www.wikidata.de-de.nina.az
Die St Georgs Kirche in Kleinbottwar einem heutigen Stadtteil von Steinheim an der Murr im Landkreis Ludwigsburg in Baden Wurttemberg ist ein historisches Kirchengebaude dessen Ursprunge im spaten 15 Jahrhundert liegen Das Gebaude diente insbesondere als Grablege der Herren von Plieningen und nach 1649 bis etwa 1740 auch deren Nachfolger der Herren von Gaisberg Die 1913 beschadigte und daraufhin verschlossene Gruft konnte in den spaten 1990er Jahren freigelegt und dokumentiert werden St Georgs Kirche in Kleinbottwar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIm 14 Jahrhundert gab es in Kleinbottwar eine Georgskapelle als Filiale der Kirche St Martin in Steinheim an der Murr Auf Veranlassung der Herren von Plieningen die ihren Sitz auf der Burg Schaubeck hatten und im Umland begutert waren wurde ab 1491 anstelle der kleinen Kapelle die St Georgs Kirche erbaut Die Kirche war insbesondere als Grablege der Herren von Plieningen gedacht so dass man unter dem Chor eine Gruft anlegte Die Gemeinde in Kleinbottwar wurde 1499 kirchlich selbstandig Im Jahr 1500 war die Kirche wohl vollendet und wurde durch Johannes von Plieningen geweiht In der Folgezeit statteten die Plieninger die Georgskirche grosszugig aus Der bedeutendste Kunstschatz der Kirche ist der spatgotische geschnitzte Flugelaltar den um 1510 20 Hans Leinberger schuf und in dessen Mittelschrein eine Marienfigur links vom Kirchenpatron St Georg und rechts von St Agidius flankiert wird Georg ist als Ritter in Uniform dargestellt und hat das Plieninger Wappen zu seinen Fussen Die Ausstattung aus der Zeit des Kirchenbaus wird durch ein reich geschmucktes Sakramentshaus sowie einen Taufstein aus der Zeit um 1500 erganzt Die Kirche wies einst auch historische Glasmalereien Stifterscheiben in den Chorfenstern auf die jedoch 1838 stark unter Wert verkauft und durch helle Verglasung ersetzt wurden Funf der lange verschollenen Scheiben wurden in den 1980er Jahren im Germanischen Nationalmuseum Nurnberg und in Schloss Lichtenstein wiederentdeckt Entsprechende Kopien wurden 1992 1993 hergestellt und befinden sich seit dieser Zeit wieder in der Kirche 1 Die Kirche wurde rund 150 Jahre als Grablege der Herren von Plieningen genutzt danach fur weitere rund 100 Jahre bis etwa 1740 noch als Grablege der Herren von Gaisberg die 1649 durch Heirat an das Erbe der Plieninger gelangt waren Zu den Kunstschatzen der Kirche zahlen mehrere historische Plieninger Grabmale aus dem 16 Jahrhundert Ein zweiteiliges Epitaph an der Chornordwand wurde um 1530 von Michael Lang aus Heilbronn geschaffen Das Grabmal neben dem Altar das zwei Plieninger Bruder in Rustung zeigt stammt wie das an der Sudwand des Kirchenschiffs von Jeremias Schwartz aus Leonberg aus der Zeit um 1600 Der Treppenturm der Kirche wurde als Zugang zur Patronatsloge fur die nach der Reformation katholisch gebliebene Stifterfamilie erbaut Die Kanzel wurde 1617 von Melchior Gockheler gefertigt Die Bestattungen der Adeligen erfolgten nicht nur in der Familiengruft unter dem Chor sondern auch in jeweils fur eine Person angelegten kleinen von Steinplatten abgedeckten Backsteingewolben im gesamten Boden der Kirche Auch die Gruft unter dem Chor war zunachst nur lose mit Steinplatten gedeckt bis im Jahr 1913 die Kirche nach Entwurf des renommierten Stuttgarter Architekten Martin Elsaesser erweitert und umgebaut wurde nach damaligen denkmalpflegerischen Anschauungen eine Wiederherstellung 2 Bei den Baumassnahmen insbesondere bei der Umgestaltung des Chores nahm man wenig Rucksicht auf die historische Gruft die teils mit Schutt verfullt wurde und nach der Erhohung des Chores durch weitere Steinplatten und eine Betonschicht nicht mehr zuganglich war Bei Sanierungsarbeiten in den spaten 1990er Jahren war die nur 7 5 Quadratmeter grosse Gruft kurzzeitig wieder teilweise zuganglich so dass Teile des Bauschutts von 1913 entfernt und der Zustand des Gruftraums dokumentiert werden konnte Das Denkmalamt erlaubte jedoch nur die Untersuchung etwa eines Drittels der Gruft Da diese wohl immer wieder bis in die jungste Zeit unter Wasser stand und man auch bei den Arbeiten 1913 fur Unordnung gesorgt hatte wurden lediglich ungeordnete Uberreste von Toten und Sargen vorgefunden die zumeist in getrocknetem Schlamm eingebettet waren Zu den interessantesten Funden zahlen ein menschlicher Schadel mit den Spuren eines verheilten Sabelhiebes sowie Uberreste alter Sargstrausse aus Perlen und Drahtgebinden Aus einigen Sargteilen konnte man Aussagen uber die Bemalung der Sarge mit Kasein treffen Im Mauerwerk der Gruft geben Steinformationen Anlass zu Spekulationen uber eine vermauerte zweite uber eine Treppe erreichbare Gruft Zu deren Erforschung wurden jedoch nur zwei Sondierungsbohrungen erlaubt die ergebnislos blieben Die Gruft wurde anschliessend wieder verschlossen ihre vollstandige Erforschung steht noch aus Literatur BearbeitenHans Dietl Die St Georgskirche in Kleinbottwar In Geschichtsblatter aus dem Bottwartal Nr 8 1999 Hans Dietl Die St Georgskirche in Kleinbottwar Flugelaltar von Johannes Leinberger 1505 In Geschichtsblatter aus dem Bottwartal Band 11 Seite 24 27 Gottfried Uber Altar und Kirche zu Steinheim Kleinbottwar Kleinbottwar o J Hrsg Evangelische Kirchengemeinde KleinbottwarEinzelnachweise Bearbeiten Webseite der Georgskirche mit geschichtlichen Details abgerufen 18 Februar 2017 Deutsche Bauzeitung 48 Jahrgang 1914 Nr 2 vom 7 Januar 1914 S 28 Weblinks BearbeitenEvangelische Kirchengemeinde Kleinbottwar48 980083333333 9 2881666666667 Koordinaten 48 58 48 3 N 9 17 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georgs Kirche Kleinbottwar amp oldid 230931996