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Der Max Schultze Steig ist ein etwa 2 2 Kilometer langes und bis zu 300 Meter breites Hanggelande am rechten Ufer der Donau am Sudwesteck von Regensburg Ein zwolf Hektar grosses Gebiet steht unter Naturschutz und gehort teilweise zur Stadt Regensburg teilweise zur Gemeinde Pentling Landkreis Regensburg Uber zwanzig markante Felsturme aus Kalkstein der Jura bzw Kreide Zeit mit uber 20 Metern Hohe pragen das Erscheinungsbild des Gelandes Max Schultze Steig IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaFelsformation mit HohleFelsformation mit HohleLage RegensburgFlache 12 45 haKennung NSG 00018 01WDPA ID 82148Geographische Lage 49 0 N 12 2 O 49 00061 12 041 Koordinaten 49 0 2 N 12 2 28 OMax Schultze Steig Bayern Einrichtungsdatum 1939 Felsformation nahe dem SchwalbennestInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geologische Besonderheiten 2 1 Geotop 3 Botanische Besonderheiten 4 Erforschung 5 Schutzmassnahmen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Siehe auch 9 Quelle 10 WeblinksGeschichte Bearbeiten1905 war begonnen worden Kalksteinvorkommen abzubauen entsprechende Sprengspuren sind bis heute erkennbar Der Architekt und aktive Naturschutzer Max Schultze Furstl Thurn und Taxis scher Oberbaurat in Regensburg erwarb 1906 insgesamt elf Grundstucke um diese vor weiterem Abbau zu retten Er schenkte 1912 das einen Kilometer lange und bis zu 300 Meter breite Gelande der Stadt Regensburg mit der Auflage es immer in seinem naturlichen Zustand zu belassen 1921 wurde es unter Naturschutz gestellt Innerhalb des Naturschutzgebietes Max Schultze Steig schliesst sich sudlich an das von Schultze gekaufte Gebiet der Hoppefelsen an Der Hoppe oder Schutzfelsen wurde ebenfalls 1906 aus Naturschutzgrunden aufgekauft Kaufer war die Koniglich bayerische botanische Gesellschaft Regensburger heute Regensburgische botanische Gesellschaft von 1790 e V Auf dem Hoppefelsen wurde am 15 Mai 1790 diese Gesellschaft gegrundet die alteste ihrer Art weltweit Ein weiteres Grundstuck heute Waldvereinsschlucht genannt wurde ebenfalls 1906 durch den Waldverein Regensburg zum Schutz vor Sprengung gekauft finanziell unterstutzt von Furst Albert I von Thurn und Taxis Das Naturschutzgebiet ein bedeutendes Naherholungsgebiet fur die Grossstadt Regensburg wird seit 1965 von einer uber die Donau fuhrenden Autobahnbrucke A3 in zwei Halften geteilt Von 1907 bis etwa 1970 pflegte der Waldverein Regensburg das Gebiet d h er sorgte fur die Instandhaltung von Gelandern und Ruhebanken markierte den Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Der auf der Hochflache verlaufende Steig wurde in seiner Nordhalfte 1907 durch den Waldverein Regensburg angelegt Der sudliche Teil des Steiges bestand spatestens seit 1829 und fuhrte vom Schutzfelsen in ostlicher Richtung bis zum heutigen Eseltal und von dort ebenfalls nach Osten bis Regensburg Zur Zeit Max Schultzes war mit zwei Ausnahmen Wald und Weinberg der gesamte Donauuferstreifen Weideflache fur Schafe und Kuhe Nach dem Ende der Beweidung wuchs das Naturschutzgebiet mit Buschen und Baumen dschungelartig zu Seit 2003 wird auf einem Hangstuck wieder Schafwirtschaft betrieben 2007 und 2010 wurden durch das Stadtgartenamt Regensburg verantwortlich fur das Naturschutzgebiet ist die Regierung der Oberpfalz zwei grossere Felsobjekte vom Pflanzenwuchs befreit diese wirken nun wieder so prachtig wie zu Max Schultzes Zeiten Das Areal ist auch Bestandteil des Fauna Flora Habitat Gebiets Trockenhange bei Regensburg FFH Nr 6938 301 WDPA Nr 555521762 1 Geologische Besonderheiten BearbeitenIm Naturschutzgebiet Max Schultze Steig befinden sich etwa dreissig kleinere Hohlen Davon sind geologisch die Carl Wilhelm von Gumbel Hohle und die Schutzfelsenhohle von besonderer Bedeutung Beide Hohlen fielen grosstenteils Sprengungen im Jahre 1906 zum Opfer In den Hohlenresten der Schutzfelsenhohle ist erkennbar dass es sich um eine ehemalige Doline der unteren Kreidezeit im Jurakalkstein handelt die mit Sedimenten Sande der Schutzfelsenschicht der Oberen Kreidezeit verfullt und spater teilweise wieder ausgeraumt worden ist Diese Hohle gehort seit 2005 als Nr 56 zu den hundert bedeutendsten Geotopen Bayerns Die Carl Wilhelm von Gumbel Hohle besteht in ihrem unteren Raumteil aus Kalkstein des Jura der obere Hohlenteil besteht aus Schutzfelsenschicht verschiedenfarbige Sande des Kreidemeeres und Flussgeroll mit Granitanteilen der ostlichen Bohmischen Masse der Oberen Kreidezeit Geotop Bearbeiten nbsp Schutzfelsen bei PentlingDer Schutzfelsen ist als Geotop 2 ausgewiesen und als wertvoll eingestuft Hier ist die Typlokalitat der Schutzfels Formation aufgeschlossen In einer in der Unterkreidezeit gebildeten Karsthohlform in massigen Kalksteinen liegen die tonig sandigen Ablagerungen der Schutzfels Formation Da diese leicht verwittern hat sich in diesem Bereich eine Halbhohle gebildet die Schutz vor Wetterunbilden bietet daher der Name Schutzfelsen Das Dach dieser Halbhohle bildet der Grunsandstein der Regensburg Formation an dessen Basis ein Transgressionskonglomerat entwickelt ist Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis RegensburgBotanische Besonderheiten BearbeitenDank der Hanglage direkt an der Donau liegt das Gebiet in einem relativ milden Klima Hier haben seltene Pflanzen ein Ruckzugsgebiet gefunden wie es nur noch im Gebiet des Alpinen Steigs bei Schonhofen im Tal der Schwarzen Laaber wenige Kilometer westlich vom Max Schultze Steig vorhanden ist Einige Pflanzen aus dem westasiatischen Steppenraum sind nur in diesen beiden kleinen Gebieten in Bayern anzutreffen Erforschung BearbeitenDie Botanik des Gebietes wurde um 1790 von David Heinrich Hoppe erforscht und anschliessend mehrfach umfangreich erfasst 1853 erfolgte eine erste bekannte geologische Erforschung durch Carl Wilhelm von Gumbel unter anderen am Schwalbennest Felsen und an der Schutzfelsenhohle Von 1998 bis 2009 wurden die Karstobjekte Hohlen und Strudellocher des Max Schultze Steigs von Hohlenforschern aus Regensburg Ingolstadt und Nurnberg mit Genehmigung der zustandigen Umweltschutzbehorde erforscht und dokumentiert Im Verlauf dieser Forschungsarbeiten wurde ein Objekt Max Schultze Hohle benannt Schutzmassnahmen BearbeitenZum Schutz der Natur ist es durch behordliche Verfugung untersagt im Naturschutzgebiet die Wege zu verlassen oder auf Wegen Fahrrad zu fahren Pflanzen durfen nicht zerstort oder entfernt werden Mit einer Ausnahme gilt im gesamten Naturschutzgebiet ein Kletterverbot Literatur BearbeitenCarl Wilhelm von Gumbel Geognostische Beschreibung des Konigreichs Bayern 4 Abtheilung Fischer Kassel 1891 Nachdruck Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 1998 Werner Dechent Die Karstobjekte des Max Schultze Steig unveroffentlicht Regensburg 2008 Lotte Kinskofer Wirtshaussterben Prolibris Verlag 2009 Der Kriminalroman beginnt mit dem Max Schultze Steig als Handlungsort eines Mordversuches Verband der deutschen Hohlen und Karstforscher e V Sudliche Frankenalb Region Altmuhl und Donautal Karst und Hohle 2008 2010 Selbstverlag ISSN 0342 2062 Josef Eder Schutzfelsen erinnert an David Heinrich Hoppe In Mittelbayerische Zeitung 7 Januar 2011 Einzelnachweise Bearbeiten 6938 301 Trockenhange bei Regensburg FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 20 November 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Geotop Schutzfelsen von Pentling Abgerufen am 21 Februar 2016 Siehe auch BearbeitenMattinger Hange ein anderes nahe gelegenes Naturschutzgebiet in der Umgebung von RegensburgQuelle BearbeitenWerner Dechent Max Schultze Biografie unveroffentlicht Regensburg 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Max Schultze Steig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Max Schultze Steig Regierung der Oberpfalz abgerufen am 20 Marz 2008 Naturschutzgebiete im Landkreis Regensburg Drabafelsen Eichenberg Gmunder Au Greifenberg und Waltenhofener Hange Holle Hutberg bei Fischbach Mattinger Hange Max Schultze Steig Pfatterer Au Stocklworth Westliche Naabtalhange bei Pielenhofen WuzenfelsenNaturschutzgebiete in der Stadt Regensburg Am Keilstein Brandlberg Max Schultze Steig Sudostliche Juraauslaufer bei Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Schultze Steig amp oldid 232174395