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St Johannes Baptist in Zuschen Winterberg im Hochsauerlandkreis ist eine katholische Pfarrkirche deren Entstehung ins 12 Jahrhundert datiert wird In ihrer jetzigen Form wurde sie nach einem Neubau im Jahr 1857 errichtet Konrad Martin Bischof von Paderborn konsekrierte die neue Kirche am 2 September 1857 St Johannes Baptist in Zuschen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 1 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 2 1 Altare 2 2 Glocken 2 3 Orgel 2 4 Sonstiges 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte und Entwicklung BearbeitenZur Zeit der Missionierung des Sauerlandes ab dem 9 Jahrhundert war Zuschen nach Medebach eine der fruhen Pfarreien Daher wird die erste Pfarrkirche auf die Zeit um 1100 datiert Die erste urkundliche Erwahnung der Kirche erfolgte im Jahr 1310 Das Kirchenpatronat stand um 1520 dem Grafen von Waldeck zu wahrend die Kollation vom Offizial der Soester Propstei vorgenommen wurde 1800 nahm der Erzbischof von Koln die Prasentation des Pastors vor Lange Zeit umfasste die Pfarrei die Filialen Liesen und ab dem 18 Jahrhundert Mollseifen Hesborn wurde seit der Reformationszeit in Personalunion bis 1731 mit verwaltet Baugeschichte Bearbeiten Die alte Pfarrkirche bestand aus einem einschiffigen Saal der zwolf Meter lang sechs Meter breit und funf Meter hoch war Ostlich schloss sich ein 1304 errichteter Chor an der knapp sechs Meter lang und ebenso breit war Die Mauern waren etwa einen Meter dick Das Gewolbe war aus Holz und mit Schiefer gedeckt Der Kirchturm schloss sich unmittelbar westlich an das Kirchenschiff an und wurde beim Gottesdienst mit genutzt Er war knapp vier Meter lang ebenso breit und etwa 13 Meter hoch Abgeschlossen wurde er von einem stumpfen Turmhelm Bei einer Kirchenvisitation im Jahr 1800 entstand erstmals die Idee eines Kirchenneubaus fur die inzwischen baufallige und zu klein gewordene Pfarrkirche Eine entsprechende Anordnung des letzten Kolner Erzbischofs Max Franz vom 6 Mai 1801 wurde aufgrund der bald darauf erfolgten Okkupation des Landes durch die Hessen nicht mehr umgesetzt Wegen fehlender Finanzmittel wurde 1831 versucht die alte Kirche noch einmal notdurftig zu reparieren Die neue Kirche wurde nach Klarung der Finanzierung in den Jahren 1855 bis 1857 nach Abbruch der alten Kirche an derselben Stelle im neugotischen Stil erbaut Es handelt sich um ein einschiffiges Langhaus mit vier Jochen einem 5 8 Chorschluss und einem Westturm Den Neubau leitete der Maurermeister Robert Lange aus Marsberg Die Steine fur den Kirchbau Grauwacke wurden aus kleinen Steinbruchen in der unmittelbaren Umgebung von Zuschen gebrochen Die Grauwacke konnte wegen ihrer Sprodigkeit nicht fur die Ecken vermauert werden Diese wurden aus rotem Sandstein der teils aus Nordenbeck teils aus Frankenberg Eder bezogen wurde erbaut Das Kirchendach ist mit Schiefer gedeckt Zuletzt wurde es 1952 erneuert Durch den vergrosserten Neubau fiel der alte Kirchhof weg Die Toten wurden ab 1852 auf dem bisherigen anliegenden Pastoratsacker begraben Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenraumAltare Bearbeiten Der Kirchenheilige ist Johannes der Taufer Das Kirchweihfest ist der 24 Juni Zweiter Patron ist der Heilige Severin Erzbischof von Koln Spater wurde noch die Heilige Agatha die Schutzpatronin gegen Feuersbrunste verehrt Deshalb fanden sich auf dem Hauptaltar im Mittelbild die Enthauptung Johannes des Taufers und an den Seiten die Figuren der anderen beiden Patrone Dieser Hauptaltar wurde im Jahr 1711 von dem Kunstler Papen aus Giershagen errichtet Er ist neben einer Heiligenfigur als einziger Einrichtungsgegenstand in die neue Kirche ubernommen worden In der alten Kirche befanden sich 1744 drei Altare Einer war der zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus geweihte Nebenaltar der dem Heiligen Johannes geweihte Hauptaltar und ein Marienaltar Fur 1772 lasst sich ausserdem ein Urbanaltar nachweisen Glocken Bearbeiten Die alte Kirche besass vier Glocken Sie wurden in der neuen Kirche wieder verwendet 1917 mussten die beiden grossten Glocken abgeliefert werden Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie durch zwei neue Glocken der Firma Humpert aus Brilon ersetzt 1942 mussten wiederum die drei grossten Glocken abgegeben werden von denen 1945 nur die alteste aus dem Jahr 1847 zuruckkehrte Ersatz fur diese Glocken erhielt die Pfarrkirche 1949 von der Firma Albert Junker aus Brilon Da der Guss nicht gut gelungen war bestellte die politische Gemeinde vier neue Glocken bei derselben Firma Diese wurden am 9 Dezember 1955 in der sogenannten Briloner Sonderbronze einer Messing Silizium Legierung gegossen Die grosse Glocke war ihren Massen nach in der Tonlage cis geplant ist jedoch einen halben Ton hoher aus dem Guss gekommen 1 Nr Name Durchmesser mm ca Masse kg ca Schlagton a 435 Hz Inschrift 1 Muttergottes 1 500 1 830 d MARIA MIT DEM KINDE LIEB UNS ALLEN DEINEN SEGEN GIB2 St Johannes 1 270 1 130 e ST JOHANNES HOCH IN GNADEN FUHRE UNS AUF CHRISTI PFADEN3 St Agatha 1 130 755 fis ST AGATHA WIR VEREHREN HILF DEM BRANDE WEHREN4 St Severin 1 000 550 gis ST SEVERIN HEHRER GOTTESMANN NIMM DICH DER GEMEINDE ANOrgel Bearbeiten nbsp OrgelErstmals erhielt die Kirche im Jahr 1726 eine Orgel Diese hatte acht Register Fur die neue Kirche erhielt der Orgelbauer Josef Oestreich 1817 1870 aus Bachrein bei Fulda 1850 den Auftrag eine neue Orgel mit 16 Registern zu bauen Die alte Orgel wurde verkauft Nachdem die Oestreich Orgel 1939 kaum noch brauchbar war wurde sie von der Firma Fabritius in Dusseldorf restauriert und umgebaut Sie konnte wegen des Zweiten Weltkriegs erst 1949 wieder geweiht werden Sonstiges Bearbeiten Die Kanzel war mit Bildern der vier Evangelisten geschmuckt Zwei Beichtstuhle sechs Chorbanke und 30 Banke standen in der Kirche Ausserdem gab es noch Platze auf der Orgelbuhne An der nordlichen Kirchenwand hing ein Muttergottesbild 1770 wurde ein Bild des Heiligen Antonius von Padua bei dem Paderborner Meister Stratmann in Auftrag gegeben Eine Figur der Heiligen Barbara enthielt Reliquien aus dem 16 Jahrhundert Zwei weitere Figuren der Apostel Petrus und Paulus stammten aus dem 18 Jahrhundert Ein Beichtstuhl wurde erstmals um 1737 in der Kirche aufgestellt Der Taufstein bestand aus weissem Marmor In der neuen Kirche befinden sich aus dem 18 Jahrhundert zwei Figuren aus Weichholz gefertigt beide etwa 1 10 Meter hoch die die Heiligen Johannes Nepomuk und Aloysius darstellen Eine weitere Figur aus Weichholz 90 Zentimeter hoch stellt die Heilige Barbara dar Sie enthalt eine Vertiefung fur eine Reliquienkapsel und stammt aus dem 16 Jahrhundert Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten im HochsauerlandkreisEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Best und Theo Halekotte Die ehemalige Glockengiesserei Albert Junker vormals Heinrich Humpert in Brilon Westfalen 1918 bis 1957 In Konrad Bund u a Jahrbuch fur Glockenkunde Bd 3 4 MRV Bruhl 1992 S 63 Literatur BearbeitenHeinrich Dobbener Geschichte der Freigrafschaft der Gemeinde und Pfarrei Zuschen Kr Brilon Zuschen 1957 Albert Homberg Kirchliche und weltliche Landesorganisation Munster 1938 Wilhelm Rave Hg Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 45 Kreis Brilon bearbeitet von Paul Michels Munster 1952 S 439 447 Jakob Torsy Die Weihehandlungen der Kolner Weihbischofe 1661 1840 nach den weihbischoflichen Protokollen Dusseldorf 1969 S 536 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Zuschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 152604 8 561107 Koordinaten 51 9 9 4 N 8 33 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Baptist Zuschen amp oldid 183176644