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Das Siegesdenkmal war ein historisches Denkmal auf dem Altmarkt in Dresden was an den Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 und dessen Siege erinnerte In den Luftangriffen auf Dresden nur wenig beschadigt wurde es Ende der 1940er Jahre beseitigt Ab 1955 1 wurde es im offentlichen Diskurs in Dresden entgegen seiner ursprunglichen Benennung nurmehr als Germania Denkmal bezeichnet Zeichnung des SiegesdenkmalsAltmarkt mit Siegesdenkmal um 1915Siegesdenkmal auf dem kriegszerstorten AltmarktKopf der Germania im StadtmuseumEhrenhalle am Hauptportal der Garnisonkirche im katholischen Teil Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Denkmal 3 Verbleib 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAm 19 Juli 1870 erhielt der Norddeutsche Bund die Kriegserklarung Frankreichs Am Deutsch Franzosischen Krieg waren unter dem sachsischen kommandierenden General Kronprinz Albert 31 000 Sachsen beteiligt Am 28 Januar 1871 endete der Krieg mit dem Waffenstillstand Frankreichs und dem danach folgenden Friedensvertrag Das Sachsische Heer hatte 301 Offiziere und 6534 Unteroffiziere und Mannschaften an Toten Vermissten und Verwundeten zu beklagen Davon waren 99 Opfer aus den Dresdner Kasernen Nach der Demobilisierung entstanden vielerorts in Gemeinden und Stadten Siegesdenkmale und Gedenktafeln In Dresden beantragte am 28 Februar 1871 der Verein fur patriotische Dankbarkeit auf dem Mittelpfeiler der Augustusbrucke wo sich bis zum Elbhochwasser 1845 ein vergoldetes Kruzifix befunden hatte ein weithin sichtbares Siegesdenkmal errichten zu durfen eine auf zwei Saulen getragene Plastik des Bildhauers Robert Henze Der Rat der Stadt lehnte diesen Antrag zwar ab gestattete aber zum festlichen Einzug des Kronprinzen und neu ernannten Generalfeldmarschall Albert von Sachsen mit seiner Maasarmee am 11 Juni 1871 das Modell und die abgeformte Germania auf dem Altmarkt zu prasentieren 2 Fur ein geplantes Siegesdenkmal wurde ein Wettbewerb durchgefuhrt der aber nicht den gewunschten Entwurf erbrachte Zwischenzeitlich setzten sich die Burger der Stadt Dresden durch und stimmten fur die Festschmuck Germania Der Rat erteilte nun am 31 August 1875 den Auftrag an Henze und den Architekten und Semper Nachfolger Georg Hermann Nicolai die Gestaltung des Denkmals zu ubernehmen Denkmal BearbeitenZum 10 Sedantag am 1 September 1880 wurde auf dem Altmarkt das Siegesdenkmal eingeweiht Es sollte an den Sieg im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 und an die in diesem Krieg gefallenen Dresdner erinnern Robert Henze ein Schuler Hahnels schuf das Denkmal aus verschiedenen Gesteinen Dargestellt sind die 6 20 Meter hohe Germania und vier weibliche Seitenfiguren Kriegswissenschaft Heeresmacht Frieden und Barmherzige Liebe 2 alle Plastiken aus Carrara Marmor Die Figuren entstanden in der italienischen Stadt Florenz in der Werkstatt von Raffaello Cellai 3 Im Juli 1880 waren die Figuren gefertigt und wurden auf drei Wagen von Florenz nach Dresden transportiert Die Germania war 6550 Kilo schwer und auf einem die anderen vier auf zwei Wagen mit jeweils 5350 Kilo geladen Die Frachtkosten beliefen sich auf 3171 Mark zuzuglich Zollgebuhren von 4 Mark und 17 Rappen 3 Fur die Germania stand die Sangerin Rosa Heysing Modell Mit der rechten Hand hielt sie eine mit dem Lorbeerkranz geschmuckte Reichsfahne und mit der linken Hand stutzte sie sich auf den Reichsschild mit einem deutschen Adler Das Gesicht zeigte frohlich das neue Nationalbewusstsein denn mit der Grundung des Deutschen Kaiserreiches am 18 Januar 1871 waren die Deutschen weitgehend geeint An den Frontseiten zwischen den Nebenfiguren befanden sich Bronzeehrenplatten mit den Namen der 99 Gefallenen Dresdner Die Gesamtkosten beliefen sich auf 186 500 Mark und wurden von 15 000 Mark aus offentlichen Sammlungen und den Restbetrag aufteilend von der Guntzstiftung und dem stadtischen Reservefonds getragen Fur die Hebung und Aufstellung war der Dresdner Baumeister Eduard Mueller zustandig Unter grossen Jubel wurde das Denkmal am 1 September 1880 in Anwesenheit des sachsischen Konigs Albert und der koniglichen Familie enthullt und eingeweiht Verbleib BearbeitenDas Siegesdenkmal nach 1945 als Denkmal auf dem Altmarkt ab 1955 als Germaniadenkmal bezeichnet in der Mitte des Platzes blieb bei den alliierten Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt Nach dem Krieg stufte im Mai 1946 die Stadtverwaltung das Denkmal als militarisches Objekt ein und setzte es auf die Liste B mit der Bemerkung die Nebenfiguren anderweitig zu verwenden Die sowjetische Militaradministration in Dresden hatte sich fur einen Verbleib des Kunstwerkes ausgesprochen und dessen Erhaltung gefordert Doch der Rat der Stadt Dresden liess im Juni 1946 die Germania mit Flaschenzugen vom Sockel holen 2 In der Folgezeit verschwanden auch die anderen Bronze und Marmorreste Ein Dresdner Zimmermann rettete den Kopf der Germania und versteckte ihn in einer Gartenlaube in der Johannstadt Im Jahr 1991 wurde der Kopf dem Stadtmuseum ubergeben Auch zwei Kopfe der Nebenfiguren haben den Abriss uberstanden Teile des Denkmals nutzte man zur Rekonstruktion von Antonio Corradinis Uppigkeitsvase im Grossen Garten 4 Das Sachsische Kirchenamt sorgte fur einen Erhalt der Ehrenplatten mit den Namen der Gefallenen und liess diese in einer offenen Ehrenhalle unmittelbar am Hauptportal der Garnisonkirche im katholischen Teil installieren 2 Literatur BearbeitenStadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden u a 1994 ISBN 3 364 00300 9 Fritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten 15 Auflage E A Seemann Leipzig 2002 ISBN 3 363 00007 3 S 390 Dieter Miedtank Rolf Rehe Manfred Beyer Verschwundene Denkmale Vernichtet Vergessen Militarische Schriften des Arbeitskreises Sachsische Militargeschichte e V Heft 7 Dresden 2005 ISBN 978 3 9809520 1 9 S 8 ff und 5 Abb Siehe auch BearbeitenSaxonia Sachsen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Germaniadenkmal in Dresden Sammlung von Bildern Autobiografie von Robert HenzeEinzelnachweise Bearbeiten Erster bekannter offentlicher Nachweis des nunmehr neuen Begriffs Germania Denkmal bei Loffler Das alte Dresden 1 Auflage 1955 a b c d Dieter Miedtank Rolf Rehe Manfred Beyer Verschwundene Denkmale Vernichtet Vergessen S 8ff und 5 Abb a b Gaebler info 2014 01 robert henze Loffler Das alte Dresden 2002 S 303 S 390 Bildnr 38151 049677777778 13 737852777778 Koordinaten 51 2 58 8 N 13 44 16 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegesdenkmal Dresden amp oldid 226500907