www.wikidata.de-de.nina.az
St Franziskus ist eine katholische Pfarrkirche in Pforzheim in Baden Wurttemberg St Franziskus in Pforzheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenPforzheim war durch die Reformation protestantisch geworden Noch im spaten 17 Jahrhundert wurde Katholiken die Ansiedlung verboten Erst im spaten 18 Jahrhundert konnten sich Katholiken wieder ansiedeln und erhielten 1823 eine eigene Pfarrei Als Betsaal diente ein Raum im Zucht und Waisenhaus Nachdem ein Hochwasser den Betsaal unbrauchbar machte erwarben sie 1825 den Chor der ehemaligen Barfusserkirche des ansonsten weitgehend zerstorten Franziskanerklosters sudwestlich unterhalb der Schlosskirche den sie 1852 dem hl Franziskus weihten Dieser Chor hatte ein Fassungsvermogen von etwa 300 Personen und reichte schon bald nicht mehr aus da die katholische Gemeinde im Zuge der Industrialisierung Pforzheims stark anwuchs 1872 erwarb die Gemeinde ein Grundstuck fur einen Kirchenneubau der so gross dimensioniert werden sollte dass er auch die Glaubigen aus Brotzingen Buchenbronn Dillweissenstein Durrn Eutingen Kieselbronn Niefern und Wurm aufnehmen konnte Allerdings hatte man sich im Baugrund getauscht und statt des erhofften stabilen Steingrunds hatte man ein lehmiges Grundstuck erworben Als Architekt fur den Kirchenbau gewann die Gemeinde Adolf Williard vom erzbischoflichen Bauamt in Karlsruhe der wahrend einer mehrjahrigen Planungsphase ab 1883 nicht nur mit dem Untergrund sondern auch mit der Kostenfrage zu kampfen hatte Baureife Plane lagen 1888 vor Die Grundsteinlegung der Kirche fand am 23 September 1888 statt Nach dreijahriger Bauzeit wurde die Kirche am 18 Oktober 1891 von Erzbischof Christian Roos geweiht Die reinen Baukosten ohne Ausstattung betrugen 285 000 Mark 1907 wurden die Chorfenster verandert um mehr Licht zum Hochaltar zu fuhren Die Gemeinde wuchs durch die fortwahrende Industrialisierung Pforzheims bis zum Ersten Weltkrieg stark an 1910 gab es 13 500 Katholiken in der Stadt und den umliegenden Filialgemeinden Zwischen 1900 und 1910 wurden daher in Dillstein und Brotzingen eigene Kirchen errichtet Nach dem Ersten Weltkrieg folgte 1922 eine eigene Kirche fur Eutingen und 1925 wurde die Stadtgemeinde durch Schaffung der Herz Jesu Gemeinde aufgeteilt Ab 1928 erfolgte eine erste grossere Renovierung der Kirche Dabei wurde die Orgel uberarbeitet die Fenstersituation im Chor wurde abermals verandert und der Innenraum wurde neu getuncht Im Zweiten Weltkrieg mussten 1942 Glocken zu Rustungszwecken abgeliefert werden Ab Oktober 1944 wurde die Kirche bei mehreren Luftangriffen auf Pforzheim schwer beschadigt Die Kirche brannte aus und Teile der Deckengewolbe sturzten ein Von 1946 bis 1948 wurde die Kirche von den Architekten Theo Preckel und Eduard Wolf wiederaufgebaut Das Hauptschiff erhielt ein neues Gewolbe aus Fertigteilen alle Wande wurden neu verputzt Das zerstorte Radfenster an der Westfassade wurde vereinfacht wiederhergestellt 1961 bis 1966 schloss sich eine umfangreiche Sanierung an bei der auch die Treppenanlagen um die Kirche wiederhergestellt wurden und die Kirche eine neue Ausstattung erhielt Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Kirchenpatron Franziskus uber der Arkadenvorhalle an der Westfassade nbsp Blick zum ChorDie Kirche St Franziskus ist eine dreischiffige Saulenbasilika mit nach Osten ausgerichtetem Chor Die Kirche ist aus rotem Pfinztaler Sandstein erbaut Das Langhaus ist in sechs Joche gegliedert der erhohte Chor auf Breite des Mittelschiffs hat einen 5 8 Schluss Nordlich an den Chor ist der 64 Meter hohe Turm angebaut sudlich an den Chor schliesst sich die Sakristei an die das sudliche Seitenschiff fortsetzt Nach Westen ragt das Mittelschiff etwas uber die Seitenschiffe hinaus und bildet dort eine dreiarkadig geoffnete dreijochige Vorhalle Die Westfassade weist im oberen Bereich ein Radfenster mit kreuzartig verstarkten senkrechten und waagerechten Speichen auf und schliesst nach oben mit einem Dreiecksgiebel mit kleinem Rundfenster ab Zwischen den Arkadenbogen der Vorhalle und dem Radfenster ist eine Reihe von drei Nischen in denen sich Standfiguren der Heiligen Conradus Franziskus und Bernhard befinden Die Statuen von Bernhard und Franziskus sind eine Stiftung des badischen Grossherzogs Die zuruckgesetzten Schmalseiten der Seitenschiffe weisen jeweils ein rundbogiges Doppelportal sowie daruber eine Gruppe von jeweils drei rundbogigen Fenstern auf dazwischen jeweils ein Tondo mit den Kopfen der Heiligen Petrus und Paulus Die Langsseiten der Kirche weisen an den Aussenwanden der Seitenschiffe die durch Lisenen gegliedert sind unterschiedlich angeordnete Rundbogen und Rundfenster auf Die Lisenengliederung setzt sich auch an den Fensterfronten des Mittelschiffs fort das von Rundbogenfenstern erleuchtet wird Im Chor befinden sich ebenfalls Rundbogenfenster mit daruber befindlichen Oculi Der Turm weist im mittleren Bereich hohe Rundbogenfenster auf daruber eine Zone mit den Uhrblattern und daruber abgesetzt durch ein ausgepragtes Gesims ein durch Dreierarkaden geoffnetes brustungsbewehrtes Glockengeschoss das abermals von einem Gesims abgesetzt von einer durch Doppelrippen eckbetonten Dachhaube mit Dachlaterne bekront wird Die Kirche ist im Stil des Historismus erbaut Ihr Stil ist sichtlich von Williards Lehrmeister Heinrich Hubsch und dessen Rundbogenstil beeinflusst aber auch von Williards Begeisterung fur italienische Bauweise Ausserdem weist die Kirche in eklektizistischer Manier Stilelemente der Romanik und der Renaissance auf Ausstattung Bearbeiten Die ursprungliche Ausstattung der Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollig zerstort Auf die wenigen erhaltenen Fragmente wurde mit vereinzelten Ausnahmen bei der Wiederherstellung zugunsten einer einheitlichen Innengestaltung verzichtet Haupt und Seitenaltar Taufstein Ambo Weihwasserbecken und Ewiges Licht sowie die Tirermotive an den Turen zum Windfang schuf der Munchner Bildhauer Wilhelm Muller Die Glasfenster wurden von Franz Dewald in den 1960er Jahren gestaltet Im Seitenschiff sind Szenen der Franziskuslegende dargestellt die Stigmatisation des Heiligen seine Predigt vor den Vogeln und seine Erscheinung im Traum von Papst Innozenz Die Chorfenster zeigen Christus als Weltherrscher sowie Szenen aus dem Leben und der Passion Christi Die als Relieftafeln gestaltete Passionsfolge in den Seitenschiffen schuf Gisela Bar Der Wandbehang im Chor mit Motiven aus dem Sonnengesang des Franziskus gestaltete Helene Bauer Chorkreuz Altarleuchten und Sakramentshaus sind Arbeiten des Malers und Goldschmieds Herbert Kamper Die vor dem Pfarrhaus aufgestellte Marienfigur stammt ursprunglich aus der Herz Jesu Kirche und wurde von Edward Murrle geschaffen Eine von der Vorkriegsausstattung der Franziskuskirche erhaltene Kreuzwegfolge befindet sich heute in der Barfusserkirche nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde von der Orgelbaufirma Steinmeyer erbaut 1996 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Karl Gockel umgebaut und erweitert Die Register der Manualwerke wurden auf Schleifladen gestellt vormals Taschenladen das Instrument erhielt einen neuen elektrischen Spieltisch Die Orgel hat heute 67 Register auf vier Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 1 I Ruckpositiv C g3Flotenprincipal 8 n Prastant 4 Rohrflote Nachthorn 4 Nasard 2 Sifflote 1 1 3 Cymbel III 1 Holzregal 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Principal 16 Principal 0 8 Voce umana 0 8 n Cello 0 8 n Bourdon 0 8 n Flute harmonique 0 8 n Oktave 0 4 Kleingedeckt 0 4 Quinte 0 2 2 3 Superoctave 0 2 Offenflote 0 2 Terz 0 1 3 5 n Mixtur IV 0 1 1 3 Cornett 0 8 Bombarde 16 Trompete 0 8 n III Oberwerk C g3Singend Principal 0 8 Spitzflote 0 8 Dulciana 0 8 Quintade 0 4 Nachthorn 0 4 Rohrnasard 0 2 2 3 Waldflote 0 2 Scharff III 0 1 Trompette 0 8 Cromorne 0 8 n Tremulant IV Schwellwerk C g3Pommer 16 Geigenprincipal 0 8 Flote 0 8 Gedeckt 0 8 Salitional 0 8 Voix celeste 0 8 Weitprincipal 0 4 Koppelflote 0 4 Nazard 0 2 2 3 Doublette 0 2 Tierce 0 1 3 5 Plein jeu V VI 0 2 Basson 16 Prompette harmonique 0 8 Basson Hautbois 0 8 Voix humaine 0 8 Clarion harmonique 0 4 Tremulant Pedalwerk C f1Untersatz 32 Contrabass 16 Subbass 16 Zartbass 16 Octavbass 0 8 Bourdon 0 8 n Choralbass 0 4 Gedecktbass 0 4 n Rohrpfeife 0 2 Pedalmixtur IV 0 2 2 3 Contrafagott 32 n Posaune 16 Trompette 0 8 Clarine 0 4 Koppeln I II III II IV I IV II IV III I P II P III P IV P Anmerkung n neues Register von Goeckel 1996 Literatur BearbeitenPfarrei St Franziskus Pforzheim Hrsg 100 Jahre Sankt Franziskus 1891 1991 Katholisches Leben in Pforzheim Pforzheim 1991 Hermann Diruff und Christoph Timm Kunst und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis Theiss Stuttgart 1991 ISBN 978 3 8062 0824 5 S 67 68 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur DispositionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Franziskus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 893441 8 70844 Koordinaten 48 53 36 4 N 8 42 30 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franziskus Pforzheim amp oldid 236834481