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Der Schutzfelsen Pentling ist eine Felswand bei Sinzing im Oberpfalzer Landkreis Regensburg in Bayern Schutzfelsen Pentling Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Schutzfels Formation 2 2 Schutzfelshohle 2 3 Die Zeit der Kreide 3 Geotop 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage BearbeitenDie Felswand befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Pentling etwa 800 Meter ostlich von Sinzing Sie liegt oberhalb der Donau am sudlichen Rand eines der altesten Naturschutzgebiete Bayerns des Max Schultze Steigs Die Felswand ist auch Bestandteil des FFH Gebietes Trockenhange bei Regensburg 1 2 3 Beschreibung BearbeitenDer Schutzfelsen ist die Typlokalitat der sogenannten Schutzfels Formation Diese Schichtenfolge aus tonig sandigem Material wurde in der Unterkreidezeit in einer Karsthohlform in massigen oberjurassischen Kalksteinen abgelagert Da diese unterkreidezeitlichen Ablagerungen wenig erosionsbestandig sind hat sich in ihnen eine Halbhohle die Schutzfelshohle ausgebildet Das uberhangende Dach dieser Halbhohle bildet der oberkreidezeitliche Grunsandstein der Regensburg Formation an dessen Basis ein Transgressionskonglomerat ausgebildet ist Sudlich von Regensburg hat sich die Donau in die Jura und Kreidegesteine eingeschnitten Im unteren Bereich des Donau Uferhanges bilden verkarstete Massenkalke des Oberen Jura haufig steile Felsklippen Daruber liegt Regensburger Grunsandstein nbsp Gedenktafel am Hoppefelsen PentlingDer Schutzfelsen bei Pentling war namengebend fur eine bis dahin unbekannte Gesteinsabfolge die Schutzfels Formation Die Bezeichnung Schutzfelsen geht auf den Botaniker David Heinrich Hoppe zuruck Wahrend eines Unwetters suchte er unter dem Felsdach Schutz Spater grundete er am 14 Mai 1790 mit Naturfreunden die alteste noch bestehende botanische Vereinigung der Welt die Regensburgische Botanische Gesellschaft Zum Andenken an ihn wird der Schutzfelsen auch Hoppefelsen bezeichnet Zu Ehren von David Heinrich Hoppe wurde 1790 am Felsen eine Gedenktafel angebracht Sie wurde 1890 erneuert und ist vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal D 3 75 180 22 ausgewiesen Siehe auch Schwalbennest im Artikel Liste der Baudenkmaler in Pentling Schutzfels Formation Bearbeiten Die Schutzfels Formation wird auch Schutzfelsensandstein Schutzfelsschichten Amberger Schichten oder Amberger Erzformation genannt Im Jahr 1854 beschrieb der bayerische Geologe Carl Wilhelm Gumbel erstmals die zwischen Jurakalken und Regensburger Grundsandstein liegenden Gesteine am Schutzfelsen und benannte sie nach ihm als Schutzfelsschichten Damit wurde der Schutzfelsen zur Typlokalitat 1935 revidierte Ferdinand Trusheim die Veroffentlichung Sande und bunte Tone der so genannten Schutzfelsschichten sind die altesten kreidezeitlichen Sedimente in diesem Gebiet Im Allgemeinen sind es unverfestigte klastische Sedimente Tone Silte Sande Kiese die partiell verfestigt sein konnen Das Bindemittel ist entweder kaolinitisch dann gleicht das Sediment einer kaolinisierten Arkose oder kieselig so dass quarzitische Sandsteine vorliegen Der Quarzanteil liegt bei 90 95 Feldspate und Karbonat fehlen uberwiegend Die Sedimente sind gewohnlich rein weiss gelblich oder grunlich Reichlich organische Substanz kann sie auch schwarz farben Besonders auffallig ist jedoch leuchtendes Rot Violett bis Blau Die Gerolle konnen einen Durchmesser von 4 bis 5 cm erreichen schwarze Lydite konnen haufig sein Markasit Knollen mit schalig konzentrischem Aufbau und Verkieselungen treten gelegentlich auf Die Schutzfels Formation ist in Bayern Oberpfalz Niederbayern Oberbayern Schwaben Mittelfranken Oberfranken verbreitet Als Erosionsrelikt in Karstschlotten ist die Schutzfels Formation heute uberwiegend mit der Verbreitung der Malm Kalke assoziiert Das sudlichste Vorkommen liegt bei Abensberg 30 km sudlich von Regensburg Im Norden reicht die Schutzfels Formation bis weit uber Auerbach hinaus Bei Flinsbach Landkreis Passau soll das ostlichste Auftreten sein Zwischen Neuburg an der Donau und Solnhofen bildete die Schutzfels Formation vor Einbruch der Karstschlotten flachendeckend das Liegende der Wellheim Formation 4 Die Formationen entstanden wahrend der Unterkreide als die lange Zeit der Verkarstung durch eine Phase unterbrochen wurde in der Flusse verstarkt Sande und Tone aus dem ostbayerischen Grundgebirge herantrugen und ablagerten Bereits noch vor dem Meeresvorstoss der Oberkreide wurden diese Schichten jedoch wieder fast vollstandig abgetragen Nur in damaligen Hohlen Dolinen und Karstsenken blieben Reste erhalten Das genaue Alter der Schutzfelsschichten konnte bisher nicht bestimmt werden Sie enthalten kaum Fossilien die eine exakte zeitliche Zuordnung erlauben wurden Schutzfelshohle Bearbeiten In der Felswand am Schutzfelsen befindet sich die Schutzfelsenhohle als eine etwa dreizehn Meter breite bis funf Meter tiefe und etwa vier Meter hohe Halbhohle Das Dach des Felsuberhanges besteht aus Regensburger Grunsandstein darunter liegen in einer ehemaligen Karstsenke im Massenkalk die kreidezeitlichen Schutzfelsschichten Sie wird im Hohlenkataster Frankische Alb als I 77 gefuhrt Die Zeit der Kreide Bearbeiten Wahrend der Zeit des Oberen Jura lagen weite Teile Suddeutschlands im Bereich eines tropischen Flachmeeres an das sich im Suden ein offener Ozean anschloss In diesem Flachmeer entstanden die machtigen Kalk und Dolomitgesteine die heute die Frankenalb bilden Am Ende des Jura wich das Meer weit nach Suden zuruck und aus dem Flachmeerbereich wurde Festland Wahrend der folgenden 40 Millionen Jahre in der Unterkreide herrschten tropische Verwitterung und Abtragung vor Die Kalke und Dolomite der heutigen Albtafel verkarsteten dabei tiefgrundig Es entstand eine Landschaft wie man sie aus heutigen tropischen Karstgebieten kennt Zur Zeit der Oberkreide vor etwa 95 Millionen Jahren uberflutete das Meer von Suden her erneut das Festland Dadurch wurden im Bereich der Regensburger Bucht zunachst fossilreiche Sandsteine Regensburger Grunsandstein abgelagert Daruber folgen Sandsteine Mergel und Kalke der Oberkreide Geotop BearbeitenDer Felswand ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt LfU als geowissenschaftlich besonders wertvolles Geotop Geotop Nummer 375R032 ausgewiesen 5 Es wurde auch vom LfU mit dem offiziellen Gutesiegel Bayerns schonste Geotope ausgezeichnet 6 Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis RegensburgEinzelnachweise Bearbeiten Lage des Geotops im Bayernatlas Abgerufen am 10 Dezember 2017 Trockenhange bei Regensburg in der World Database on Protected Areas abgerufenam 10 Dezember 2017 englisch 6938 301 Trockenhange bei Regensburg FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 10 Dezember 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Lithostratigraphische Einheiten Deutschlands Schutzfels Formation Memento des Originals vom 11 Dezember 2017 im 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