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Der Tempel von Soleb im Sudan ist der grosste agyptische Tempel sudlich von Theben 1 Er wurde um 1350 v Chr unter Amenophis III errichtet und war dem Reichsgott Amun Ra sowie dem vergottlichten Konig gewidmet 2 Tempel von Soleb in HieroglyphenMennu chai em Maat Mnnw ḫˁj m M3ˁtRuinen des Tempels Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Name 3 Forschungsgeschichte 4 Architektur 4 1 Baugeschichte 4 2 Saulen 4 3 Dromos und Widderallee 5 Dekoration und Bildprogramm 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeLage und Umgebung Bearbeiten20 436361111111 30 334055555556 Koordinaten 20 26 10 9 N 30 20 2 6 O nbsp nbsp Tempel von Soleb Der Tempel befindet sich 500 km sudlich von Assuan zwischen dem 2 und 3 Katarakt am Westufer des Nils In der Umgebung wurden zwei Friedhofe aus dem Neuen Reich und der meroitischen Zeit entdeckt Etwas nordlich liess Amenophis III den kleinen Tempel von Sedeinga errichten der seiner Gemahlin Teje geweiht war 3 Name BearbeitenDer agyptische Name des Tempels lautete mennu cha em maat Festung Denkmal des Cha em maat Er setzt sich aus dem Wort mennu fur Festung und dem Horusnamen von Amenophis III zusammen Es existieren mehrere Schreibvarianten beispielsweise ist auch die Kurzform cha em maat belegt 3 Forschungsgeschichte BearbeitenDie Ruinen des Tempels wurden erstmals 1813 von dem Schweizer Reisenden Jean Louis Burckhardt besichtigt 1821 fertigte der Franzose Frederic Cailliaud einen Tempelplan und einen Aufriss der Saulen an Auch kopierte er Ortsnamenlisten fur die sich Jean Francois Champollion interessierte 1844 lieferte Karl Richard Lepsius die erste zutreffende Beschreibung der Anlage die zuvor noch als Palast gedeutet wurde James H Breasted und Norman de Garis Davies beschaftigten sich 1907 mit den Reliefszenen Echnatons Von 1957 bis 1977 war eine italienische Mission unter der Leitung von Michaela Schiff Giorgini tatig um die Baugeschichte des Tempels genauer zu erforschen 4 Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss des Tempels nach Karl Richard Lepsius nbsp Rekonstruktion eines der InnenhofeDer Tempel von Soleb wurde im Zuge eines umfangreichen Bauprogramms von Amenophis Sohn des Hapu konzipiert von dem auch der Luxor Tempel und das Millionenjahrhaus in Theben West stammt Der Tempel war ursprunglich viel kleiner und wurde im Laufe von funf Bauphasen auf die endgultige Form mit drei Achsen gebracht 5 1 Baugeschichte Bearbeiten In der ersten Bauphase bestand das Heiligtum aus einem kleinen Podiumstempel mit Umgang Dieser stand in der Sudwestecke einer doppelten Umfassungsmauer die 105 Meter lang und 120 Meter breit war Ein Kanal stellte eine Verbindung vom Nil zu einer Kaianlage vor den Mauern her 5 1 In Phase zwei entstanden vor dem Kernbau ein Hypostyl mit 24 Palmkapitellsaulen ein Saulenhof und ein erster Pylon Die Kaianlage wurde neugestaltet und erhielt eine Barkenstation mit dreiteiligem Sanktuar 6 In der dritten Phase wurde eine zweite Umfassungsmauer mit einem Umfang von 140 mal 175 Meter errichtet die mit vorspringenden Turmen bewehrt war und in die ein neuer Pylon eingebunden wurde Der erste Pylon wurde durch die Saulenruckhalle des neuen Hofes ersetzt 6 1 In Phase vier wurde eine Allee mit Widder Sphingen angelegt die vom neuen Pylon zum Kai fuhrte Der neue Hof war nun von Hallen mit gebundelten Papyrussaulen umgeben Vor dem zweiten Pylon wurden zwei Obelisken und sechs Kolossalstatuen aufgestellt 6 1 In der letzten Bauphase wurden die Obelisken und Kolossalstatuen am zweiten Pylon durch einen monumentalen Kiosk mit vier 12 Meter hohen Obelisken und Palmsaulen ersetzt Die Umfassungsmauer wurde auf 210 mal 240 Meter vergrossert und auf die Sphinxallee ein dritter Pylon gebaut vor und hinter dem je zwei Obelisken aufgestellt wurden Das Tempelhaus hatte bis zum dritten Pylon eine Lange von 170 Metern und war damit betrachtlich langer als der Luxor Tempel von Amenophis III 6 1 Saulen Bearbeiten Die Papyrusbundelsaulen im Tempel von Soleb sind charakteristisch fur Bauten von Amenophis III Ahnliche finden sich auch im Tempel von Luxor Dieser Saulentyp trat im Alten Reich auf aber nur selten in Heiligtumern der Folgezeit Beliebtheit erlangten die Papyrusbundelsaulen vor allem unter Echnaton in Amarna 6 nbsp Granitlowe im British Museum nbsp Rekonstruktion des DromosDromos und Widderallee Bearbeiten Auf den Wiesen neben dem Aufweg haben anfangs lebende Widder frei ohne Umzaunung geweidet Spater wurden direkt an der Flanke des Dromos 1 mal 5 Meter grosse Stalle angelegt die so ausgerichtet waren dass die Tiere direkt auf den Dromos blicken konnten Durch zwei Ziegelstempel mit der Aufschrift Widder Herde des Nebmaatre konnte erstmals archaologisch die Haltung einer heiligen Herde nachgewiesen werden Die Stallungen wurden spater durch steinerne Statuen ersetzt Entlang des Dromos sollen insgesamt mindestens zwei Granitlowen vier schwarze Granitfalken und zwolf Granitwidder gestanden haben von denen sich heute nur Reste eines Falken und zweier Widder vor Ort befinden Die restlichen Statuen wurden verschleppt und befinden sich heute in verschiedenen Museen 7 Dekoration und Bildprogramm BearbeitenAuf der Ruckseite des zweiten Pylons sind Sedfest Szenen aus dem 30 Regierungsjahr von Amenophis III erhalten Sie zeigen die Kronungsfeierlichkeiten in Theben und den rituellen Umzug um die Mauer mit Stationen an den verschiedenen Stadttoren 8 Auf dem zweiten Pylon finden sich auch Darstellungen mit Amenophis III und seinem Nachfolger Echnaton Auf einer erhalt Echnaton von seinem vergottlichten Vater das Anch Zeichen und wird von vier Gottern gekront Andere Reliefs zeigen ihn beim Weihrauch und Trankopfer Auffallend bei diesen Szenen ist dass der Name des vergottlichten Vaters Amun nicht verfolgt wurde wie es sonst zur Amarna Zeit ublich war 2 Auf den Saulen des Hypostyls befindet sich eine Liste mit etwa 60 auslandischen Orts und Volkernamen Es werden unter anderem Tunip Qadesch Byblos und Karkemis aufgezahlt aber auch einige neue Ortsnamen die aus anderen Quellen nicht bekannt sind 9 nbsp nbsp Fremdvolkerdarstellungen auf den Saulen des HypostylsLiteratur BearbeitenDieter Arnold Die Tempel Agyptens Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 215 1 S 73 74 Julia Budka Prasenz in Nubien der Tempel von Soleb In Kemet Jahrgang 2003 Nummer 4 S 37 42 Michela Schiff Giorgini Soleb Band 1 1813 1963 Sansoni Florenz 1965 Michela Schiff Giorgini Soleb Band 4 Le temple Plans et photographies Institut francais d archeologie orientale Kairo 2004 ISBN 2 7247 0347 2 Michela Schiff Giorgini Soleb Band 5 Le temple Bas reliefs et Inscriptions Institut Francais d Archeologie Orientale Kairo 2006 ISBN 2 7247 0223 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempel von Soleb Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege Bearbeiten a b c d e f Dieter Arnold Die Tempel Agyptens Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 215 1 S 73 74 a b J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 41 a b J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 37 J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 37 38 a b J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 38 a b c d e J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 39 J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 39 40 J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 40 J Budka Prasenz in Nubien 2003 S 40 41 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempel von Soleb amp oldid 229487373