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Die evangelische Kirche St Johannis ist eine Saalkirche in Fachwerkbauweise in Halberstadt im gleichnamigen Landkreis in Sachsen Anhalt Sie gehort zur Kirchengemeinde St Johannis Halberstadt im Kirchenkreis Halberstadt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland St Johannis Halberstadt AltaraufsatzKanzelOrgelprospekt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas um das Jahr 1030 durch Bischof Brantog gegrundete Kollegiatstift wurde zu Beginn des 12 Jahrhunderts in ein Augustiner Chorherrenstift umgewandelt In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde das Stift westlich vor die Stadt verlegt Nachdem im Jahr 1631 die Kirche und die Stiftsgebaude zerstort worden waren wurde in den Jahren 1646 1648 die evangelische Kirche im Westendorf auf dem Gelande eines von der Strasse entfernten Gutshofs durch den Zimmermeister Wulf Gotze fur die alteste protestantische Gemeinde Halberstadts erbaut Das Bauwerk ist ein turmloser Fachwerksaal mit polygonalem Ostschluss der mit Steinquadern ausgefacht ist Sie gehort mit 32 Meter Lange und 16 Meter Breite zu den grossten Fachwerkkirchen in Deutschland 1 Uber der steinernen Westfassade ist ein kleiner Dachreiter erbaut Die spitzbogigen Portale und das gusseiserne Masswerk der Fenster stammen von einer Wiederherstellung im Jahr 1848 Im Nordwesten ist ein freistehender Glockenturm mit einem offenen Glockengeschoss aus Fachwerk uber einem massiven Unterbau errichtet der mit Schieferdach und Laterne abgeschlossen ist und seit 1684 in dieser Form besteht Das Innere ist ein weitraumiger Emporensaal mit einem kassettierten Holzgewolbe uber kraftigen Stutzen In den Chorfenstern sind Glasmalereien aus der Zeit um die Mitte des 19 Jahrhunderts und um das Jahr 1900 eingesetzt die die Halbfiguren Luthers und Melanchthons Matthaus und Johannes sowie Wappenfelder des 17 Jahrhunderts zeigen Ausstattung BearbeitenDas Hauptstuck der qualitatvollen Ausstattung ist ein machtiger holzerner Altaraufsatz der laut Inschrift 1692 gestiftet wurde und dessen Schnitzwerk Thiele Zimmermann zugeschrieben wird Der dreigeschossige Aufbau zeigt in der unteren Zone von kannelierten Saulen gerahmte Adikula mit Moses und Aaron in der mittleren Zone zwischen zwei gedrehten weinlaubumrankten Saulen und Akanthuswangen die beiden Johannesfiguren in Muschelnischen und aussen Matthaus und Paulus sowie daruber die Evangelisten Markus und Lukas Der Altaraufbau wird von einer Figur des auferstehenden Christus bekront mit zwei Soldaten auf den Giebelschragen Die drei Altargemalde Abendmahl Kreuzigung und Grablegung sowie mehrere Skulpturen vom Kanzelkorb gingen durch Diebstahl am 17 April 1992 verloren und wurden 1996 1997 durch Bilder von Olaf Wegewitz ersetzt 1 Das Taufbecken ist ein wertvoller Bronzeguss aus dem 15 Jahrhundert mit einer Wandung die oben und unten von einem Blattfries abgeschlossen ist Es wird von einem runden Fuss mit vier romanisch anmutenden Lowenfiguren getragen die moglicherweise hier eine Zweitverwendung fanden Die Kanzel wurde nach einer Inschrift 1653 gestiftet und 1680 farbig gefasst Der polygonale Korb wird von einer Figur von Johannes dem Taufer getragen und zeigt an der Wandung die Reliefs der Evangelisten sowie Luther und Melanchthon dazwischen auf kleinen Postamenten die Apostel die nach dem Diebstahl 1995 1996 durch Michael Weihe neu angefertigt wurden Der kronenartige ebenfalls reich geschnitzte Schalldeckel wird von Christus mit der Weltkugel bekront Der bereits 1647 aus der Andreaskirche uberfuhrte Orgelprospekt ist ein Werk von 1605 und wird vom Wappen des Bischofs Heinrich Julius bekront Die heutige Orgel ist ein Werk der A Hulle Kirchenorgel Bauanstalt Halberstadt 2 aus dem Jahr 1926 mit 37 Registern auf drei Manualen und Pedal 3 Aussen ist ein Epitaph aus der Zeit um 1660 1670 zu sehen das in einer hohen Pilasteradikula eine lebensgrosse Figur des Kronos zeigt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 342 343 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St Johannis in Halberstadt Beitrag zur Orgel auf www orgel verzeichnis de abgerufen am 30 Dezember 2022 Johannes Richter Orgelvorstellung 6 Halberstadt evang Kirche St Johannis auf Youtube 4 August 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b Website der Gemeinde Abgerufen am 31 Juli 2020 Halberstadt St Johannis Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 30 Dezember 2022 Informationen zur Orgel auf organindex de Abgerufen am 17 September 2020 51 894482 11 044516 Koordinaten 51 53 40 1 N 11 2 40 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Halberstadt amp oldid 237180571