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Die romisch katholische Kirche St Johannes auch St Johann Baptist ist eine ursprunglich gotische durchgreifend barockisierte Saalkirche in Hemau im Oberpfalzer Landkreis Regensburg Sie gehort zur Kirchengemeinde St Johannes Hemau im Dekanat Laaber des Bistums Regensburg St Johannes HemauSt Johannes Hemau InnenraumLinker SeitenaltarChorRechter Seitenaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Kirche am Ort wurde 1125 durch Bischof Otto von Bamberg geweiht Im Jahr 1138 gehorte die Kirche zu Hohenschambach In der Zeit vor 1209 wurde die Pfarrei dem Kloster Prufening inkorporiert Nach einer Inschrift an einem Pfeiler wurde der Chor im Jahr 1477 angebaut das gotische Gewolbe wurde 1705 durch eine Spiegeldecke ersetzt Im Jahr 1715 legte Abt Otto von Prufening den Grundstein fur einen Neubau der durch den Maurermeister Johann Ulrich Beystadler und den Zimmermeister Georg Eichenseher aus Hemau ausgefuhrt und 1721 geweiht wurde In den Jahren 1724 1725 wurde der spatgotische Turm abgebrochen und 1729 vermutlich durch die kurfurstlichen Maurermeister Michael und Josef Wolf aus Stadtamhof neu erbaut Der Chor wurde 1755 restauriert wobei die Fenster teilweise verandert wurden In den Jahren 1852 und 1879 erfolgten weitere Restaurierungen bei denen die Deckenbemalung erneuert wurde Bei einer Restaurierung im Jahr 1958 wurden unter anderem die Altare aus den Seitenkapellen an die Chorwand versetzt und die Glasmalereien in den Chorfenstern entfernt 1 Architektur BearbeitenAus spatgotischer Zeit stammt der breite eingezogene Chor mit Funfachtelschluss und Strebepfeilern Das barocke Langhaus ist ein fur die Region typischer Saal der in der zweiten Achse von Osten in flachbogige Kapellennischen mit Muschelwolbung geoffnet ist Die Wande sind mit Pilastern gegliedert im Westen ist eine doppelgeschossige Empore eingebaut Uber der barocken Sakristei ist im Suden am Chor ein Oratorium eingebaut Die sparsame Stuckatur ist in der Bauzeit um 1720 entstanden Die Otto Gebhard zugeschriebene Ausmalung der Chorseiten von 1755 wurde im 19 Jahrhundert verputzt und 1989 1990 freigelegt Ausstattung BearbeitenDer Altar aus den Jahren 1757 1763 von Franz Anton Neu aus Prufening wurde aus dem aufgegebenen Dorf Kittensee im Jahr 1951 ubernommen 1 Anstelle des Altarblatts wurde nachtraglich hinter dem Rahmen eine Kreuzigungsgruppe aus Nagel im Fichtelgebirge aufgestellt 1 An der Chorwand stehen zwei fur die Oberpfalz typische Laubwerkaltare aus den Jahren 1721 und 1723 die Johann Michael Schaller aus Velburg zugeschrieben werden Links steht der ehemalige Sebastiansaltar rechts der ehemalige Josephsaltar die beide mit breiten Akanthusrankenornamenten gerahmt sind in welche Putten integriert sind Die Hauptfiguren der beiden Altare wurden spater in die Seitenkapellenaltare versetzt An der nordlichen Chorwand ist ein Bild der Schwarzen Madonna angebracht das in einem fein geschnitzten Rahmen des Rokoko eingefasst ist Mehrere bedeutende spatgotische Holzreliefs aus der Zeit um 1500 sind durch eine neuere Fassung beeintrachtigt Sie stammen vermutlich aus einem Flugelaltar stellen Johann Baptist und Johannes Evangelista dar und stehen stilistisch dem Fruhwerk von Veit Stoss nahe Charakteristisch ist die weite Landschaftsdarstellung bei dem Johannes auf Patmos mit ausdrucksvoller Gewanddrapierung Die Raumdarstellung und Details der zeitgenossischen Tracht und Innenausstattung ahneln der Darstellung auf zwei Relieftafeln aus Vohburg mit dem heiligen Andreas die jetzt im Diozesanmuseum Regensburg aufbewahrt werden Der Kreuzweg enthalt bemerkenswerte Bilder aus der Zeit um 1700 Von den Grabdenkmalern ist besonders das monumentale Epitaph fur den Hemauer Pfleger Sebastian von Parsberg zu Lupburg 1525 an der Nordaussenwand mit einer Darstellung des Verstorbenen in voller Rustung gerahmt von einer Renaissance Adikula und Wappen derer von Parsberg und Murach in den Zwickeln der Archivolte zu erwahnen An der Sudseite ist das Epitaph fur den Hemauer Pfleger Wilhelm Berlin 1572 mit einer Darstellung des Verstorbenen in Ganzfigur mit Rustung aufgestellt das dem Regensburger Bildhauer Hans Potzlinger aus der Zeit um 1569 1570 zugeschrieben wird Die erste uberlieferte Orgel war ein Werk von August Ferdinand Bittner sen aus dem Jahr 1840 2 Die heutige Orgel ist ein Instrument mit Freipfeifenprospekt von Eduard Hirnschrodt aus den 1960er Jahren Eine der drei Glocken mit einer romanischen Umschrift stammt moglicherweise noch aus dem ersten Kirchenbau von 1125 Von 1595 bis 1861 war der Turm der Kirche mit einem Turmer besetzt 3 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 221 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St Johannes HemauEinzelnachweise Bearbeiten a b c Website der Kirchengemeinde St Johannes Hemau Abgerufen am 9 Mai 2019 Informationen zur Orgel auf der Orgeldatenbank Bayern online Abgerufen am 9 September 2020 Johann Wax Julie Zehetner dass dieser Turmerdienst in der Stadt Hemau fur alle Zukunft aufgehoben ist In Die Oberpfalz 93 Jahrgang Mai Juni 2005 S 147 167 ISSN 0342 9873Normdaten Geografikum GND 4478209 3 lobid OGND AKS VIAF 243851153 49 051928 11 781339 Koordinaten 49 3 6 9 N 11 46 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Hemau amp oldid 237302428