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Die Spittelkolonnaden in Berlin sind ein spatbarockes Schmuckbauwerk von Carl Philipp von Gontard auf dem Marion Grafin Donhoff Platz im Ortsteil Mitte in der Nahe des Spittelmarktes Ursprunglich bestanden sie aus einem Ensemble von zwei halbrund geformten offenen Saulenhallen die zur Zeit ihrer Errichtung im Jahr 1776 als Einfassung einer Brucke uber den sudlichen Festungsgraben dienten der seinerzeit ein unansehnlicher Abwassergraben war Die Spittelkolonnaden mit der historischen MeilensauleDas heutige Bauwerk ist eine Rekonstruktion des sudlichen Teils und entstand 1979 unter Verwendung alter Bauteile Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Rekonstruktion 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Arcaden der SpittelkolonnadenBeim Ausbau der Leipziger Strasse uber den sudlichen Festungsgraben entstand der Donhoffplatz der seit den 1740er Jahren nach Alexander von Donhoff benannt war Die ab 1975 namenlose Grunflache erhielt 2010 ihren heutigen Namen Namenspatin war Marion Grafin Donhoff Geschichte BearbeitenDie Kolonnaden im spatbarock klassizistischen Stil mit ionischen Saulen wurden im Auftrag des preussischen Konigs Friedrich II 1776 von Carl von Gontard entworfen 1 Sie standen in zwei Einzelbauwerken nordlich und sudlich der Leipziger Strasse Durch das starke Wachstum Berlins nach der deutschen Reichsgrundung 1871 ruckte die Bebauung immer naher an das Monument heran Um die Strasse verbreitern zu konnen wurden 1929 im Auftrag des Magistrats von Gross Berlin die Sudkolonnaden abgetragen und auf dem Gelande einer Steinmetzfirma in der Muhlenstrasse gelagert 2 3 In den 1930er Jahren gab es ein Projekt die Kolonnaden komplett zu verlegen sie sollten am nordlichen Arm der Spreeinsel beiderseits der Monbijoustrasse einen neuen Standort erhalten 4 Die nordlichen Kolonnaden wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschadigt und die Reste 1960 abgeraumt Die beiden Halbrondells bildeten mit je einer Doppelreihe Saulen einen Wandelgang der mit Reliefs geschmuckt war Die Bauwerke wurden ruckseitig durch eine Ladenreihe abgeschlossen Der Giebel bestand aus einem altanartigen Aufsatz mit Trophaen Puttengruppen und allegorischen Figuren 5 Rekonstruktion Bearbeiten nbsp Die rekonstruierten Kolonnaden 1980 nbsp Puttengruppe der Spittelkolonnaden seit 1969 im Kollnischen ParkIm Rahmen der Neugestaltung des Hochhausensembles an der Leipziger Strasse wurden die sudlichen Spittelkolonnaden wenige Meter vom ursprunglichen Standort entfernt mit aufgefundenen Resten und mit Kopien des Giebelschmucks rekonstruiert und am 15 Dezember 1979 eingeweiht Zusammen mit der Kopie der historischen Meilensaule vom alten Donhoffplatz wurden sie zu einem neuen Platzensemble collagiert Der steinerne Obelisk Meile Null war 1730 als Beginn der Entfernungsangabe nach Potsdam aufgestellt worden Eine bronzene Gedenktafel erinnert an das Schicksal dieses Bauwerks SPITTELKOLONNADEN 1776 NACH PLANEN VON CARL VON GONTARD ALS SCHMUCK DER BRUCKE UBER DEN ALTEN FESTUNGSGRABEN ERBAUT IM FASCHISTISCHEN RAUB UND EROBERUNGSKRIEG ZERSTORT 1979 VON DER ARBEITER UND BAUERN MACHT WIEDERERRICHTET Die Aussagen im Krieg zerstort und von der Arbeiter und Bauern Macht wiedererrichtet sind unzutreffend da nur der nordliche Teil im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Die neuen Kolonnaden und die Meilensaule verliehen der Leipziger Strasse mit den modernen Hochhausern historisches Kolorit Nicht alle original erhaltenen Figuren kamen wieder auf den Giebel der Kolonnaden einige wurden 1969 im Kollnischen Park auf einer neu gebauten Terrasse neben dem Markischen Museum aufgestellt Weil sie dort relativ ungeschutzt sind sollen sie nun nach wiederholtem Vandalismus direkt im Museumsgebaude einen Besucherraum schmucken 6 7 Literatur BearbeitenLandesdenkmalamt Berlin Hrsg Denkmale in Berlin Bezirk Mitte Ortsteil Mitte Imhof Berlin 2003 Harald Neckelmann Die Leipziger Strasse in Berlin Sutton Erfurt 2009 ISBN 978 3 86680 446 3 Frank Eberhardt Aufstieg und Fall des Grunen Grabens Zur Geschichte des Festungsgrabens um Colln In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 7 2001 ISSN 0944 5560 S 25 luise berlin de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spittelkolonnaden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Werner Hegemann Das steinerne Berlin Geschichte der grossten Mietskasernenstadt der Welt Verlag Gustav Kiepenheuer Berlin 1930 S 206 Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin I Henschelverlag Berlin 1984 S 230 An der Kolonnade In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Hier ist ebenfalls angegeben dass die sudlichen Kolonnaden 1929 abgetragen wurden Axel Cordes Die Frauenklinik in der Ziegelstrasse Kapitel 4 Die Wolff Entwurfe von 1934 abgerufen am 28 Marz 2010 Die Berliner Baukunst nach 1763 lexikus de abgerufen am 28 Marz 2010 Uwe Aulich Erneut Vandalismus im Kollnischen Park Originalfigur der alten Spittelkolonnaden zerstort Jetzt sollen sie ins Markische Museum umziehen In Berliner Zeitung 12 Januar 1999 Karl Seidel Zur Geschichte des Kollnischen Parks Zwei Sandstein Puttengruppen von der Attika der Spittelkolonnaden In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 7 2001 ISSN 0944 5560 S 147 ff hier S 154 luise berlin de 52 510683333333 13 398941666667 Koordinaten 52 30 38 5 N 13 23 56 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spittelkolonnaden amp oldid 224291638