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Die Sozialdemokratische Partei des Saargebietes war die sozialdemokratische Partei im 1918 bis 1935 vom Deutschen Reich abgetrennten Saargebiet Sie war die Schwesterpartei der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 2 Organisation 3 Politik 4 Wahlergebnisse 5 Nach der Machtergreifung 6 Die Saarabstimmung 7 Personlichkeiten 7 1 Vorsitzende 7 2 Fraktionsvorsitzende 7 3 Mitglieder im Landesrat 8 Siehe auch 9 LiteraturGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Deutschen Kaiserreich war die SPD nach Bezirken organisiert Im Saargebiet kamen daher Teile des preussischen SPD Bezirks Obere Rheinprovinz und des bayerischen Bezirks Rheinpfalz zusammen Eine gemeinsame Organisation musste zunachst geschaffen werden Bei der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung am 19 Januar 1919 wurde noch getrennt abgestimmt Im Wahlkreis 21 Koblenz und Trier hierzu gehorten die preussischen Teile des spateren Saargebietes war das Zentrum starkste Partei geworden im Wahlkreis 27 Pfalz die SPD Die Bevolkerung des Saargebietes war zu 72 katholisch die sozialdemokratische Partei hatte daher gegenuber der Zentrumspartei des Saargebietes schlechte Voraussetzungen Organisation BearbeitenDie SPD des Saargebietes wahlte Valentin Schafer der seit 1914 Vorsitzender des SPD Unterbezirks Saar gewesen war 1920 zum Parteivorsitzenden Ausserhalb des Landkreises Saarbrucken bestanden nur wenige aktive Ortsgruppen Dies war uberwiegend in den wenigen evangelischen Orten des Saargebietes der Fall Politik BearbeitenIn einem weitaus uberwiegend katholischen Gebiet war es fur den Wahlerfolg fur die Sozialdemokraten wichtig zu betonen dass ihre Politik nicht kirchenfeindlich sei Dennoch stand sie einem Klerus gegenuber der deutlich fur das Zentrum und gegen die SPD positioniert war Einen in der Auseinandersetzung mit der USPD bzw KPD wichtigen Konflikt hatte die SPD mit den freien Gewerkschaften auszutragen Die SPD des Saargebietes verfolgte eine deutlich national orientierte Politik und strebte eine Ruckgliederung nach Deutschland an Der Konflikt entspann sich in der Beurteilung der Einfuhrung des franzosischen Franken als Wahrung des Saargebietes Wahrend die Gewerkschaften die Auszahlung der Lohne in Franken unterstutzen lehnte die SPD die Frankeneinfuhrung ab da sie dem Ziel einer Wiedervereinigung entgegenwirkte Inhaltlich lagen die Vorstellungen von SPD Zentrum und Volkspartei im Saargebiet in den 1920er Jahren nahe beieinander Die Parteien traten daher auch gegenuber dem Volkerbund und der Reichsregierung geschlossen auf Wahlergebnisse BearbeitenDie SPD war nach dem Zentrum die zweitstarkste Partei im Saargebiet Sie erreichte in den ersten drei Wahlen jeweils funf bis sechs der 30 Sitze im Landesrat bei der Wahl am 13 Februar 1932 waren es noch drei erstmals war die KPD an der SPD vorbeigezogen Nach der Machtergreifung BearbeitenMit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Reich geriet die Saar SPD in eine schwierige Lage Schwerpunkt ihrer Politik war die Unterstutzung der verfolgten Sozialdemokraten und Gewerkschafter im Rahmen ihrer Moglichkeiten Dazu gehorten auch scharfe Angriffe gegen die Reichsregierung Auf der anderen Seite hatte sich die Partei immer klar fur eine Ruckgliederung des Saargebietes in das Reich ausgesprochen Unter den neuen Machthabern bedeute diese Ruckgliederung aber Verbot der SPD und Verfolgung deren Anhanger Am 7 April 1933 beschloss der Parteivorstand folgenden Beschluss Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei des Saargebietes sieht sich veranlasst angesichts verschiedener Angriffe erneut zu erklaren dass die Sozialdemokratische Partei des Saargebietes wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft fur die restlose Ruckgliedeung des Saargebietes an Deutschland eintritt Diese Feststellung ist unabhangig von dem innenpolitischen Freiheitskampf der Sozialdemokratie Beschluss des Parteivorstandes vom 7 April 1933 Das Saargebiet wurde mit dem Verbot der SPD im Reich Ruckzugsraum fur fuhrende Sozialdemokraten Am 20 Juni wurde in Saarbrucken die erste Ausgabe der neuen SPD Parteizeitung Die Deutsche Freiheit veroffentlicht Das Blatt mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren und wurde illegal im Reich verteilt Die Saarabstimmung BearbeitenIm Laufe des Jahres 1933 wurde immer deutlicher dass die Hoffnung der Saar SPD das neue Regime in Berlin wurde zu einer moderaten Politik finden und den Konflikt zwischen Demokratie und nationaler Einheit verschwinden lassen illusorisch war Am 14 Oktober 1933 trat das nationalsozialistische Deutsche Reich aus dem Volkerbund aus Nun anderte die SPD ihre Position Am 16 Oktober fuhrte Braun aus Solange dieses Blut und Henkerregime Deutschland vergewaltigt ist an eine Ruckkehr des Saargebietes nicht zu denken Rede von Max Braun am 16 Oktober 1933 Nun forderte die SPD eine Verschiebung der Volksabstimmung uber eine Ruckkehr der Saar um funf bis zehn Jahre Diese Position konnte sich im Volkerbund nicht durchsetzen Am 4 Juni 1934 wurde der Termin der Volksabstimmung auf den 13 Januar 1935 festgelegt Nun musste sich die SPD festlegen Die neue Position lautete fur eine Ablehnung zu stimmen Der Status quo war der Ruckgliederung zum jetzigen Zeitpunkt vorzuziehen Zu dem gleichen Ergebnis war auch die KPD des Saargebietes gekommen Das eigentliche Ziel eine kommunistische Diktatur nach dem Vorbild der Sowjetunion war nicht realistisch der Status quo war auch fur die KPD die bessere Entscheidung Diese Entscheidung fiel in die Zeit der Entwicklung der Volksfrontpolitik der Komintern die KPD strebte nun eine Aktionseinheit mit den demokratischen Sozialisten an Im Saargebiet fuhrte dies zur Bildung der Freiheitsfront zwischen SPD und KPD Man sprach gemeinsam uber eine gemeinsame Position in der Saarabstimmung Am 4 Juli 1934 veroffentlichten Max Braun und der KPD Chef Fritz Pfordt einen gemeinsamen Aufruf bei der Volksabstimmung mit Nein zu stimmen und zu einer gemeinsamen Kundgebung Die Saarabstimmung erwies sich als ein Desaster fur die Volksfront Von den 528 105 abgegebenen Stimmen entfielen 477 119 fur die Ruckkehr des Saargebiets und nur 46 613 fur den Status quo Damit lag der Anteil der Wahler des Status quo noch unter den 9 6 die die SPD bei der Landesratswahl 1932 alleine erreicht hatte Mit der Ruckgliederung des Saargebietes zum 1 Marz 1935 griff auch im Saargebiet das Verbot der SPD Personlichkeiten BearbeitenVorsitzende Bearbeiten Valentin Schafer 1920 1928 Max Braun 1928 1935 Fraktionsvorsitzende Bearbeiten Walther Sender 1922 1932 Mitglieder im Landesrat Bearbeiten Abgeordneter 1 WP 2 WP 3 WP 4 WPAnton Betz Mitglied Mitglied 0 0Max Braun 0 0 0 MitgliedKarl Brettar 0 Mitglied 0 0Johann Peter Hoffmann Mitglied Mitglied Mitglied 0Heinrich Lieser 0 0 Mitglied MitgliedHermann Petri Mitglied Mitglied Mitglied MitgliedHermann Ringle Mitglied 0 0 0Bernhard Schneider 0 0 MitgliedWalther Sender Mitglied Mitglied Mitglied 0August Werkle 0 Mitglied 0 0Fritz Zimmer 0 Mitglied 0Siehe auch BearbeitenSozialdemokratische Partei des SaarlandesLiteratur BearbeitenMaria Zenner Parteien und Politik im Saargebiet unter dem Volkerbundregime 1920 1935 Dissertation Saarbrucken 1966 Parteien im Landesrat Zentrum SPD KPD LVP DSV DDP CSP VHL DNVP NSDAP Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialdemokratische Partei des Saargebietes amp oldid 200423606