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Die Seeschlacht im Lister Tief war eine Seeschlacht wahrend des Schwedisch Danischen Kriegs 1643 1645 zwischen danisch norwegischen und schwedisch niederlandischen Geschwadern am 16 Mai 1644 im Lister Tief zwischen den nordfriesischen Inseln Sylt und Romo Christian IV von Danemark und Norwegen Gemalde von Pieter Isaacsz 1611 1616 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Fussnoten 4 Weblinks 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach dem am 12 Dezember 1643 ohne Kriegserklarung erfolgten Uberraschungsangriff des schwedischen Feldmarschalls Lennart Torstensson auf die danischen Landesteile in Holstein und die darauf folgende Eroberung der gesamten Halbinsel Jutland brauchte Torstensson eine Flotte um Truppen auf die danischen Hauptinseln uberzusetzen Schweden beauftragte daher den niederlandischen 1627 in Schweden eingeburgerten und 1641 geadelten Kaufmann und Fabrikanten Louis de Geer in den Niederlanden eine Flotte zu rekrutieren De Geer der am 16 Februar in Amsterdam eintraf fand sich dort mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert und rustete schliesslich auf eigene Kosten eine Flotte aus die Mitte April in der Vlie zum Auslaufen bereit lag Sie bestand allerdings nur aus mehr oder weniger behelfsmassig mit kleinkalibrigen Kanonen mehrheitlich 12 8 und 6 Pfundern 1 ausgestatteten 22 kleinen Handelsschiffen deren Besatzungen praktisch keinerlei Kriegserfahrung hatten und 10 praktisch unbewaffneten Transportern 2 Befehlshaber als Schiffsobrister war Maerten Thijssen aus Seeland auf der Vergulde Swaen der unter anderem fur die Niederlandische Westindien Kompanie in der Karibik und vor Sudamerika gekampft hatte 3 Sein Vizeadmiral war Hendrik Gerritson auf der Groote Dolfijn Der danisch norwegische Konig Christian IV dem de Geers Wirken nicht unbekannt geblieben war begann am 5 April 1644 mit 11 modernen Kriegsschiffen in der Mehrzahl Galeonen eine Seeblockade von Goteborg Schwedens einzigem Zugang zur Nordsee Thijssens Geschwader segelte in der zweiten Aprilhalfte an die Westkuste Jutlands wo man Torstenssons Soldaten an Bord nehmen wollte Christian IV brach daraufhin am 30 April seine Blockade von Goteborg ab und segelte mit neun seiner Schiffe auf der Suche nach Thijssen entlang der jutischen Westkuste nach Suden Ihm ging es vor allem darum zu verhindern dass sich die Niederlander mit der regularen schwedischen Flotte vereinigten da die vereinigten Krafte der danischen Flotte klar uberlegen sein wurden Im Lister Tief fand er das schwedisch niederlandische Geschwader das dort vor Anker lag und mit der Aufnahme von 1000 Musketieren Torstenssons begonnen hatte Die Schlacht BearbeitenChristian IV auf seinem Flaggschiff Trefoldighed 48 Kanonen blockierte mit seinen neun grossen Kriegsschiffen die Durchfahrt zwischen Sylt und Romo und setzte den Gegner damit im Lister Tief fest Die Schlacht begann gegen 10 00 Uhr morgens und zog sich bis nachmittags gegen 16 00 Uhr hin Die danisch norwegischen Schiffe richteten ein Blutbad unter ihren Gegnern an die zwar keine Schiffe verloren aber mehr als 500 Tote und Verwundete zu beklagen hatten Thijssen hatte beabsichtigt die danischen Schiffe zu entern was sich aber wegen deren viel zu hohem Freibord als undurchfuhrbar erwies Im Artillerieduell waren die Niederlander aber hoffnungslos unterlegen die Kugeln aus den danischen 36 Pfundern schlugen nicht selten glatt durch die niederlandischen Schiffe hindurch wahrend deren wesentlich leichtere Geschosse vielfach an den dicken Eichenplanken der danischen Schiffe abprallten 4 Auf danisch norwegischer Seite gab es lediglich elf Tote und Verwundete Thijssen war gezwungen sich ins Lister Tief zuruckzuziehen wohin ihm Christian IV wegen des grosseren Tiefgangs seiner Schiffe nicht folgen konnten Christian IV liess einen Teil seines Geschwaders unter dem Admiral Pros Mund 5 zuruck um die Blockade fortzusetzen Erst am 25 Mai konnten die wendigen niederlandischen Schiffe die Blockade wahrend eines Sturms als genaues Geschutzfeuer kaum moglich war durchbrechen und nach Holland entkommen Fussnoten Bearbeiten Nur zwei Schiffe hatten einige Geschutze starkeren Kalibers an Bord die Gecroonde Lifde hatte vier 28 Pfunder und die Witte Engel hatte 14 18 Pfunder Erik Wilhelm Dahlgren Louis De Geer 1587 1652 hans lif och verk Uppsala 1923 Neuauflage Atlantis Stockholm 2002 ISBN 978 9 17486 636 0 21 Marz 1657 er wurde im September 1644 nachdem er mit einer zweiten von de Geer angeheuerten Flotte in die Ostsee durchgebrochen war von Schweden als Herr von Anckarhielm geadelt http www 30jaehrigerkrieg de thijssen tyssen martin anckarhielm Englund Verwustung S 374f 1589 gefallen am 13 Oktober 1644 in der Seeschlacht im Fehmarnbelt Weblinks BearbeitenSlaget i Lister Dyb http dengang dk artikler 1846Literatur BearbeitenRoger Charles Anderson Naval Wars in the Baltic during the Sailing Ship Epoch 1522 1850 C Gilbert Wood London 1910 S 47 50 Peter Englund Die Verwustung Deutschlands Eine Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt Klett Cotta Stuttgart 1998 ISBN 3 60891 734 9 S 374f Wanderungen durch die Herzogthumer Schleswig Holstein und Lauenburg Dritte Section Nordfriesland Kiel 1839 S 580 582 Nicolaj Svendsen Soslaget i Listerdyb den 16 maj 1644 Sonderjysk Manedskrift 1935 3655 06 8 47 Koordinaten 55 3 36 N 8 28 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht im Lister Tief amp oldid 199203577