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Sieglinde Hofmann 14 Marz 1945 in Bad Konigshofen Unterfranken ist ein ehemaliges Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion RAF und gilt als eine der Leitfiguren der zweiten Generation Sie war 1977 an der Entfuhrung und Ermordung des Arbeitgeberprasidenten Hanns Martin Schleyer und 1979 am Anschlag auf den damaligen Nato Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig beteiligt 1980 wurde sie verhaftet zweimal verurteilt und schliesslich 1999 aus der Haft entlassen 1 2 Leben BearbeitenNach dem Besuch einer katholischen Madchenschule machte sie eine Lehre als Arzthelferin Nach ihrer Fachhochschulausbildung zur Sozialarbeiterin in Heidelberg war sie ab 1970 als Sozialarbeiterin im Bereich Drogenberatung im Geschaftsbereich der Erzdiozese Freiburg tatig 3 Sie radikalisierte sich uber ihre Arbeit im Sozialistischen Patientenkollektiv in Heidelberg und schloss sich 1976 der RAF an 4 5 Im Sommer 1976 absolvierte sie zusammen mit anderen Mitgliedern der sogenannten Haag Mayer Bande u a Siegfried Haag Peter Jurgen Boock und Stefan Wisniewski in einem Trainingscamp der PFLP im Sudjemen eine militarische Ausbildung 6 und beteiligte sich an den ersten Planungen zur Offensive 77 deren Ziel die Freipressung der in deutschen Gefangnissen einsitzenden RAF Mitglieder war Nach der Verhaftung Haags ubernahm im Februar 1977 Brigitte Mohnhaupt die Fuhrung der RAF Hofmann wurde schnell zu deren wichtigster Vertrauter und fungierte in den folgenden Monaten und Jahren als eine Art Stellvertreterin BKA Chef Horst Herold bezeichnete Hofmann spater als die Stabschefin der Mohnhaupt 7 Als Mitglied des engsten Fuhrungskreises der RAF war sie massgeblich an Planung und Ausfuhrung der Terroranschlage der Offensive 77 und des Deutschen Herbstes beteiligt Am 5 September 1977 eroffnete sie mit einem Schnellfeuergewehr das Feuer auf den Konvoi des Arbeitgeberprasidenten Hanns Martin Schleyer 8 und gehorte in den folgenden Wochen zu Schleyers permanenten Bewachern Am 11 Mai 1978 wurde sie zusammen mit Mohnhaupt und Boock in Zagreb verhaftet im November 1978 jedoch von den jugoslawischen Behorden nach Aden im Sudjemen abgeschoben Von dort kehrte sie im Fruhjahr 1979 nach Europa zuruck und beteiligte sich an dem versuchten Mordanschlag auf den damaligen Nato Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig Im Mai 1980 verhandelte sie im Auftrag Mohnhaupts uber den Zusammenschluss der RAF mit der Bewegung 2 Juni wurde aber bei einem konspirativen Treffen in einer Pariser Wohnung festgenommen Gegen die Zusage Hofmann nicht wegen Mordes anzuklagen wurde sie an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert Im Juni 1982 wurde sie wegen versuchter Geiselnahme versuchten Menschenraubes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Die Verurteilung fur die Beteiligung an der versuchten Entfuhrung 9 Jurgen Pontos basierte im Wesentlichen nur auf den Aussagen des Kronzeugen Hans Joachim Dellwo Spater stellte sich heraus dass sie an der versuchten Entfuhrung Pontos bei der dieser von der RAF erschossen wurde nicht beteiligt war und ihre Verurteilung dafur ein Fehlurteil darstellte 10 Erst nach der im Juni 1990 erfolgten Verhaftung von RAF Aussteigern die unter Mitwirkung des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS in der Deutschen Demokratischen Republik DDR untergetaucht waren wurde Hofmanns Fuhrungsrolle innerhalb der RAF in ihrer ganzen Bedeutung bekannt 1995 kurz vor ihrer regularen Haftentlassung wurde sie ein zweites Mal angeklagt Noch im selben Jahr wurde sie massgeblich auf Basis der Aussagen der DDR Aussteiger als Tatbeteiligte an der Entfuhrung und Ermordung Hanns Martin Schleyers und wegen verantwortlicher Mitwirkung am gescheiterten Anschlag auf den NATO Oberbefehlshaber Alexander Haig zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt 11 12 1999 wurde sie vorzeitig auf Bewahrung aus der Haft entlassen 13 Weblinks BearbeitenDossier zu Sieglinde Hofmann bei Spiegel OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Ex Terroristen beschuldigen Wisniewski In sueddeutsche de 27 September 2010 abgerufen am 21 Juni 2018 Kronzeuge beschuldigt RAF Mitglied Berliner Zeitung 14 September 1995 abgerufen am 12 Mai 2020 rafinfo de Kurzbiographie Sieglinde Hofmann RAF Terroristen Foto von 1995 und Kurzbiografie Tagesspiegel 17 September 2008 Andreas Ritter Klaus Gimmler Spuren der RAF im Hassgau und im Grabfeld Nicht mehr online verfugbar 12 November 2007 archiviert vom Original am 24 Oktober 2010 abgerufen am 12 Mai 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainpost de Stefan Aust Der Baader Meinhof Komplex Seite 417 Butz Peters Todlicher Irrtum Seite 513 Butz Peters Todlicher Irrtum Seite 404 Ralf Ahrens Johannes Bahr Jurgen Ponto Bankier und Burger Eine Biografie S 207 Trick mit Krucke Der Spiegel Nr 25 1982Michael Sontheimer Terrorprozesse Die zweifelhaften Urteile der RAF Tribunale Spiegel Online 2 Mai 2010 bearbeiteter Auszug aus Michael Sontheimer Naturlich kann geschossen werden Eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion Deutsche Verlags Anstalt 2010 Verurteilung der RAF Terroristin S Hofmann Pressemitteilung des Bundesgerichtshofs vom 11 April 1996 Mitschuldig am Tod Schleyers Die Welt 27 September 1995 Spiegel Online Was aus Top Terroristen wurde 12 Februar 2007 PersonendatenNAME Hofmann SieglindeKURZBESCHREIBUNG deutsche Terroristin der Rote Armee FraktionGEBURTSDATUM 14 Marz 1945GEBURTSORT Bad Konigshofen Unterfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sieglinde Hofmann amp oldid 229665211