www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Laurentiuskirche in Brilon Scharfenberg Zur gleichnamigen Kirche in Brilon Rosenbeck siehe Neue St Laurentius Kirche Rosenbeck Die Pfarrkirche St Laurentius Scharfenberg ist eine denkmalgeschutzte Barockkirche im Briloner Stadtteil Scharfenberg im Hochsauerland Nordrhein Westfalen Pfarrkirche St LaurentiusLuftbild der Laurentiuskirche von Norden aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Rokokokanzel 3 3 Gabelkreuz 3 4 Kirchenbanke 3 5 Marienaltar 3 6 Kreuzaltar 3 7 Orgel 3 8 Weitere Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erster Vikar wurde 1344 mit dem Priester Gerwin als vicariove capelle in Scharpenberg erwahnt 1 eine selbststandige Gemeinde ist seit 1493 gesichert Der Vorgangerbau der heutigen Kirche eine kleine Kapelle hatte schon den Dreissigjahrigen Krieg uberdauert war dann allerdings baufallig geworden Sie hatte wohl an dieser Stelle gestanden da 1971 bei Grabungen vor dem linken Seitenaltar alte Bruchsteinfundamente gefunden wurden Die neue Kirche wurde von 1745 bis 1750 nach Planen von Franz Christoph Nagel erbaut 1847 brannte fast das gesamte Dorf und auch der Turm und das Dach nieder die barocke Ausstattung blieb wegen des massiven Gewolbes verschont Wenige Tage zuvor hatte der Pastor die Versicherungssumme fur Brandschaden auf das Vierfache erhohen lassen davon wurden 6000 Taler fur einen Neubau bewilligt Beschreibung BearbeitenDie einschiffige Kirche ist in drei Joche unterteilt Im Osten schliesst sich das Chorquadrat mit einem 4 8 Schluss an spater wurde dieser zu einer zweigeschossigen Sakristei umgebaut Die Gurtbogen fur die Gewolbe werden von wuchtigen Pfeilervorlagen getragen die das Kirchenschiff aufteilen Ein korbbogenformiges Kreuzgratgewolbe aus Tuffstein mit einer Starke von 30 cm uberdeckt den Raum Zum quadratischen Chorraum leitet ein wuchtiger Triumphbogen uber Dieser ist 2 50 m schmaler als das Schiff Ursprunglich hatte die Kirche zwei gegenuberliegende Eingange Der nordliche wurde zugemauert der verbliebene sudliche Eingang bekam ein Sandsteinportal mit Architrav und Pilastern Uber dem Portal ist ein Allianzwappen der Familie von Weichs zu Kortlinghausen angebracht Im Westen befindet sich der Turm Er ist mit 1 60 m dicken Mauern ausgestattet die bei dem Brand zerstorte barocke Turmhaube wurde durch eine achteckige Pyramide ersetzt Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp Rokoko KanzelHochaltar Bearbeiten Mittelpunkt ist der Hochaltar er ist zweigeschossig aufgebaut Beherrschend ist das mittige Kreuzigungsbild von 1851 es zeigt den gekreuzigten Jesus Maria Maria Magdalena und Johannes Vor dem Brand 1847 hing hier ein grosses Gemalde eines Rubensschulers mit dem Titel Der Lanzenstich Ein Pelikan der seine Jungen futtert ist unter dem Drehtabernakel dargestellt Uber dem Gemalde ist mittig das Wappen der Familie von Weichs der Stifterfamilie der Kirche angebracht Im oberen Teil wird auf einem Gemalde die Kreuzabnahme Jesu gezeigt Das Gemalde ist mit einem reich geschnitzten Rahmen eingerahmt Flankiert von zwei Cherubim ist in einem Strahlenkranz das Auge Gottes zu sehen Im Hauptfeld des Hochaltars stehen vor den Pilastern vier lebensgrosse Figuren von Heiligen Laurentius mit dem Rost in der Hand Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm Franz Xaver und Johannes von Nepomuk Rokokokanzel Bearbeiten Die Treppen und Kanzelbrustung der Rokokokanzel sind in reichhaltiger Rokokoschnitzerei gearbeitet Um den Kanzelboden herum schwingen Brustungspilaster zu einem Ornamentknauf zusammen Auf einem Velutenaufsatz des Schalldeckels steht eine Figur des Bernhard von Clairvaux Gabelkreuz Bearbeiten Das Gabelkreuz ist der wertvollste Gegenstand in der Kirche Das Kreuz wurde um 1400 angefertigt und hing schon in der alten Kirche Von einer Rom Reise im Jahre 1715 brachte Gutsherr von Weichs Reliquien mit die angeblich vom Kreuz stammen an dem Jesus von Nazaret gekreuzigt wurde Diese wurden in den Korpus eingefugt Das Gabelkreuz wurde bei Prozessionen in einem Tragekorb mitgefuhrt Im 18 und 19 Jahrhundert wurde das als wundertatig geltende Kreuz stark verehrt und war das Ziel etlicher Wallfahrten Der Sage nach schwebte das Kreuz in einem Eichenwald ostlich des Dorfes in der Luft und wurde von einem Schafer entdeckt Dem herbeigerufenen Pastor gelang es das Kreuz zu ergreifen und in einer feierlichen Prozession in die Kirche zu bringen Kirchenbanke Bearbeiten Die Kirchenbanke aus Eichenholz stammen noch aus der niedergebrannten Vorgangerkirche sie tragen teilweise noch Spuren des Brandes Sie sind mit typischen Rokokoschnitzereien versehen jedes Kopfstuck zeigt ein anderes Bild Marienaltar Bearbeiten Der an der Sudseite stehende Marienaltar ist in Gliederung kurvigem Umriss und Aufbau dem Hochaltar nachempfunden Die unbefleckte Empfangnis ist in einer Barockplastik als Hauptfigur dargestellt Maria zertritt eine Schlange Auf der Pedrelle darunter ist eine Inschrift uber das Dogma der unbefleckten Empfangnis zu lesen Auf der linken Seite steht eine Statue der heiligen Anna auf der rechten eine der heiligen Agatha Ein Olgemalde zeigt die Kronung Marias Kreuzaltar Bearbeiten Im Grundriss und Aufbau gleicht der Kreuzaltar dem Hochaltar In einem verglasten Schrein wird das aus dem 15 Jahrhundert stammende Gabelkreuz aufbewahrt Es wird von Figuren Mariens und Johannes des Taufers flankiert Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von 1754 auf der EmporeDie Orgel wurde 1754 vermutlich von Adolph Cappelmann gebaut mit der Empore bildet sie den Abschluss zum Turm Das funfteilige Ruckpositiv ist in die Emporenbrustung eingebaut das ebenfalls funfteilige Hauptwerk befindet sich daruber Das vorschwingende Hauptwerk dokumentiert den Wandel vom Barock zum Rokoko Das Instrument wurde mehrfach repariert Eine erste Instandsetzung erfolgte 1850 die Restaurierungen von 1938 und 1940 waren nicht zufriedenstellend Eine notwendige Grundrenovierung wurde 1942 vorgenommen Bei der umfassenden Restaurierung im Jahr 1978 konnten etliche alte Teile erhalten werden von den insgesamt 1 326 Orgelpfeifen fanden die Holz und Metallpfeifen Wiederverwendung Weitere Ausstattung Bearbeiten Die beiden Beichtstuhle zeigen geschwungene Umrisse die fur die Kunst des Rokoko des 18 Jahrhunderts typisch sind Im Aufbau des Beichtstuhles an der Nordseite steht eine Figur des Hl Petrus und an der Sudseite die der Maria Magdalena mit dem Attribut des Totenschadels Ein ursprunglich vorhandener dritter Beichtstuhl wurde nach Altenburen verkauft Die Kommunionbank aus Eichenholz wurde 1755 gebaut Bemerkenswert ist das reiche Schnitzwerk Sie schloss fruher den Chorraum ab der Mittelteil wird seit den liturgischen Reformen in den 1960er Jahren als Zelebrationsaltar genutzt Das Chorgestuhl mit einer vertafelten Ruckwand wurde 1755 von dem Freiherren von Weichs gestiftet Unter der Orgelempore hangen zwei Gemalde des Malers Johann Kupetzky Sie zeigen die unbefleckte Empfangnis und Jesus als Weltenerloser Fruher im Turmbereich steht das achteckige Taufbecken jetzt vor dem Marienaltar und somit mehr im Mittelpunkt Es ist 92 cm hoch und in Pokalform gehalten Der holzerne Korper steht auf einem Sockel aus Stein Der 63 cm hohe Deckel ist kraftig profiliert und mit einem Wurfel einer Kugel und daruber einer Taube bekront Die drei Sonderbronzeglocken erklingen im Te Deum Motiv e g a und wurden 1949 bei Junker in Brilon gegossen Literatur BearbeitenWilfried Finke Briloner Heimatbuch Hrsg Briloner Heimatbund Band II 1994 ZDB ID 1106076 1 S 66 74 Kirchenfuhrer Pfarrkirche St Laurentius Scharfenberg Herausgeber Pfarrgemeinde St Laurentius Scharfenberg in Zusammenarbeit mit dem Heimat und Verkehrsverein 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Album mit Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der St Laurentius Gemeinde Pastoralverbund BrilonEinzelnachweise Bearbeiten Johann Suibert Seibertz Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 2 Arnsberg 1843 S 332 books google de 51 424487 8 526308 Koordinaten 51 25 28 N 8 31 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Scharfenberg amp oldid 232661900