www.wikidata.de-de.nina.az
Die Srpska Demokratska Stranka SDS kyrillisch Srpska demokratska Stranka deutsch Serbische Demokratische Partei ist eine Partei in Bosnien und Herzegowina Sie war wahrend des Kroatienkrieges und des Bosnienkrieges die wichtigste Plattform der Serben in Kroatien und Bosnien Herzegowina Anfangs nach eigenen Aussagen noch um einen Konsens bemuht entwickelte sie sich bald zu einer radikalen nationalistischen Kraft die die Bewaffnung der Serben ausserhalb Serbiens organisierte und schliesslich auch mit eigenen paramilitarischen Verbanden an den Kampfen teilnahm Srpska Demokratska Stranka SDS Srpska demokratska stranka SDS Partei vorsitzender Milan MilicevicGrundung 12 Juli 1990Haupt sitz Banja LukaAus richtung KonservatismusNationalismusPro Europaismusehemals UltranationalismusSeparatismusFarbe n blauParlamentssitze 2 42 Abgeordnetenhaus BiH 13 83 Nationalversammlung RS Website www sdsrs com Inhaltsverzeichnis 1 Kroatien 2 Bosnien und Herzegowina 3 Geschichte 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksKroatien BearbeitenIn Kroatien wurde die SDS am 17 Februar 1990 in Knin der nachmaligen Hauptstadt der Republik Serbische Krajina vom Psychiater Jovan Raskovic und anderen gegrundet Sie wollten angeblich die Interessen der Serben gegen den wachsenden kroatischen Nationalismus verteidigen und sprachen sich gegen die staatliche Unabhangigkeit Kroatiens aus Als sich die Situation zuspitzte wurde der gemassigtere Raskovic von Milan Babic abgelost Nachdem sie bisher nur kulturelle und personelle Autonomie gefordert hatte begann die SDS nun Anspruche auf bestimmte Gebiete zu stellen und in diesen serbische Gemeinderate einzurichten Noch bevor Kroatien seine Unabhangigkeit erklart hatte sorgte Slobodan Milosevic mit Hilfe der jugoslawischen Geheimpolizei SDB dafur dass uber die Struktur der SDS die serbischen Gebiete fur den Fall eines Krieges mit Waffen Ausrustung und der notigen militarischen Ausbildung versorgt wurden Bosnien und Herzegowina BearbeitenIn Bosnien und Herzegowina sah die Entwicklung der SDS ahnlich aus Bei der Grundungsversammlung im Juli 1990 waren noch Vertreter der Muslime anwesend Alija Izetbegovic begrusste die Entstehung einer serbischen Partei Auch Parteichef Radovan Karadzic war anfangs eher als Politiker mit wechselnden politischen Orientierungen bekannt Andere Vertreter der Partei waren Momcilo Krajisnik Nikola Koljevic und die spatere Prasidentin der Republika Srpska Biljana Plavsic Aber auch in Bosnien und Herzegowina wurde die SDS bald zum Instrument der nationalistischen Kampfer Sie war die treibende Kraft bei der Etablierung eines serbischen Nationalstaats in Bosnien Herzegowina In einem ersten Schritt in diese Richtung wurden die serbisch besiedelten Gebiete im Herbst 1991 zu Serbischen Autonomen Regionen erklart Kurz darauf begann die SDS die Ubernahme der nicht mehrheitlich serbischen Siedlungen in diesen Regionen vorzubereiten In den von ihr kontrollierten Gebieten hinderte die SDS die Menschen daran am Referendum uber die Unabhangigkeit Bosnien Herzegowinas teilzunehmen Sie hatte schon zuvor unter der serbischen Bevolkerung ihr eigenes Referendum abgehalten in dem sich die Wahler erwartungsgemass fur einen Verbleib Bosniens bei Jugoslawien ausgesprochen hatten Am 9 Januar 1992 erklarte die SDS die Grundung einer serbischen Republik auf dem Gebiet Bosnien Herzegowinas die spater den Namen Republika Srpska bekommen sollte Vielen Beobachtern gilt die SDS in Bosnien Herzegowina als die hauptverantwortliche Kraft fur Krieg Mord und Vertreibung Der Architekt des Dayton Abkommens Richard Holbrooke forderte mehrfach ein Verbot der SDS was unter anderem die bosniakische ethno nationalistische Partei SDA ablehnte Nach dem Krieg blieb die SDS die starkste Partei in der Republika Srpska Doch bei den Kommunalwahlen 2004 gewann sie weniger Stimmen als der Bund Unabhangiger Sozialdemokraten Savez nezavisnih socijaldemokrata SNSD gefuhrt vom ehemaligen Ministerprasidenten der Entitat Milorad Dodik Zahlreiche Politiker der SDS wurden durch den Hohen Reprasentanten abgesetzt da sie seiner Ansicht nach gegen das Friedensabkommen verstossen hatten In den letzten Jahren bemuhte sich die SDS sich von ihrer Vergangenheit zu distanzieren Ihr damaliger Vorsitzender Dragan Cavic auch Prasident der Republika Srpska bezeichnete 2004 das Massaker von Srebrenica als dunkle Seite in der Geschichte der Serben Nichts und niemand konnte diese Gewalttaten rechtfertigen 2005 forderte er die Serben auf sie sollten genauso wie die Bosniaken Bosnien und Herzegowina als ihren Staat betrachten Dagegen forderte die SDS nach der einseitigen Unabhangigkeitserklarung des Kosovo im Februar 2008 ein Referendum uber die Abspaltung der Republika Srpska vom Gesamtstaat 1 Geschichte BearbeitenDie SDS wurde von den folgenden Personen gefuhrt Jovan Raskovic Grunder gestorben 1992 Radovan Karadzic von 1990 bis 1996 vom ICTY unter anderem wegen Kriegsverbrechen Volkermord zu lebenslanger Haft verurteilt Milan Babic wegen schwerer Kriegsverbrechen vor dem ICTY zu 13 Jahren Haft verurteilt Suizid im Jahr 2006 Biljana Plavsic von 1990 bis 1997 vom ICTY wegen Kriegsverbrechen zu 12 Jahren Haft verurteilt Momcilo Krajisnik u a wegen Volkermord unter Anklage des ICTY Nikola Koljevic Dragan Kalinic 2000 2004 Dragan Cavic 2004 2006 Mladen Bosic 2006 2016 Vukota Govedarica 2016 2019 Mirko Sarovic 2019 2022 Milan Milicevic seit 2022 Literatur BearbeitenTim Judah The Serbs Hystory Myth and the Destruction of Yugoslavia Yale Nota Bene New Haven London 2000 ISBN 0 300 08507 9 Einzelnachweise Bearbeiten Pressemitteilung der SDS vom 20 Februar 2008Weblinks BearbeitenWebsite der SDS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Srpska Demokratska Stranka amp oldid 232291645