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Der Sherman Firefly auf Deutsch Leuchtkafer war ein alliierter Kampfpanzer dessen Entwicklung als Reaktion auf die zunehmende technische Dominanz deutscher Panzerkampfwagen besonders durch den Panzerkampfwagen VI Tiger zu verstehen ist Ausgehend vom Design des US amerikanischen M4 Sherman fuhrte der Einbau der Ordnance Quick Firing 17 pounder Panzerabwehrkanone zu einer britischen Modellvariante mit hoher Kampfkraft Obwohl auf Umwegen bzw ohne offizielle Genehmigung entwickelt wurde der Sherman Firefly durch die 17 pdr zu einem wirkungsvollen Kampfpanzer auf dem westeuropaischen Kriegsschauplatz Sherman FireflySherman Firefly im Panzermuseum Bovington 2014 Allgemeine EigenschaftenBesatzung 4 Kommandant Richtschutze Ladeschutze Funker Fahrer Lange 5 89 m Gesamtlange 7 82 m Breite 2 67 mHohe 2 74 mMasse 33 TonnenPanzerung und BewaffnungPanzerung 51 mm Front Panzerwanne 25 mm Turm und Wannendach Hauptbewaffnung 1 76 2 mm Kanone QF 17 pounder Sekundarbewaffnung 1 koaxiales 7 62 mm MG Browning M1919BeweglichkeitAntrieb 425 PSGeschwindigkeit 40 km hLeistung Gewicht 12 88 PS tReichweite 201 km Strasse bzw 145 km Gelande Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Bewaffnung 3 Einsatz im Zweiten Weltkrieg 4 Einsatz in der Nachkriegszeit 5 Literatur 6 WeblinksEntwicklung BearbeitenBis zur Entwicklung des Sherman Firefly bzw A30 Cruiser Mk VIII Challenger fehlte es den britischen Panzereinheiten an einem Gegenstuck zu den kampfstarken Panther und Tiger die ab 1943 in wachsender Zahl auf den europaischen Schlachtfeldern anzutreffen waren Eines der Probleme bestand in der Tatsache dass die Durchschlagskraft der britischen Panzerkanonen die Panzerung deutscher Panzer nicht uberwinden konnte Allerdings besassen die britischen Streitkrafte eine potente Panzerabwehrkanone die Ordnance Quick Firing 17 pounder Diese konnte mit APDS Geschossen Armour piercing discarding sabot selbst die Panzerung schwerer deutscher Kampfwagen durchschlagen Die 17 pdr Kanone wurde seitens der britischen Armeefuhrung als Bewaffnung fur eine Neuentwicklung den A30 Cruiser Mk VIII Challenger vorgesehen die im Zug ihrer ersten Erprobung allerdings deutliche Defizite offenbarte und seitens der Truppe kritisiert wurde In der Royal Armoured Corps Gunnery School Lulworth Dorset begann Major George Brighty auf eigene Faust mit der 17 pdr Kanone und dem M4 Sherman zu experimentieren Obwohl sich diese Kombination in der Praxis als tauglich herausstellte untersagte das DTD Department of Tank Design weitere Experimente Erst uber Umwege gelang es Brighty und im weiteren Verlauf Lt Col George Witheridge die Entwicklung des Firefly voranzutreiben Ein grosses Problem konnten beide allerdings nicht losen den enormen Rohrrucklauf der 17 pdr Er war mit etwa 1 Meter zu viel fur den Turm des Sherman Erst durch die Arbeit eines ehemaligen Vickers Ingenieurs W G K Kilbourn liess sich dieses Problem durch die Konstruktion eines neuen Ruckholsystems losen Zusatzlich wurden am ursprunglichen Design weitere Veranderungen etwa an der Position der Funkausrustung vorgenommen Daruber hinaus musste der Lademechanismus der Kanone entscheidend verandert werden um das Laden zu erleichtern Das Ergebnis war die 17 pounder Mk IV Abgesehen von den Modifikationen im Zusammenhang mit der Aufnahme einer grosseren Kanone blieb das Design des M4 unverandert sowohl in Bezug auf die Panzerung wie auch die Motorisierung Bewaffnung BearbeitenDie Hauptbewaffnung des Sherman Firefly bestand aus der modifizierten 17 pounder Mk IV Kanone mit einem Kaliber von 76 2 mm und einer Lange von knapp 4 20 Metern 55 Kaliber Obwohl fur eine Gesamtkapazitat von 78 Schuss Munition fur die 17 pdr Kanone ausgelegt fuhrten Besatzungen des Firefly in der Regel nur 77 Schuss mit Links der 17 pdr Kanone war ein koaxiales Maschinengewehr vom Kaliber 30 in Browning M1919A4 angebracht Zusatzlich konnte ein Sherman Firefly mit Maschinengewehren auf dem Turmdach ausgerustet werden historische Aufnahmen zeigen beispielsweise Panzer mit Vickers Zwillings MGs und verfugte uber 2 Inch Nebelwerfer Das Bug MG eines Standard Sherman fehlte im Firefly genauso wie der Funker als funftes Besatzungsmitglied Hauptsachlich kamen im Firefly folgende Munitionstypen zum Einsatz APC Armour Piercing Capped panzerbrechend mit Kappe APCBC Armour Piercing Capped Ballistic Capped panzerbrechend mit Kappe und ballistischer Haube HE High Explosive Hochexplosivgeschoss APDS Armor Piercing Discarding Sabot panzerbrechend mit Treibspiegel ab August 1944 konnten erst nach einer Modifikation der eiformigen Mundungsfeuerbremse eingesetzt werden Im Normalfall fuhrte ein Sherman Firefly eine Munitionszuladung bestehend aus 50 Prozent panzerbrechenden Geschossen und 50 Prozent Hochexplosivgeschossen im Einsatz mit Einsatz im Zweiten Weltkrieg BearbeitenDie Serienfertigung des Sherman Firefly begann Anfang 1944 unter Beteiligung von vier Royal Ordnance Factories Woolwich Hayes Radcliffe und Nottingham Seitens des britischen War Office wurden 2 100 modifizierte Sherman Panzer geplant in der Hauptsache kamen fur die Modifikationen Sherman der Variante M4A4 zum Einsatz Damit loste der Firefly den A30 Cruiser Mk VIII Challenger in seiner geplanten Rolle ab Dessen Einsatz sollte sich auf jene Panzerregimente beschranken die von Haus aus mit britischen Cromwell Panzern ausgerustet waren Bis zum 31 Mai 1944 standen den britischen und ihren alliierten Streitkraften bereits 342 der neuen Sherman Firefly zur Verfugung In Vorbereitung auf die Landung der Alliierten in der Normandie unter Dwight D Eisenhower vornehmlich der 21 Armeegruppe Field Marshal Bernard Law Montgomery zugeteilt reichte diese Zahl aus um jeden Zug engl Troop die britischen Panzerstreitkrafte wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs vom Regiment abwarts in Squadrons bzw Troops eingeteilt wobei jeder Troop aus vier Kampfwagen bestand mit je einem Firefly auszurusten Zum ersten Mal in Kampfhandlungen eingesetzt wurde der Sherman Firefly am D Day in der Normandie unter anderem im Panzerregiment Staffordshire Yeomanry ein ehemaliges Freiwilligen Kavallerieregiment am Landungsabschnitt Sword In den folgenden Wochen war der Sherman Firefly in diverse Einzelgefechte zwischen deutschen und alliierten Einheiten verwickelt Die Behauptung dass deutsche Einheiten den Sherman Firefly als Ziel hoherer Prioritat ansahen lasst sich anhand von Zahlen bis zum 23 Juni 1944 nicht ohne weiteres bestatigen So kommt ein britischer Bericht zu dem Schluss dass bis zum 23 Juni in vier alliierten Brigaden 29 Prozent der Standardpanzer verlorengingen aber nur 19 Prozent der eingesetzten Fireflies nbsp Sherman Firefly Mk Ic 2008 Geschutzrohr mit Konterschattierung als Tarnanstrich Durch die im Gegensatz zur 75 mm Kanone des Standard Sherman erheblich langere 17 pdr waren die Firefly auch fur ihre deutschen Gegner leicht auszumachen Panzerbesatzungen versuchten daraufhin z B durch den Einsatz von Farbe und Pinsel die 4 20 m lange Kanone zu tarnen Aufgrund der Tatsache dass sich die wesentlichen Modifikationen auf Bewaffnung und Turm beschrankten blieben die Sherman Firefly gegen Feindbeschuss aber gleichermassen empfindlich wie die anderen Sherman Panzer Trotz dieser Tatsache und des Umstandes dass viele Besatzungen ohne umfangreiches Training in den Einsatz geschickt wurden machten verschiedene Einzelgefechte das Potential des Sherman Firefly deutlich Neben britischen und kanadischen Truppen operierten auch in den Reihen der neuseelandischen polnischen und sudafrikanischen Kontingente Panzer vom Typ Sherman Firefly bei den Vorstossen in Westeuropa und Italien So waren mit dem Firefly ausgerustete Verbande an den Gefechten der 1 Polnischen Panzerdivision wahrend des Kampfes um den Kessel von Falaise beteiligt Einsatz in der Nachkriegszeit BearbeitenInsgesamt rollten zwischen Januar 1944 und Mai 1945 zwischen 2 139 bis 2 239 Sherman Firefly vom Band Deren Einsatz nach dem Kriegsende lasst sich nur begrenzt nachvollziehen Allerdings setzten in den Nachkriegsjahren Italien Belgien und die Niederlande beispielsweise Sherman Panzer mit 17 pdr Kanone ein Zu einem letzten Einsatz des Firefly soll es Ende der 1970er Jahre im Libanon gekommen sein Literatur BearbeitenDavid Fletcher New Vanguard 141 Sherman Firefly Osprey Publishing Oxford 2008 ISBN 978 1 84603 277 6 Stephen A Hart Duel 2 Sherman Firefly vs Tiger Normandy 1944 Osprey Publishing Oxford 2007 ISBN 978 1 84603 150 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sherman Firefly Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VVereinigtes Konigreich nbsp Militarfahrzeuge der Streitkrafte des Vereinigten Konigreichs im Zweiten Weltkrieg Liste Leichte Panzer Mk I Mk II Mk III Mk IV Mk V Mk VI Mk VII Tetrarch Vickers Mk E M3 Stuart US M5 Stuart IV US M22 Locust US M24 Chaffee US Mittlere Panzer Medium Mark I Medium Mark II Cruiser Mk I Cruiser Mk II Cruiser Mk III Cruiser Mk IV Cruiser Mk V Covenanter Cruiser Mk VI Crusader Cruiser Mk VII Cavalier Cruiser Mk VIII Centaur Cromwell Cruiser Mk VIII Challenger Comet Centurion M3 Lee Grant US M4 Sherman US Sherman FireflyInfanterieunterstutzungspanzer Matilda Mk I Mk II Mk III Valentine Mk IV ChurchillSchutzenpanzerwagen Universal Carrier Loyd Carrier Ram Kangaroo CAN Terrapin Mk I M3 US Panzerspahwagen Standard Beaverette Rolls Royce Armoured Car Lanchester 6 4 Humber LRC AEC Coventry Daimler Dingo Guy Humber Marmon Herrington Morris CS9 T18 Boarhound US Panzerjager und Jagdpanzer AEC Mk I Deacon Archer SP 17 Achilles SP 17 M10 Wolverine US Panzerartillerie und Selbstfahrlafetten Bishop 25 pdr Sexton 25 pdr Priest US Artillerie Zugmaschinen AEC Matador Morris CDSW Morris C8 Scammell Pioneer CMP FATLastkraftwagen CMP truck Bedford QL Austin K2 Austin K5 Bedford OY Leyland RetrieverSchwerlasttransporter M19 Tank Transporter Scammell Pioneer Mack EXBXmil PKW Nutzfahrzeuge Motorrader Ford Fordor Humber M1938 Tilly Willys MB US Welbike Royal Enfield WD RE James ML Matchless G3 L Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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