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Die St Johann Nepomuk Kapelle steht inmitten von Eisenburg einem Gemeindeteil von Memmingen an einem steilen Abhang des Memminger Trockentales im sogenannten Oberdorf Das Patrozinium ist St Johann Nepomuk am 16 Mai Die St Johann Nepomuk Kapelle im Memminger Ortsteil Eisenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage 3 Baubeschreibung 3 1 Aussenbau 3 2 Innenbau 4 Ausstattung 4 1 Bohmisches Christusbild 4 2 Glocke 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1747 erlaubte der Generalvikar in Augsburg den Vorgangerbau der sich in einem ausserst schlechten Zustand befand abzubrechen Naheres uber dessen Bauzeit und das Aussehen ist nicht uberliefert 1 Die neue Filiale der Amendinger Kirche sollte bei ungunstiger Witterung an Sonn und Feiertagen und im Sommer am Abend den Glaubigen zur Verfugung stehen Die Erlaubnis zum Bau der neuen Kapelle im heutigen Oberdorf unterhalb des Schlosses Eisenburg wurde etwa gleichzeitig mit der Abrissgenehmigung erteilt 2 Erst am 18 Mai 1781 erlaubte das Bistum Augsburg die Benediktion durch den Dekan Franz Johann Thies An der Sudseite wurde 1956 eine kleine Sakristei mit einem blechgedeckten Flachdach angebaut Lage BearbeitenDie Kapelle steht frei im sogenannten Oberdorf von Eisenburg auf einer Hohe von 641 Metern uber NN 3 Sie ist im Westen nur von einem Gehsteig von der Verbindungsstrasse zwischen Lauben und Trunkelsberg getrennt an die sich an einem Abhang das Kriegerdenkmal anschliesst Wegen der durch die Kapelle gebildeten Engstelle ist die Strasse nur einspurig befahrbar Auf der nordlichen Seite der Kapelle befindet sich ein Parkplatz danach beginnt die Wohnbebauung An das Feuerwehrhaus im Suden des Ortsteils schliesst sich ein Bauernhof an Neben einem Grunstreifen an der Ostseite der Kapelle steht der ortliche Kindergarten Baubeschreibung Bearbeiten nbsp St Johann Nepomuk von WestenDie Kapelle gliedert sich in ein Langhaus mit zwei Fensterachsen und einen etwas eingezogenen halbrund geschlossenem Altarraum Aussenbau Bearbeiten Der Aussenbau ist schlicht verputzt In der Westfassade ist der Eingangsbereich mit einem Blendbogen verziert Der Glockenturm ist im Obergeschoss oktogonal und mit rundbogigen Schallfenstern und einer geschwungenen Haube versehen die mit einem Unterhospitalkreuz abgeschlossen ist 1 An der Westseite befindet sich unterhalb der Schalloffnung eine Turmuhr Die Kapelle besitzt ein Satteldach das beim Altarraum nach Osten hin abgerundet ist Innenbau Bearbeiten Das flache Tonnengewolbe des Langhauses ist mit Pilastern gegliedert An der Sud und Nordseite befinden sich jeweils zwei grosse Rundbogenfenster Uber dem Eingangsbereich an der Westseite ist eine stark vorgeschwungene Empore auf Holzstutzen eingebaut Der Altarraum hat ebenfalls eine Pilastergliederung Er wird durch zwei kleine kreisrunde Fenster beleuchtet 1 Die Kapelle wurde bisher dreimal renoviert 1887 88 1955 56 und 1994 95 Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Kapelle von InnenDie Kapelle ist fur ihre Grosse hervorragend ausgestattet Der Hochaltar durfte in der Mitte des 18 Jahrhunderts also zur Erbauungszeit der Kapelle errichtet worden sein 4 Er verfugt uber glatte gedrehte Freisaulen mit vergoldeten Kapitellen An den Seiten sind Engelskopfchen mit grossen Akanthusranken die sich zu Voluten rollen und weitere kleinere Figuren angebracht An zentraler Stelle im Auszug befindet sich ein Marienmonogramm begleitet von zwei Engelputti die auf Gebalkstucken sitzen 1 1817 wurde das von Konrad Huber stammende Marienbild mit dem Jesusknaben in den Hochaltar eingesetzt Die Darstellung ist eine der sogenannten byzantinischen Hodegetria Weitere qualitatvolle Arbeiten vor allem Schnitzereien sind unter anderem eine um 1420 datierte Muttergottes mit Kind sowie aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts ein Johannes der Taufer und ein Christus als guter Hirte Auf Mitte des 18 Jahrhunderts werden die Figuren des Heiligen Nepomuk und ein Triumphkreuz geschatzt 4 Das aus Nadelholz gefertigte Laiengestuhl mit geschwungenen Wangen stammt aus dem 18 Jahrhundert 1 Bohmisches Christusbild Bearbeiten nbsp Das bohmische ChristusbildDas bohmische Christusbild hing fruher vermutlich in einer Waldkapelle am Weg von Eisenburg nach Otterwald wo bohmische Glasblaser beheimatet waren Sein Vorbild ist die Statue Gratiosus Jesulus Pragensis aus dem Klarissenkloster in Krummau Der aus dem Bohmerwald kommende Glasblaser Simon Fuchs durfte es bei seinem Zuzug nach Otterwald im fruhen 18 Jahrhundert mitgebracht haben Bis 1954 hing es unter der Empore und war in einem ausserst schlechten Zustand Erst mit der Entdeckung von Sepp Skalitzky dass es sich um ein bohmisches Christusbild handelt wurde es 1954 aufwandig restauriert und in den Chorraum gehangt Die Kosten trug die damals noch selbstandige Gemeinde Eisenburg Es ist 100 Zentimeter hoch und 77 Zentimeter breit und durfte zur Zeit des Barocks geschaffen worden sein was aus der das Jesuskindlein umgebenden Blumenumrandung hervorgehen konnte Die Hauptmotive dieses Blumenkranzes sind symmetrisch angeordnete Rosen und Dichternarzissen Maiglockchen und Kornblumen Im unteren Teil des Bildes befindet sich anstatt des Blumenkranzes die Inschrift Dass Lieb und Gnadenreiche Jesuleiin bey denen Closter Jungfrauen Ordenss der Heil Mutter CLARAE in Bohmisch Crummau Die Jesuskindfigur ist das zentrale Thema des Bildes Sie ist mit einem frohlichen Kindergesicht mit abstehenden Ohren braunen Augen und einem kleinen lachelnden Mund dargestellt und tragt eine mit Edelsteinen geschmuckte ubergrosse Konigskrone mit einem Reichsapfel Das Kleid des Kindes ist rot mit reichen Verzierungen und mit einem Rosenkranz und einem Kruzifix versehen Das Kind halt in der rechten Hand eine Rose in der linken ein flammendes Herz An jedem Finger tragt es einen Ring 5 Glocke Bearbeiten Die Turmglocke wurde 1787 von der Memminger Glockengiesserei Johann Georg Ernst gegossen und 1802 von der Kirchengemeinde erworben und aufgehangt Sie hat einen Durchmesser von 45 und eine Hohe von 38 Zentimetern Ihre Schulter tragt ein Lorbeersteg Friesband aus Zweigen mit Bluten ausgehend von einem Lowenkopf und endend an gegenstandigen Palmetten Die Flanke zeigt die Mutter Gottes und einen bayerischen Marientaler mit der Umschrift Patrona Bavariae 1780 Darunter befindet sich in einer Kartusche das Stifterwappen der Freiherren von Osterberg und eine funfzackige Krone mit der Inschrift IOHANN GEORG ERNST GOS MICH IN MEMMINGEN Der Kronenbugel tragt auf der Vorderseite eine Blattmaske Nach Aussage des ehemaligen Lehrers von Eisenburg wurde die Glocke 1802 fur 50 Gulden erworben Die Freiherren von Osterberg verzinsten die Schuld fur diese Glocke bis 1827 jahrlich mit 2 Gulden 30 Kronen 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Nepomuk Memmingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenCarmen Roll Memmingen Amendingen gt gt St Ulrich lt lt Katholisches Pfarramt St Ulrich Memmingen Amendingen Feiner Druck Memmingen 2000 Tilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Hrsg Heinrich Kreisel und Adam Horn Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 98 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Stadt und Landkreis Memmingen 1959 Seite 98 Memmingen Amendingen gt gt St Ulrich lt lt Seite 24 BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 3 April 2016 abgerufen am 29 Dezember 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geodaten bayern de a b Dehio Bayern III Schwaben Seite 303 Spiegelschwab Heimatbeilage der Memminger Zeitung Jahrgang 1954 Nr 9 Seite 1 und 2 Sepp Skalitzky Das bohmische Christusbild zu Eisenburg Franz Dambeck und Gunther Grundmann Deutscher Glockenatlas Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1967 S 352 353 48 017361 10 213208 Koordinaten 48 1 2 5 N 10 12 47 5 O Normdaten Geografikum GND 1037484061 lobid OGND AKS VIAF 304941492 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Nepomuk Eisenburg amp oldid 206425878