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Als Spreepark wird das ca einen Kilometer lange Kerbsohlental der Spree sudlich des ehemaligen oberen Rittergutes in Neusalza Spremberg bezeichnet Spreelauf Inhaltsverzeichnis 1 Geologie und Geomorphologie 2 Flora und Fauna 3 Sonstiges 4 LiteraturGeologie und Geomorphologie BearbeitenDas Tal der Spree weist mit seinen steil bis schroff bis 60 geneigten Hangen Hohen zwischen 8 und 15 m auf Das Tal erreicht maximal eine Sohlenbreite von 50 m nbsp Karte mit dem Stosserberg von 1821 22Ahnlich wie im Hollengrund am Grossschweidnitzer Wasser in Durrhennersdorf finden sich bis 3 m lange Felsblocke im Flussbett der Spree die vorwiegend dort gehauft auftreten und Anlass zu einem unausgeglichenen Gefalle geben wo harte Porphyritgange den Lausitzer Granodiorit durchziehen Es lassen sich an den Oberflachen der kantengerundeten Blocke leicht Wasserschliff und Wasserstrudelformen beobachten Alle diese Kennzeichen weisen auf den morphologischen Typ einer Skala hin die in der Oberlausitz mehrfach vorkommt und in ihrer Gesamtheit deshalb als Oberlausitzer Skalen bezeichnet werden Am Sudabfall des 340 m hohen Sternberges auf alteren Karten auch Stosserberg genannt welcher als Umlaufberg von der Spree an drei Seiten umflossen wird sind drei Uferterrassen deutlich ausgebildet deren Entstehung mit der des Kerbsohlentales nach der Saalekaltzeit zusammenhangen durfte In der Flussschleife munden das Richterflossel und das Forellenflossel in die Spree Auf dem Sternberg hatte eine Spremberger Gutsherrschaft einen Ruheplatz anlegen lassen von dem aus sternformig Wege durch parkahnlichen Wald fuhrten Am Austritt der Spree aus dem Engtal wird das Wasser an einem verfallenen Wehr leicht aufgestaut und in einem heute funktionslosen Graben zum ehemaligen Rittergut mit seiner Muhle gefuhrt Wie bei Sohland sollte hier in den 1930er Jahren das Wasser in einer Talsperre gespeichert werden Dieses Bauvorhaben konnte der damalige Landesverein fur Heimatschutz jedoch verhindern wodurch bis heute ein vielfaltiges und naturwissenschaftlich interessantes Gebiet erhalten geblieben ist Am westlichen Spreeufer fuhrt ein schmaler Wanderweg entlang der von Natur und Heimatfreunden aus Neusalza Spremberg unter ihrem damaligen Vorsitzenden Richard Fiedler 1902 1992 in den 1950er und 1960er Jahren zusammen mit einem kleinen Baumlehrpfad angelegt wurde heute sind die Schilder leider verschwunden Durch zwei metallene Brucken ist heute auch das ostliche Ufer zuganglich von denen die damals einzige Brucke bis 1945 nur fur die ortliche Rittergutsherrschaft genutzt werden durfte Flora und Fauna BearbeitenEin Eschen Ahorn Schluchtwald erstreckt sich am uberwiegend ostlich exponierten Hang entlang des Tales Der Bruckenteich und davon ca 250 m oberhalb der Ziegelteich befinden sich vor dem oberen Schluchteingang Die naturliche Beschaffenheit des Tales sowie das Aufhangen von Nistkasten bieten gunstige Voraussetzungen fur eine ungewohnlich artenreiche Vogelwelt Mehr als 50 Vogelarten wie z B Waldbaumlaufer Gimpel Buntspecht Gebirgsstelze Eisvogel und Wasseramsel kommen im Spreepark vor Zudem kommen Bachneunauge und Fischotter im Gebiet vor Der Spreepark ist ein Bestandteil der sudlichsten Teilflache des FFH Gebietes Spreegebiet oberhalb Bautzen welches uber das Richter und Forellenflossel sich bis zur tschechischen Grenze erstreckt Sonstiges BearbeitenDie Ubergange fur Fussganger im Spreepark sind bei Hochwasser gefahrdet Bei erhohtem Wasserstand so zuletzt im November 2010 und Juli 2012 wurden sie zerstort Das reizvolle und fast geheimnisvoll anmutende Spreetal gab in der Vergangenheit auch Anlass zur Sagenbildung Die Sage von der Teufelskanzel im Spreepark zu Neusalza Spremberg bezieht sich auf einen Teufelsspuk wahrend der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 Das Kleinod der Natur Spreepark in Neusalza Spremberg hat nichts mit dem gleichnamigen ehemaligen Vergnugungszentrum Spreepark in Berlin Planterwald zu tun Die Teufelskanzel im Spreepark zu Neusalza SprembergVor dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 lebte auf dem Rittergut Ober Spremberg die Stadt Neusalza war noch nicht gegrundet ein allseits geachteter Besitzer Er war ein gerechter und mutiger Mann Auch seine Frau war die Gute selbst und linderte manch hartes Los Es war wieder Herbst und der alte Schafer des Gutes namens Gotthelf weidete wie immer mit seinen beiden Hunden die ihm anvertraute Schafherde Da es ein aussergewohnlich schoner Tag war beschloss er auch des Nachts mit seinen Tieren draussen auf der Wiese in der Nahe des heutigen Spreeparks zu weiden und in seinem Schaferkarren zu ubernachten Der Vollmond strahlte hell auf die Fluren nieder In dieser Nacht hatte der alte Schafer ein Erlebnis wie es ihm in seinem langen Leben noch nicht vorgekommen war Er hatte sich zur Ruhe niedergelegt Da wachte er plotzlich von einem hellen Schein auf Eine Feuerkugel huschte hinter der alten Ulme vorbei bei der er seinen Karren hingestellt hatte und verschwand sogleich im nahen Walde Eben schlug die Spremberger Kirchturmuhr die zwolfte Stunde Mit dem Schlaf war es nun ganz vorbei Er grubelte bis zum Morgen was das fur eine Bewandtnis habe Als es hell wurde ging er zum Walde und sah nach ob noch etwas von dem feurigen Zeichen zu sehen war Er war noch keine funfzig Schritt in den Wald dem heutigen Spreepark hineingegangen als plotzlich ein unheimliches Rauschen erschall gerade als ob ein starker Sturm losbrechen wollte Es rauschte immer starker dennoch bewegten sich keine Aste im Walde Dem Alten stiegen die Haare zu Berge er wusste nicht ob er weitergehen oder zurucklaufen sollte Er fasste sich jedoch ein Herz und ging vorsichtig weiter Da war es ihm als ob das Brausen vor ihm zuruckwich Auf einmal sah er einen feurigen Schein und mittendrin stand der Teufel in leibhaftiger Gestalt Vor Schreck brach Gotthelf bewusstlos zusammen Fruh fand der Gutsherr seinen Schafer von den Hunden bewacht im Grase liegend Er nahm ihn mit nach Hause und erzahlte alles seiner Frau Nun warteten sie beide dass der Alte wieder seine Augen aufschlug und zu sich kame Als Gotthelf die Augen aufschlug fragte er zuerst nach seiner Herde und seinen Hunden Dann fiel er wieder in einen unruhigen Schlaf aus dem er mit wirren Reden immer wieder aufschreckte Bald sprach er von einer Feuerkugel bald vom Teufel inmitten feuriger Glut Seine Schafe musste an diesem Tag ein anderer Knecht huten Der Alte war dazu nicht imstande Als Gotthelf am Nachmittag vollends zu sich kam musste er dem Gutsherrn alles erzahlen was in der Nacht geschehen war dann wurde er nach Hause geschickt Dort grubelte er jedoch standig uber den nachtlichen Vorfall nach Weil er keine Ruhe fand ging er am Abend zu seinem Freund Christoph dem Schafer des benachbarten Rittergutes Nieder Friedersdorf Der Weg dahin fuhrte durch den Spreepark da es damals die jetzige Fahrstrasse zu den Nachbarorten noch nicht gab Er musste wieder an den Steinen vorbei wo er in der Nacht den Bosen gesehen hatte Obwohl er eifrig nach Spuren suchte fand er nichts Nur ein Loch bemerkte er im Felsen das mit Wasser voll war An der Grenze zwischen beiden Rittergutern traf er unvermutet seinen Freund der hatte schon von dem Spuk gehort Da hatte er es nicht mehr zu Hause ausgehalten Er musste zu seinem Freund um zu erfahren was geschehen war Sie setzten sich am Waldrand auf einem Baumstumpf und Gotthelf musste erzahlen was er erlebte Christoph horte aufmerksam zu dann sagte er Als ich noch ein kleiner Junge war erzahlte mir meine Grossmutter manchmal dass es Leute gibt die mit dem Teufel im Bunde stehen Diese treffen sich dann mit ihm an abgelegenen Stellen Ganz sicher ist dieser Stein an der Spree ein solcher Treffpunkt Das mussen wir erkunden Gotthelf hore ganz genau auf das was ich dir sage Wenn in vier Wochen wieder Vollmond ist treffen wir uns um elf Uhr nachts bei der Ulme hundert Schritt links von dem Stein Der feste treue Glauben an Gott wird uns schutzen dass uns das Bose nichts anhaben kann Erzahle aber niemand davon Endlos vergingen dem alten Gotthelf die nachsten Wochen Endlich aber war es soweit der Vollmond stand wieder am Himmel Zur vereinbarten Zeit trafen sich beide und gaben sich stumm die Hand Dann flusterte Christoph zu Gotthelf Wenn wir an den Stein herankommen fangen wir an zu beten treten dann auf den Felsen und sagen Im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen Nun komm das walte Gott Sie waren nur wenige Schritte gegangen da war es ihnen als ob sie gelahmt waren War es Furcht oder die Macht des Teufels Uberall fing es zu rauschen und zu rascheln an Starkes Rauschen erschallte und boige Windstosse fegten durch den Wald Doch die beiden liessen sich nicht irre machen Im festen Vertrauen auf Gottes Hilfe schritten sie weiter geradewegs auf den Stein zu Dort sagten sie stockend ihr Spruchlein Sie hatten aber kaum das Amen heraus als ein furchtbares Getose entstand so stark als ob alles in Grund und Boden geschlagen wurde Und mit einem Mal herrschte tiefe Stille Angstlich lauschten die Manner was wohl nun kommen wurde Es blieb aber alles still Nur das welke Laub wurde von unsichtbarer Hand herumgewirbelt Dann erschallte ein teuflisches Lachen und Grabesstille war um sie her Da liefen sie schnell zuruck Gotthelf nahm Christoph mit nach Spremberg damit er in dieser Nacht nicht allein durch den unheimlichen Wald nach Hause musste Erst am nachsten Morgen machte sich Christoph wieder nach Friedersdorf auf Seitdem hat im Spreebusch niemand mehr etwas vom Teufel gesehen oder gehort Er ist fur immer verschwunden Die Teufelskanzel im Spremberger Spreepark wurde in fruherer Zeit auch Taufstein mit feurigem Wasser genannt Lutz Mohr Greifswald korrespondierendes Mitglied der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte IGO der Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V Literatur BearbeitenTheodor Schutze Hrsg Zwischen Strohmberg Czorneboh und Kottmar Werte unserer Heimat Band 24 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1974 51 031611383333 14 539632797222 Koordinaten 51 1 53 8 N 14 32 22 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spreepark Neusalza Spremberg amp oldid 216625065