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Die Sprengstofffabrik Fasan war ein Rustungsbetrieb der Dynamit AG in Bobingen Schwaben Die Anlage wurde Ende der 1930er Jahre zur Herstellung des Sprengstoffs Hexogen errichtet Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war das Werk fur einen Grossteil der Sprengstoffproduktion der Wehrmacht verantwortlich Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Produktion 3 Unfalle und Luftangriffe 4 Einnahme durch die Amerikaner 5 Nachnutzung 6 EinzelnachweiseAnlage Bearbeiten nbsp Gleisverbindung zw Werk I II uber die WertachUnter Leitung der Munchener Baufirma Muy und Pitroff begann im Dezember 1938 in einem Waldgebiet sudwestlich des Stadtgebietes von Bobingen am rechten Ufer der Wertach die Errichtung des Stammwerkes Fasan I Bereits 1939 wurde die Anlage westlich der Wertach um das Werk Fasan II erweitert Der Aufwand den die Wehrmacht fur den Bau der Fabriken betrieb war betrachtlich zeitweise waren 3 000 Arbeiter im Einsatz Nach Kriegsende wurden die Baukosten auf uber 21 Millionen DM geschatzt Die Sprengstofffabrik wurde uber einen Gleisanschluss an den Bahnhof Bobingen der Deutschen Reichsbahn angebunden Eine Dampfspeicherlokomotive fuhrte den Guterverkehr auf dem Gleisanschluss durch 1 Produktion BearbeitenDas in Bobingen eingesetzte KA Salz Verfahren galt als eines der modernsten zur Herstellung von Hexogen Bis 1944 45 erhohte sich mit Hilfe dieses Verfahrens die Produktion von anfanglich 31 Tonnen pro Jahr auf bis zu 300 Tonnen pro Monat Um diesen Ausstoss zu erreichen waren gegen Ende des Krieges uber 400 Personen in dem Werk angestellt Achtete man anfanglich aus Geheimhaltungsgrunden sorgfaltig auf die Anstellung deutscher Arbeiter wurden um den Bedarf an Arbeitskraften zu decken ab Mai 1942 auch russische Zwangsarbeiter nach Bobingen gebracht Fur diese Arbeiter wurden am linken Wertachufer mehrere Barackensiedlungen errichtet Unfalle und Luftangriffe BearbeitenDie Produktionsstatten der beiden Werke wurden weitlaufig uber das Werksgelande verstreut Zum einen sollte so verhindert werden dass bei Unfallen Explosionen grosse Teile der Produktion zerstorten Zum anderen war die Anlage dadurch fur die feindliche Luftaufklarung schwerer auszumachen Tatsachlich ereigneten sich aber nur zwei grossere Unfalle Im Dezember 1942 losten Schweissarbeiten eine Explosion aus bei der zwei Arbeiter ums Leben kamen Eine zweite Explosion im Februar 1943 kostete ebenfalls zwei Arbeitern das Leben und legte die Produktion fur drei Monate lahm Erstmals fielen in der Nacht vom 3 zum 4 Juni 1943 Bomben auf Bobingen Ziel war vermutlich aber nicht die Sprengstofffabrik sondern der benachbarte Militarflugplatz Lechfeld Erst ein zweiter Fliegerangriff am 16 Marz 1944 richtete in dem Werk und dem benachbarten Ort Wehringen schwerere Schaden an Einnahme durch die Amerikaner BearbeitenDas Ende der Sprengstofffabrikation kam am 28 April 1945 mit dem Einmarsch der US Armee in Bobingen Die beiden Werke wurden zunachst zur Plunderung freigegeben und schliesslich im Juli 1945 von der US Armee besetzt Nachnutzung BearbeitenIm September 1945 wurde im zivilen Teil des Werkes die Produktion von Kunstseide aufgenommen Nach der Entflechtung des I G Farben Konzerns wurde das Werksgelande im Mai 1952 an die Farbwerke Hoechst ubertragen Einzelnachweise Bearbeiten Peter Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi EOS Verlag St Ottilien 2011 ISBN 978 3 8306 7455 9 S 291 296 48 264255 10 800848 Koordinaten 48 15 51 32 N 10 48 3 05 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sprengstofffabrik Fasan amp oldid 239115400