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St Erhard ist eine romisch katholische Kirche in Geutenreuth einem Stadtteil von Weismain im oberfrankischen Landkreis Lichtenfels Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Erhard von Regensburg Die Kirche gehort wie die zugehorige Pfarrgemeinde zum Erzbistum Bamberg Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Sackfundus 4 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDie altesten Teile des Chorturms stammen wahrscheinlich aus dem 12 13 Jahrhundert das Chorgewolbe ist in das 14 Jahrhundert zu datieren 1686 fanden Bauarbeiten am Turm statt Ein durchgreifender Umbau erfolgte 1743 nbsp St Erhard nbsp ChorBaubeschreibung BearbeitenDie schlichte weiss verputzte einschiffige Chorturmkirche steht im Norden des Ortes auf einer Anhohe Sie tragt ein steiles Satteldach der Chorturm auf quadratischem Grundriss ist zentral in die Fassade eingestellt Sein zweigeschossiger vierseitiger Teil ist aussen verputzt lediglich an der Nordseite des ersten Obergeschosses befindet sich unverputzter Sandstein Im ersten Obergeschoss ist auf einer Sandsteinplatte FTAL 1686 Frater Thomas Wagner Abbas Langheimensis Abt zu Langheim zu lesen Uber dem Sturz des Einganges steht die Jahreszahl 1743 das Jahr des letzten Umbaues der Kirche Der Chor hat ein Kreuzgewolbe mit Kehlrippen die auf Pyramidenkonsolen ruhen Das Langhaus ist flach gedeckt Geschwellte Holzsaulen tragen die Emporen an der Nord und Westwand Auf dem Hochaltar befinden sich neben dem ehemaligen Drehtabernakel zwei Anbetungsengel und die Statuen des Heiligen Bartholomaus des Heiligen Wendelin und des Heiligen Sebastian Uber dem Altarbild mit der Madonna ist die Heilige Dreifaltigkeit angebracht Die zwei Seitenaltare wurden 1774 aus Rothmannsthal erworben In der Mittelnische des linken Altars steht ein grosses Kreuz auf dem rechten Nische eine Gottesmutter Figur Die Kanzel mit den vier Evangelisten stammt von Johann Bernhard Kamm An den Seitenwanden befinden sich eine Marienstatue und die Statue des Heiligen Paulus Sackfundus BearbeitenDie Burger Geutenreuths werden schon seit vielen Generationen Sackfundus genannt Hinter diesem auf den ersten Blick seltsamen Namen verbirgt sich eine Geschichte aus der Zeit der Reformation Eine Heiligenfigur die in einer evangelischen Kirche ausgemustert worden war gelangte auf kuriose Weise in einem Sack versteckt von einem Schuttboden fur Getreide in die Kirche von Geuteneuth Zur Zeit der Reformation vor ca 400 Jahren waren die Bewohner vieler Dorfer und Gemeinden im oberen Maintal schwankend geworden oder hatten das neue Bekenntnis angenommen Dazu gehorten auch die Nachbarpfarreien Buchau und Thurnau Die Heiligen waren bei der neuen Lehre nicht mehr gefragt und wurden in vielen evangelischen Kirchen ausgeraumt und oft lieblos auf Dachboden gelagert Als ein Kutscher aus Geutenreuth Getreide auf einen grossen Speicher des markgraflichen Kastenhofes in Melkendorf ausschuttete habe er eine Heiligenfigur entdeckt Die Figur habe mit dem Rucken auf dem Boden gelegen und ihre Hande nach oben gestreckt Da der Kutscher ein glaubiger Katholik war habe ihn der Anblick sehr traurig gemacht Er deutete die ausgestreckten Arme als Aufforderung Nimm mich mit Eines Tages habe der Kutscher seinen ganzen Mut zusammengenommen und die fast lebensgrosse Figur in einen geraumigen Hopfensack gesteckt und mitgenommen Sie wurde auf seinem Wagen zwischen anderen Sacken versteckt und schon gepolstert transportiert Der Kutscher aus Geutenreuth wusste dass in seiner Kirche ein Postament leer stand Er erzahlte zu Hause dass er die Figur nicht gestohlen sondern in einem Sack gefunden habe Man setzte den Heiligen auf das leere Postament und gab ihm zunachst den Namen Sackfundus So kamen die Burger aus Geutenreuth zu ihrem Spitznamen Spater machte man aus der Figur den Heiligen Erhard der dann Schutzpatron der Kirche wurde Als in neuerer Zeit eine Renovierung in der Kirche durchgefuhrt wurde erkannte der Fachmann dass es sich bei der Figur nicht um den Heiligen Erhard handeln konnte vielmehr war es der Heilige Paulus Um aber den Schutzpatron zu behalten wurde am Altar der Heilige Bonifatius in den heiligen Erhard umgewandelt Anstelle eines Beils bekam er als Zeichen der Glaubensbotschaft ein Buch in die Hand In die Mitra wurden zusatzlich zwei Augen eingesetzt als Zeichen einer Wunderheilung bei der eine Dame aus furstlichem Geschlecht von ihrer Blindheit geheilt worden sei Spater sei die geheilte Frau Abtissin in einem Kloster im Elsass geworden Das Patronatsfest zur Erinnerung an den heiligen Erhard wird in Geutenreuth immer am 8 Januar gefeiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Erhard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild und Basisdaten stadt weismain de 50 090388888889 11 286833333333 Koordinaten 50 5 25 4 N 11 17 12 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Erhard Geutenreuth amp oldid 229244728