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Silikatkreiden sind in ihrer Zusammensetzung Pigment Bindemittel und Zuschlagstoffe rein mineralisch bzw anorganisch Siliziumdioxid in unterschiedlichen Verbindungen als Hauptbestandteil Sie unterscheiden sich dadurch von anderen Malkreiden die meist organische Bindemittel enthalten Rein silikatische pastellartige Kreiden Inhaltsverzeichnis 1 Anwendung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksAnwendung BearbeitenRelevant wird diese Differenzierung bei der Anwendung von Kreiden im Allgemeinen auf unterschiedlichen Untergrunden Bisher werden Kreiden u a fur kreative Zwecke zum Beispiel auf Papier Karton oder ahnlichem eingesetzt Der Pigmentabrieb von trockenen Kreiden ohne fette Anteile wie Wachs oder Ol muss in aller Regel mit einem geeigneten Fixativ auf dem Untergrund gebunden beziehungsweise verklebt werden Bekanntestes Beispiel hierfur ist die Pastellkreide Solch eine Pastellmalerei kann nur im Innenbereich und entsprechend geschutzt uberdauern ob fixiert oder nicht Die organischen Bestandteile in der Kreide selbst im Bildtrager z B Papier und im organischen Fixativ Acrylat Kunstharz sind nicht oder nur bedingt witterungsbestandig und damit fur aussen ungeeignet Silikat Kreiden wurden fur pastelliges Zeichnen im Aussenbereich entwickelt vorrangig fur die Anwendung auf rein mineralischen Untergrunden z B auf mineralischem Putz Baustoff Beton Stein unglasierte Terrakotta Glas gestrahlt oder geatzt Auf diesen Untergrunden wird der silikatische Farbabrieb mit einem entsprechend rein mineralischen Fixativ modifiziertes Kaliwasserglas im Spruhverfahren fixiert Die chemisch gleichen Bestandteile in der Kreide dem Untergrund und dem Fixativ schaffen eine dauerhafte witterungsbestandige Verbindung Silikat Kreiden konnen wie andere Kreiden auch auf weiteren Untergrunden angewandt werden nicht rein mineralische Anstriche Spachtelmassen welche z B Kunstharzanteile enthalten nicht mineralische bzw organische wie Papier Karton Holz Fur solche Untergrunde gibt es ein organisches Fixativ Acrylat Geschichte BearbeitenDie Erfindung und Patentierung der Mineralfarbe durch Adolf Wilhelm Keim im Jahr 1878 basierte bereits auf dem gleichen Prinzip Seine Uberlegung war Malereien auf Putz so haltbar zu machen wie jahrhundertealte Fresken Die Keim sche Mineralfarbe wird heute noch von der Firma Keimfarben in Diedorf hergestellt Die Bestandteile dieser Farbe sind vereinfacht mineralische Pigmente mineralische Zuschlagstoffe und Kaliwasserglas als Bindemittel Ein bekanntes Ensemblebeispiel fur Aussenmalereien mit Keim scher Mineralfarbe Ende des 19 Jh sind zahlreiche Fassaden in der Altstadt von Stein am Rhein Bis heute haben die lichtechten mineralischen Farben ohne nennenswerte Veranderungen uberdauert Silikatkreiden beinhalten die originalen Farbpulver von Keim Diese bestehen aus rein mineralischen lichtechten Pigmenten welche mit diversen mineralischen Zuschlagstoffen in einem aufwendigen Verfahren vermengt werden Verkollerung Das Bindemittel der Kreiden ist Wasserglas Es wurde bereits 1888 in Meyers Konversationslexikon als neues Mal bzw Bindemittel in der Glasmalerei beschrieben Eine Zeichnung mit Silikatkreiden z B auf gestrahltem Glas wird ebenfalls mit Wasserglas fixiert Diese Verbindung ist quasi unloslich ausser gegen Flusssaure Literatur BearbeitenAchim Pilz Silikatbeschichtungen Systeme Anwendungen Vorzuge Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2005 ISBN 9783421034953 Jo Herrmann Silikat Kreiden Band 2 Palette amp Zeichenstift 2006 Lothar Bohring Silikat Kreiden Band 1 Malerzeitschrift Die Mappe 2007 Berner Munsterstiftung Tatigkeitsbericht Schutzkapelle 2007 S 34 Christiane Weishaupt Mehr erhalten weniger ersetzen Band 10 Fachzeitschrift Naturstein 2008 Thomas Schubert Farbiges Gestalten von Natursteinoberflachen im Zusammenhang mit Restaurierungsmassnahmen Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2010 S 19 31 ISBN 978 3 8167 8254 4 Ingrid Hentschel Das neue Kleid der Kommode Humboldtuniversitat zu Berlin 2010 Weblinks BearbeitenWandbild Lebenstrom in Oberturkheim 1996 PDF 129 kB Das neue Kleid der Kommode Farbiges Gestalten von Natursteinoberflachen Wasserglas in Meyer s Lexikon 1888 Berner Munsterstiftung PDF 4 9 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Silikatkreiden amp oldid 223756178