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Slobodan Jovanovic kyrillisch Slobodan Јovanoviћ 3 Dezember 1869 in Novi Sad Osterreich Ungarn 12 Dezember 1958 in London war ein jugoslawischer und serbischer Intellektueller Jurist Literat Historiker und Politiker Er war Professor und Rektor der Universitat Belgrad und Prasident der Serbischen Akademie der Wissenschaften Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er Premierminister der koniglichen jugoslawischen Exilregierung Slobodan Jovanovic Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenSlobodan Jovanovic wurde als Sohn des liberalen Politikers Vladimir Jovanovic und dessen Frau Jelena geboren Er gilt als erster bekannter Trager des Vornamens Slobodan sein Vater als dessen wahrscheinlicher Urheber 1 Seine Ausbildung erhielt er in Belgrad Munchen und Zurich schloss ein Jurastudium in Genf ab und studierte von 1890 bis 1892 als Postgraduierter Verfassungsrecht und Politikwissenschaft an der Ecole libre des sciences politiques in Paris 1892 trat er in den serbischen Staatsdienst und wurde 1893 zum politischen Attache an der serbischen Mission im damaligen Konstantinopel ernannt wo er einige Jahre blieb In dieser Zeit begann er Literaturkritiken in verschiedenen serbischen Zeitschriften zu veroffentlichen Er verliess schliesslich den diplomatischen Dienst um sich seinen akademischen und literarischen Interessen zu widmen 1897 wurde er zum Professor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Belgrad berufen wo er bis zu seiner Emeritierung 1940 blieb 1913 14 und 1920 21 amtierte Jovanovic als Rektor der Universitat von Belgrad Er wurde 1908 in die Koniglich Serbische Akademie aufgenommen deren Prasident er von 1928 bis 1931 war sowie 1927 in die Jugoslawische Akademie der Wissenschaften in Zagreb Er war Mitherausgeber und arbeiter wichtiger serbischer Literaturzeitschriften Uber vier Jahrzehnte lang lehrte Jovanovic an der juristischen Fakultat und erwarb sich einen Ruf als Autoritat auf dem Gebiet des Rechts und der Geschichte aber auch der serbischen Sprache und Literatur Die Themen zu denen er publizierte reichten von Kunst uber Kultur zu Sozialwissenschaften und Politik Er fuhrte wiederholt neue Themenbereiche in die wissenschaftliche und offentliche Diskussion in Serbien und Jugoslawien ein etwa das Verhaltnis zwischen Liberalismus und westlicher Demokratie deren Anhanger er war einerseits und den um sich greifenden totalitaren Ideologien andererseits Er war ein Kritiker der Reinen Rechtslehre Hans Kelsens Als anerkannte wissenschaftlich kulturelle Autoritat ubte er in der Zwischenkriegszeit einen gewissen Einfluss auf das politische Leben im Konigreich Jugoslawien aus Personlich politisch aktiv wurde er erst ab dem Jahr 1937 als Mitinitiator und erster Prasident des ursprunglich uberparteilich angelegten Serbischen Kulturvereins Srpski kulturni klub der sich jedoch in der kurzen verbliebenen Zeitspanne bis zum Ausbruch des 2 Weltkriegs zunehmend politisierte Als am 27 Marz 1941 in Belgrad ein Militarputsch stattfand der gegen die beschlossene Zusammenarbeit Jugoslawiens mit den Achsenmachten gerichtet war wurde Jovanovic stellvertretender Ministerprasident in der neuen pro westlichen Regierung unter der Leitung von General Dusan Simovic Nach dem anschliessenden Uberfall des Dritten Reiches vom 6 April 1941 auf die Konigreiche Jugoslawien und Griechenland floh Jovanovic zusammen mit Konig Peter II und anderen Kabinettsministern uber Jerusalem nach London In der dort eingerichteten jugoslawischen Exilregierung war er vom 11 Januar 1942 bis zum 26 Juni 1943 Premierminister In seine Amtszeit fiel die Ernennung des im Lande gebliebenen konigstreuen Offiziers Draza Mihailovic zum Kriegsminister der zunachst als Befehlshaber der alliierten Jugoslawischen Armee im Vaterland Widerstand gegen die Besatzer leistete im Laufe des Krieges aber zunehmend mit diesen kollaborierte um die schliesslich siegreiche kommunistische Partisanen Bewegung zu bekampfen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Jovanovic 1946 durch die neuen Machthaber Jugoslawiens aufgrund dessen zum Staatsfeind erklart und in Abwesenheit zu 20 Jahren Gefangnishaft und Zwangsarbeit verurteilt enteignet und ausgeburgert So verbrachte er die Jahre bis zu seinem Tode 1958 in der Londoner Emigration wo er sich weiter politisch und schriftstellerisch betatigte Bereits 1932 1940 wurde Jovanovic Gesamtwerk in 17 Banden herausgegeben Obwohl seine Arbeiten im kommunistischen Jugoslawien nicht offiziell verboten waren wurden sie bis Ende der 80er Jahre dort nicht mehr veroffentlicht und kaum rezipiert Erst mit der politischen Wende in Europa begann in Serbien die inoffizielle Rehabilitation Jovanovic und die Wiedererschliessung seines umfangreichen Werks 1991 erschien eine 12 bandige Neuauflage seiner gesammelten Werke In Serbien gilt er heute als einer der wichtigsten politischen Denker des 20 Jahrhunderts und wird vielfaltig gewurdigt seit 2002 ist sein Portrat auf der 5000 Dinar Banknote abgebildet seine Buste steht an der Belgrader Rechtswissenschaftlichen Fakultat und der Platz vor dem Fakultatshauptgebaude tragt seit 2011 seinen Namen als auch seine Gebeine feierlich auf den Belgrader Ehrenfriedhof umgebettet wurden Die Verurteilung von 1946 wurde allerdings erst 2007 formell aufgehoben und Jovanovic damit offiziell rehabilitiert Schriften BearbeitenO suverenosti O suverenosti Uber die Souveranitat Belgrad 1987 O dvodomnom sistemu O dvodomnom sistemu Uber das Zweikammersystem Belgrad 1899 Velika narodna skupshtina Velika narodna skupstina Die Grosse Volksversammlung Belgrad 1900 Srpsko bugarski rat Rasprava iz diplomatske istoriјe Srpsko bugarski rat Rasprava iz diplomatske istorije Der Serbisch Bulgarische Krieg Eine Abhandlung aus der Diplomatiegeschichte Belgrad 1901 Svetozar Markoviћ Svetozar Markovic Belgrad 1903 Osnovi pravne teoriјe o drzhavi Osnovi pravne teorije o drzavi Grundlagen der Rechtstheorie uber den Staat Belgrad 1906 Osnovi јavnog prava Kraљevine Srbiјe Osnovi javnog prava Kraljevine Srbije Grundlagen des offentlichen Rechts des Konigreichs Serbien zwei Bande Belgrad 1907 1909 Makiaveli Beograd 1907 Makiaveli Macchiavelli Belgrad 1907 Politichke i pravne rasprave Politicke i pravne rasprave Politische und rechtliche Abhandlungen zwei Bande Belgrad 1908 1910 Ustavobraniteљi i њihova vlada Srpska kraљevska akademiјa Ustavobranitelji i njihova vlada Srpska kraljevska akademija Die Konstitutionalisten und ihre Regierung Belgrad 1912 Universitetsko pitaњe Universitetsko pitanje Die Universitatsfrage Belgrad 1914 Voђi francuske revoluciјe Vođi francuske revolucije Anfuhrer der Franzosischen Revolution Belgrad 1920 O drzhavi O drzavi Uber den Staat Belgrad 1922 Druga vlada Milosha i Mihaila Druga vlada Milosa i Mihaila Die zweite Regierung der Fursten Milos und Mihailo Belgrad 1923 Ustavno pravo Kraљevine Srba Hrvata i Slovenaca Ustavno pravo Kraljevine Srba Hrvata i Slovenaca Verfassungsrecht des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen Belgrad 1924 Vlada Milana Obrenoviћa Vlada Milana Obrenovica Die Herrschaft des Milan Obrenovic zwei Bande Belgrad Geca Kon 1926 1927 Vlada Aleksandra Obrenoviћa Vlada Aleksandra Obrenovica Die Herrschaft des Alexander Obrenovic zwei Bande Belgrad Geca Kon 1929 1931 Iz istoriјe politichkih doktrina Iz istorije politickih doktrina Aus der Geschichte der politischen Doktrinen Belgrad 1935 Gledston Gledston Gladstone Belgrad Jugo Istok 1938 Americhki federalizam Americki federalizam Der amerikanische Foderalismus Belgrad 1939 Primeri politichke sociologiјe Engleska Francuska Nemachka 1815 1914 Primeri politicke sociologije Engleska Francuska Nemacka 1815 1914 Beispiele fur politische Soziologie England Frankreich und Deutschland 1815 1914 Belgrad 1940 O totalitarizmu O totalitarizmu Uber den Totalitarismus Paris Oslobođenje 1952 Јedan prilog za prouchavaњe srpskog nacionalnog karaktera Jedan prilog za proucavanje srpskog nacionalnog karaktera Ein Beitrag zum Studium des serbischen Nationalcharakters Windsor Kanada 1964 Zapisi o problemima i љudima 1941 1944 Zapisi o problemima i ljudima 1941 1944 Notizen zu Problemen und Einzelpersonen 1941 1944 London 1976 Schriften auf Englisch Slobodan Jovanovich Tito and the Western World Nachdruck aus The Eastern Quarterly London 1952 S 6 Slobodan Jovanovich On the New Machiavellism Nachdruck aus The Eastern Quarterly London 1952 S 5 Einzelnachweise Bearbeiten Petar Stevanovic Namens Worterbuch Zavod za udzbenike Belgrad 2014 ISBN 978 86 17 18577 8 S 264 serbisch Rechnik imena Literatur BearbeitenAndreas Moritsch Slobodan Jovanovic In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Hgg Mathias Bernath Felix von Schroeder Munchen 1976 S 307 308Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slobodan Jovanovic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Premierminister des Konigreichs Jugoslawiens 1918 1945 Nikola Pasic Stojan Protic Ljubomir Davidovic Stojan Protic Milenko Vesnic Nikola Pasic Ljubomir Davidovic Nikola Pasic Nikola Uzunovic Velimir Vukicevic Anton Korosec Petar Zivkovic Vojislav Marinkovic Milan Srskic Nikola Uzunovic Bogoljub Jevtic Milan Stojadinovic Dragisa Cvetkovic Dusan Simovic Slobodan Jovanovic Milos Trifunovic Bozidar Puric Ivan Subasic Drago Marusic Josip Broz Tito Normdaten Person GND 119298074 lobid OGND AKS LCCN n85068189 VIAF 4985009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jovanovic SlobodanKURZBESCHREIBUNG jugoslawischer Politiker und der 19 Premierminister von JugoslawienGEBURTSDATUM 3 Dezember 1869GEBURTSORT Novi Sad Osterreich UngarnSTERBEDATUM 12 Dezember 1958STERBEORT London England Vereinigtes Konigreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slobodan Jovanovic Politiker amp oldid 218925177