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St Fridolin ist eine romisch katholische Kirche in Zell im Wiesental Das in den 1820er Jahren fertiggestellte Gotteshaus mit klassizistischer Formensprache hat seinen urkundlich gesicherten Ursprung Anfang des 14 Jahrhunderts St Fridolin von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerkirchen 1 2 Heutige Kirche 2 Beschreibung 2 1 Kirchenbau 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 3 Orgel 2 4 Glocken und Turmuhr 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangerkirchen Bearbeiten Die Hochzeit der missionarischen Tatigkeit des vom heiligen Fridolin gegrundeten Klosters Sackingen war um das Jahr 1000 Nach dem Chronisten Rottler konnte in dieser Zeit eine Niederlassung in Form einer kleinen Kapelle errichtet worden sein 1 Die urkundliche Erstnennung einer Kirche in Zell ecclesia Cella geht auf das Jahr 1324 zuruck 2 Mit der Altarstiftung 1330 hangt wahrscheinlich eine Madonnenstatue aus Lindenholz zusammen 3 Die Statue die raumlich dem Bodenseegebiet zugeordnet wird wurde nach ihrer Restaurierung im 19 Jahrhundert auf den neuromanischen Hochaltar uberfuhrt nach dessen Entfernung kam sie allerdings ins Pfarrhaus 4 Im Jahr 1515 wurde der Turm neu erbaut 3 die Jahreszahl ist heute im unteren Geschoss der Turmhalle erhalten Eine im Norden aufgestellte Kanzel hatte eine Krone und wurde von vier Gestalten getragen Im Inneren befand sich eine Empore 5 1629 wurde die neue Pfarrkirche durch den Konstanzer Weihbischof konsekriert Funf Jahre spater fiel der Kirchturm brandschatzenden schwedischen Truppen zum Opfer 6 In den Jahren 1689 bis 1699 wurde dem Turmunterbau mit viereckigem Grundriss ein achteckiger aufgesetzt 7 1710 baute man der Kirche ein neues Langhaus Bereits 1738 stellte sich der Bau als ruinos und zu klein heraus Nach einem Entwurf vom Architekten Johann Caspar Bagnato entstand in den Jahren 1739 bis 1740 eine neue Kirche ohne Chor die erst am 8 Juli 1749 durch Bischof Franz Karl Graf von Fugger eingeweiht worden war Nach einem verheerenden Stadtbrand am 23 Juli 1818 brannte die Kirche fast bis auf die Grundmauern nieder Lediglich das Fundament und der untere Teil des Turmes mit der Jahreszahl 1540 blieben erhalten 5 Heutige Kirche Bearbeiten Im August 1818 legte der Baumeister Frischi aus St Blasien Plane fur einen Neubau vor die rasch umgesetzt wurden Das 1820 fertiggestellte Langhaus das grosser ausfiel als im Vorgangerbau wurde am 4 Oktober desselben Jahres geweiht Der Glockenturm wurde erst 1823 fertiggestellt Die Innenausstattung mit den Beichtstuhlen und Sakristeischranken wurde durch den Stuckateur Jodok Friedrich Wilhelm in den Jahren 1824 bis 1827 ausgefuhrt 8 Im Zuge der Innenraumrenovierung 1883 bis 1885 ersetzte man den Hochaltar durch einen mit neuromanischen Formen der in der Werkstatte Klemm in Colmar gestaltet wurde Die Seitenaltare schuf der Offenburger Kunstler 1885 Franz Josef Simmler Weitere Instandsetzungsarbeiten erfuhr die Kirche in den Jahren 1903 sowie von 1926 bis 1928 Bei der letztgenannten Renovierung wurden die Decken von Langhaus und Chor mit Kassetten ausgestaltet 9 Nach einem Brand in der Nacht vom 30 auf den 31 Mai 1956 infolge Blitzschlag wurde der Turm wie auch Teile des Kirchenschiffs zerstort Damit wurden in den Jahren 1956 bis 1957 weitere Erneuerungsarbeiten notwendig um die Brandschaden zu beseitigen 10 1971 ersetzte man den Zelebrationsaltar durch einen marmornen Der Pforzheimer Kunstler Anton Kunz gestaltete das grosse Hangekreuz das uber dem Altar angebracht wurde Gleichzeitig liess man die Reliquien der Kirchenpatrone des heiligen Fridolin des heiligen Bruder Klaus von Flue sowie des Markgrafen Bernhard von Baden in die Langhaussudwand ein Beschreibung BearbeitenKirchenbau Bearbeiten Die Kirche St Fridolin steht westlich des Rathauses von Zell im ausseren Innenstadtbereich Das Langhaus besteht aus einem rechteckigen Saalbau mit Satteldach An seinen Langsseiten verfugt der Baukorper uber jeweils sieben rundbogige Fenster Der eingezogene Chorbereich schliesst sich dem Langhaus an und ist ebenfalls uber ein Satteldach gedeckt An der Sudseite ist eine kleine Sakristei angebaut Im westlich angebauten Turm befindet sich das Hauptportal Zwei Seiteneingange befinden sich an den Langsseiten des Langhauses Der Turm gliedert sich in einen unteren Bereich mit quadratischem Grundriss der sich nach oben in einen mit oktogonalem Grundriss verjungt Sowohl im unteren wie mittleren Geschoss befinden sich nach vier Seiten je eine rundbogige Klangarkade Das Dach wird von einer spitz zulaufenden im unteren Bereich leicht eingeknickten Dachpyramide mit Turmkugel und Kreuz gebildet Innenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum in Richtung ChorDer Innenraum ist mit einer flachen Decke eingezogen Langhaus und Chor werden mit einem rundbogigen Triumphbogen verbunden Links des Triumphbogens steht der Muttergottesaltar rechts der Fridolinsaltar Die von Simmlers Firmennachfolgern den Gebrudern Moroder aus Offenburg 9 11 geschaffene Kommunionbank zeigt Reliefdarstellungen der Hochzeit von Kana und des letzten Abendmahls Ebenfalls von Moroder stammt die Hangekanzel welche die Brustbilder der Kirchenvater und die Symbole der vier Evangelisten darstellt Am Schalldeckel thronen die Gesetzestafeln Das Langhaus schmucken ausserdem vierzehn Kreuzwegstationen Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie 1956 von Willy Dold in Freiburg erbaute Orgel steht auf der Empore uber dem Eingang Sie arbeitet mit Kegelladen einer elektrischen Spiel und Registertraktur und umfasst mit dem Ruckpositiv drei Manuale einem Pedal und 37 Register 12 13 I Hauptwerk C g3Quintade 16 Prinzipal 8 Gedecktpommer 8 Spitzflote 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Rauschquinte II 2 2 3 Schwiegel 2 Mixtur IV V 1 1 3 Trompete 8 II Ruckpositiv C g3Lieblich Gedeckt 8 Prastant 4 Waldflote 2 Sesquialter II 1 1 3 Sifflote 1 Zimbel III 1 2 Krummhorn 8 Tremolo III Schwellwerk C g3Singend Prinzipal 8 Gedackt 8 Salizional 8 Ital Prinzipal 4 Koppelflote 4 Nasat 2 2 3 Oktavin 2 Terz 1 3 5 Mixtur IV 1 Dulzian 16 Trompet harmonique 8 Schalmei 4 Tremolo Pedalwerk C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Zartbass aus HW 16 Oktavbass 8 Gedecktbass 8 Choralbass 4 Flachflote 2 Mixturbass IV 2 2 3 Posaune 16 Koppeln II I III I auch als Sub und Superoktavkoppel III II III III Superoktavkoppel I P II P III P auch als Superoktavkoppel Spielhilfen 2 freie Kombinationen 2 Pedal Kombinationen ZungeneinzelabstellerGlocken und Turmuhr Bearbeiten Das sechsstimmige Bronzegelaut wurde 1957 von F W Schilling in Heidelberg gegossen nachdem das ebenfalls sechsstimmige Vorgangergelaut Mitte der 1950er Jahre durch Blitzschlag zerstort worden war Das Glockengelaut wurde 2013 einer umfassenden Sanierung unterzogen Es setzt sich wie folgt zusammen Name Schlagton Gewicht DurchmesserDreifaltigkeitsglocke cis 1874 kg 1416 mmChristus und Marienglocke e 1247 kg 1225 mmFridolinsglocke fis 841 kg 1079 mmEngelsglocke gis 579 kg 960 mmJosefsglocke h 418 kg 858 mmDon Bosco und Odilienglocke cis 290 kg 760 mmIm Turm befindet sich auch eine Turmuhr in deren Uhrschlag die Glocken 1 Stunden sowie 3 und 4 Viertelstunden einbezogen sind Die Uhrzeit wird auch optisch uber Zifferblatter an zwei Seiten des Turms angezeigt 14 Literatur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 446 448 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Fridolin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten P Rottler Zell im Wiesental In H Vocke Hrsg Die Chronik des Kreises Lorrach 1966 S 267 W Haid Liber quartarum et bannalium in dioeccesi Constanciensi de anno 1324 in F D A 4 1869 S 32 a b Annemarie Heimann Schwarzweber Topographie der historischen Sehenswurdigkeiten In W Bechtold Hrsg Der Kreis Lorrach 1971 S 110 Vetter Die Muttergottes in Zell im Wiesental In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1961 Heft 1 2 S 16 ff a b Th Humpert Geschichte der Stadt Zell im Wiesental 1922 S 176 ff Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 446 01 4 Joseph Sauer Die Kirchliche Kunst der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in Baden 1933 S 578 581 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 447 01 7 a b Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 447 01 8 P Rottler Zell im Wiesental In H Vocke Hrsg Die Chronik des Kreises Lorrach 1966 S 276 R Moroder Moroder Franz In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 376 f Direktlinks auf S 376 S 377 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 447 01 10 Informationen zur Orgel Glockeninspektion Erzbistum Freiburg Kath Pfarrkirche St Fridolin in Zell im WiesentalKirchen in Zell im Wiesental Evangelische Kirchen Evangelische Kirche Gresgen Evangelische Kirche Zell im Wiesental Katholische Kirchen Altkatholische Kirche Maria Himmelfahrt St Fridolin 47 708415127778 7 8524941205556 Koordinaten 47 42 30 3 N 7 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Fridolin Zell im Wiesental amp oldid 236729030