www.wikidata.de-de.nina.az
Die Begriffe Sekundarmetallurgie bzw Pfannenmetallurgie werden insbesondere in der Stahlerzeugung verwendet und bezeichnen die Nachbehandlung von Stahl nach dem Frischen Die Sekundarmetallurgie ist daher nicht als eigenstandige Metallurgie zu verstehen sondern bezeichnet verschiedene alternativ oder in Abfolge anwendbare die Schmelzen verbessernde metallurgische Massnahmen Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Verfahren 2 1 Behandlung im Pfannenofen 2 2 Vakuumbehandlung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDie Einfuhrung der Sekundarmetallurgie hat zu grundlegenden Veranderungen in der Stahlindustrie gefuhrt Wahrend fruher der Stahl nach dem Frischen fertig war schliesst sich heute ublicherweise eine Reihe von Nachbehandlungen an um die geforderte Qualitat des Stahls zu erreichen Der Schwefel und Phosphorgehalt darf bei Edelstahl 0 025 bei Qualitatsstahl 0 035 bei Grundstahl 0 045 betragen In speziellen Aggregaten werden beispielsweise Legierungselemente eingebracht die Schmelze homogenisiert Schwefel Phosphor oder andere Elemente entfernt und der genaue Kohlenstoffgehalt eingestellt Verfahren BearbeitenEs gibt folgende Verfahren der Sekundarmetallurgie Behandlung im Pfannenofen Bearbeiten Hauptartikel Pfannenofen Mittels Lichtbogen wird die genaue Giesstemperatur fur die Stranggiessanlage eingestellt 3 C Einstellen der Analyse durch Legieren FeMn FeCr FeSi FeMo Homogenisieren durch das Pfannenspulen mit Argon oder Stickstoff Desoxidation mittels Aluminium oder KalziumVakuumbehandlung Bearbeiten Hauptartikel Entgasung In der Schmelze sind vielfach Gase gelost die bei der Weiterverarbeitung des Stahles die Eigenschaften negativ beeinflussen Um diese sicher zu entfernen wird die Nachbehandlung unter Vakuum durchgefuhrt So kann z B der Wasserstoffgehalt des Stahles reduziert werden Der Wasserstoff wurde den Stahl bruchig machen Wasserstoffversprodung Weiterhin kann wahrend der Vakuumbehandlung des Stahls der Kohlenstoff weiter reduziert werden um den Stahl fur das Tiefziehen geeignet zu machen Auch konnen im Vakuum oxidationsempfindliche Legierungsmittel wie z B Titan eingebracht werden 1 In der Vakuumanlage wird z B uber Dampfstrahler ein Tiefvakuum erzeugt mit einem Restdruck von ca 5 mbar Anlagenbauformen sind Ruhrstahl Heraeus Verfahren RH Verfahren Einziges kontinuierliches Entgasungsverfahren bei dem eine Teilmenge des Metalls vom Spulgas in ein Vakuumgefass gefordert wird und von dort wieder kontinuierlich in die Schmelzpfanne zurucklauft Dortmund Horde Verfahren DH Verfahren Bei einer DH Anlage wird das Gefass ebenfalls in die Schmelze eingetaucht Das Gefass wird dann zyklisch gehoben und gesenkt und unter Vakuum behandelt man spricht deswegen vom Vakuumheberverfahren 1 Dabei wird intensiv mit Argon in der Pfanne gespult um die Schmelze in Bewegung zu halten Auch hierbei handelt es sich um eine Teilmengenentgasungsanlage Pfannenentgasen vacuum degassing VD bzw vacuum oxygen decarburization VOD und verwandte Verfahren Dabei wird die gesamte Schmelzpfanne in einem hermetisch abgedichteten Gefass einem Vakuum ausgesetzt und uber einen oder mehrere Spulsteine mit Inertgas gespult 1 Das erste diskontinuierliche industrialisierungsfahige Entgasungsverfahren wurde Mitte der 1950er Jahre beim Bochumer Verein eingefuhrt 2 Das verbesserte RH Verfahren folgte Ende der 1950er Giessstrahlverfahren Die Schmelze fliesst aus einem Behalter durch eine kleine Offnung in ein evakuiertes Gefass Aus dem dunnen Giessstrahl konnen die Gase leicht heraustreten weshalb dieses Verfahren sehr wirksam aber auch sehr aufwandig ist 1 Vakuumlichtbogenofen VLBO engl Vacuum arc remelting VAR Die Legierungsmetalle werden in einem evakuierten Lichtbogenofen eingeschmolzen 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Werkstoffkunde Metall Lern und LehrmaterialienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Wolfgang Bergmann Werkstoffherstellung Werkstoffverarbeitung Werkstoffanwendung Werkstofftechnik Nr 2 4 Auflage Hanser Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 446 41711 3 Kap 1 2 Eisen und Stahl S 43 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Patent DE1116870 Verfahren und Vorrichtung zum Giessen in Vakuum Veroffentlicht am 22 Juni 1955 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sekundarmetallurgie amp oldid 214682757