www.wikidata.de-de.nina.az
Schwefelleber oder Hepar sulfuris ist eine alte Bezeichnung fur ein Stoffgemisch aus Kaliumsulfid Kaliumpolysulfiden Kaliumthiosulfat und Kaliumsulfat Man gewinnt sie durch das Zusammenschmelzen von Kaliumcarbonat Pottasche und Schwefel unter Luftabschluss bei 250 C AllgemeinesName KaliumpolysulfidAndere Namen SchwefelleberSummenformel K2Sx mit x 2 bis 6Kurzbeschreibung gelbgruner bis leberbrauner nach Schwefelwasserstoff riechender Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 37199 66 9EG Nummer 253 390 1ECHA InfoCard 100 048 521Wikidata Q2255407ArzneistoffangabenATC Code P03AA02EigenschaftenMolare Masse nicht angebbar da unterschiedliche ZusammensetzungAggregatzustand fest 1 Dichte 1 65 g cm 3 1 Schmelzpunkt 200 250 C 1 Loslichkeit gut in Wasser 500 g l 1 1 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 2 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 252 314 335 400EUH 031P 235 260 273 280 303 361 353 305 351 338 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Der Name geht auf die leberbraune Farbe des Gemisches zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Verwendung 3 Historisches 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEigenschaften Bearbeiten nbsp SchwefelleberWassrige Losungen von Schwefelleber scheiden langsam Schwefel Schwefelmilch und gasformigen giftigen Schwefelwasserstoff H2S ab Diese Zersetzung erfolgt auch allerdings langsamer wenn Schwefelleber nicht unter Luftabschluss aufbewahrt wird Verwendung BearbeitenSchwefelleber wird medizinisch als sogenanntes Kalium sulfuratum pro balneo zur Herstellung von Schwefelbadern bei verschiedenen Hautkrankheiten v a Pilzinfektionen eingesetzt Gegenuber fruher ist der Gebrauch allerdings zuruckgegangen Daneben wird das Gemisch in verschiedenen Beiz und Farbverfahren verwendet In der Schwarzweissfotografie wird mit einer schwachen Losung das fertig entwickelte Bild stabilisiert und rotlich braun getont In der Metallverarbeitung wurde Schwefelleber zum Schwarzfarben Patinieren von Kupfer oder Silber bei Zier und Schmuckstucken verwendet Auch heute noch wird sie eingesetzt um Kupferbilder herzustellen Historisches BearbeitenDer schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele benutzte Schwefelleber bei seinen Versuchen die Zusammensetzung der Luft zu bestimmen In seinem 1777 veroffentlichten Manuskript Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer schlussfolgerte er aus einem Versuch mit wassriger Losung von Schwefelleber die Luft muss aus elastischen Flussigkeiten von zweyerley Art zusammengesetzt seyn wovon eines Feuerluft Sauerstoff sei Die bereits 1697 erstmals publizierte Heparprobe erhielt diesen Namen da bei dieser Nachweisreaktion eine Verbindung entsteht die farblich an die Schwefelleber erinnert Literatur BearbeitenWerner Schroter et al Taschenbuch der Chemie Verlag Harri Deutsch Thun 1988 S 322 ISBN 3 87144 922 9Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Eintrag zu Kaliumpolysulfide in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 3 Januar 2023 JavaScript erforderlich Eintrag zu Potassium sulfide K2 Sx im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwefelleber amp oldid 230128601