der Regierungsrat aber nicht auf das Begehren ein und mit den Jahren verschlechterte sich der Zustand der Kirche zusehends Schliesslich beschlossen die Katholiken aus Gebenstorf und dem in der Zwischenzeit selbstandig gewordenen Turgi den Bau einer eigenen Kirche der zwischen 1887 und 1889 realisiert wurde Am 17 Juni 1889 wurde dann mit dem Abbruch der Margaretha Kirche begonnen an deren Stelle die reformierte Kirche Gebenstorf erbaut und 1891 eingeweiht wurde Literatur BearbeitenDominik Sauerlander Andreas Steigmeier Wohlhabenheit wird nur Wenigen zu Theil Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf Hrsg Einwohnergemeinde Gebenstorf Gebenstorf 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Margaretha Gebenstorf amp oldid 146974086